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Magnus


„Also, und du bist Magnus?", kommt das hübsche Mädchen wieder in Andrew's Zimmer. „J-ja.", antworte ich ein wenig unsicher. Andrew kommt ebenfalls wieder und setzt sich neben mir aufs Bett. Ich sehe ein wenig hilfesuchend zu ihm, da ich keine Ahnung habe, warum sie hier ist oder mit mir spricht. „Ist alles ok?", frage ich Andrew, welcher liebevoll einen Arm um meine Schultern legt. Diese Situation ist tatsächlich ein wenig unangenehm für mich, da ich noch immer ziemlich wenig anhabe. „Ja, es gab nur ... ich ... ich habe ihr nur das Telefon zurückgegeben", erklärt er, während ich sehe, wie Isabelle uns leicht verzweifelt mustert.

„Liebst du meinen Bruder?", fragt sie mich, doch ich komme gar nicht dazu zu antworten. „Izzy!", zischt Andrew ihr zu, was mich lächeln lässt. Sie benehmen sich wirklich irgendwie wie Geschwister. Ein leichter Anflug von Angst läuft über meinen Rücken. Was wenn Andrew mich anlügt? Doch ich schiebe den Gedanken schnell zur Seite. Das würde er doch nie tun, oder? Ich meine ... wir haben ... ich weiß es nicht und ich will nicht darüber nachdenken. „Ich will nur auf dich aufpassen.", verteidigt sich Isabelle. „Ich bin älter als du. Ich pass alleine auf mich auf!", grummelt Andrew. So kenne ich ihn irgendwie gar nicht. Er war doch immer so gut gelaunt.

„Und ich bin älter als du. Also darf ich auf dich aufpassen?", mische ich mich in die Unterhaltung ein. Zwei verwirrte Augenpaare mustern mich, was mich lächeln lässt. „I-ich ...", stammelt Andrew. „Ich glaube das kannst du nicht.", flüstert er und erntet dadurch einen verständnislosen Blick meinerseits. „Ich gehe dann jetzt auch lieber wieder. Bis irgendwann, Magnus.", zwinkert mir Isabelle zu. „Zieh dich mal an. Dann können wir noch irgendwas machen.", murmelt Andrew unmotiviert und steht auf. „Ist alles ok bei dir?", frage ich ihn fürsorglich. Er ist irgendwie so anders plötzlich. „Ja, natürlich. Ich bin nur ein wenig müde.", redet er sich schlecht raus.

Nachdem ich mich ebenfalls angezogen habe, gehen wir nach draußen. Wir haben uns dazu entschieden ein wenig spazieren zu gehen. „Gibt es noch andere Menschen, die wie eine Schwester oder ein Bruder für dich sind?", frage ich Andrew amüsiert, als wir Händchenhaltend durch den Campus gehen. Es sind gottseidank, auch wenn Montag ist, nur wenige hier, da heute ein freier Tag ist. „Nein.", lacht er, als uns gerade Raj mit einem blonden Mann entgegen kommt. Ich merke, wie sich die Situation anspannt und es fühlt sich an, als würden wir nur in Zeitlupe an ihnen vorbei gehen. Ich sehe das leichte Nicken, das sich Andrew und der blonde Mann gegenseitig geben und runzele meine Stirn.

„Lauf.", flüstert mir Andrew plötzlich zu. „Lauf zu Izzy.", zeigt er zu ihr, während er sich zu Raj und dem Mann umdreht und währenddessen eine Pistole hervorholt. Ich sehe ihn geschockt an und folge dann seinem Befehl. Ich weiß nicht was gerade passiert, aber ich laufe so schnell ich kann zu Isabelle. Als ein Schuss ertönt drehe ich mich um, sehe aber niemanden mehr. „Komm mit.", zehrt mich Isabelle an meinem Handgelenk in einen schwarzen Van. „A-aber was ist mit Andrew?", frage ich sie ängstlich, als sie sich neben mich setzt. „Um ihn brauchst du dir keine Sorgen zu machen.", beruhigt sie mich, auch wenn es nicht funktioniert.

„Wo fahren wir hin?", sehe ich Isabelle verwirrt an, als sie den Motor startet und den Parkplatz verlässt. „In Sicherheit. Die anderen werden dort dann auch hinkommen.", informiert sie mich. „Wer sind die anderen?" Ich verstehe nichts mehr. Gerade war doch noch alles normal und jetzt sitze ich in irgendeinem gruseligen schwarzen Van, während mein Freund in Gefahr schwebt ... Mein Freund? Ist er das denn? Wir hatten keine Zeit darüber zu sprechen. Ich weiß es nicht.

Länger als eine halbe Stunde fahren wir bis wir in eine Auffahrt des FBI's fahren. „FBI? Du bist dir sicher, dass wir hier richtig sind? D-das ... ist doch ..." „Ja, hier sind wir richtig.", nickt Isabelle, während ich sie verwirrt mustere. Was geht hier ab? „Magnus, schön, dass du wohl auf bist.", empfängt mich ein etwas älterer Mann. „Ich bin Hodge. Sie müssen uns ein paar Fragen beantworten. Folge mir bitte.", stellt er sich vor, doch ich bleibe stehen. „Was? Warum? Habe ich etwas falsch gemacht? Wo ist Andrew? Tun Sie ihm bitte nichts.", bitte ich verzweifelt, ernte jedoch nur ein Lachen von Hodge und Isabelle.

„Wir würden ihm nie etwas tun. Alec ist einer unserer Besten.", strahlt der Mann. Alec? „E-er arbeitet hier?", frage ich stotternd. Das kann nicht sein. Er studiert doch. Mit mir an der Uni. „Er kann Sie bestimmt aufklären, wenn er zurück ist, doch jetzt müssen Sie bitte mitkommen.", bittet mich Hodge nicht mehr so freundlich. „Ich rede nur mit Andrew.", verschränke ich meine Hände vor der Brust. Er kann mich nicht angelogen haben. „Dann warten Sie bitte dort.", zeigt er auf einen Stuhl am Ende des Raumes. Als ich dort hin gehe, sehe ich mich ein wenig um. Der Raum ist mit mehreren Computern und Bildschirmen gefühlt. Viele Männer und Frauen mit Headsets, die irgendwelche Befehle erteilen.

Nachdem ich eine ganze Stunde hier sitze und warte, mache ich mir langsam Sorgen. Was wenn etwas mit ihm passiert ist? Vielleicht wurde er angeschossen. Doch bevor ich mich weiter reinsteigern kann, kommt er und der blonde Mann mit Raj in ihrer Mitte durch die große Tür. Der Blonde zeigt auf Andrew, welcher nicht so gut aussieht und als ich meinen Blick etwas nach unten schweifen lasse, sehe ich auch warum. Sein T-Shirt ist blutdurchtränkt. Ich springe auf und will auf ihn zueilen, doch werde von Isabelle zurückgehalten. „Sie kümmern sich um ihn. Beruhig dich.", lächelt sie mir aufmunternd zu. „Was ist hier los?", frage ich sie aufgebracht. „Alec wird es dir dann erklären. Sei nicht böse auf ihn, er hat nur seinen Job gemacht.", bittet sie mich, doch ich kann sie nur verwirrt mustern.

„Wie seinen Job? Was ist sein Job?", frage ich nach, doch sie lächelt nur und geht dann. Kurz zucke ich zusammen, als Andrew sich von hinten an mich heranschleicht. „Oh mein Gott. Geht es dir gut? Was ist hier los?", richte ich mich besorgt und verwirrt an ihn. „W-was ...?", zeige ich auf den Waffengürtel, den er um seine Hüfte und Oberschenkel geschnallt hat. Er hat eine schwarze lockere Hose mit festerem Stoff und ein schwarzes Sweatshirt an. Überhaupt nicht das, was er normalerweise trägt. „Was ist hier los?", flüstere ich, während er mich in seine Arme zieht. „Bitte werde nicht wütend auf mich.", nuschelt er in meine Halsbeuge.

Undercover (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt