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Alec


Nachdem die Stimmung wieder stieg und ich bemerkt habe, dass Magnus noch immer nackt vor mir stand und ich kein T-Shirt anhatte, konnten wir nicht anders, als über einander herzufallen. Allerdings habe ich das Handtuch von seinen Hüften nicht gelöst - ich war einfach noch nicht bereit dazu. Noch nicht bereit, weiter zu gehen. Weswegen wir einfach so herumgemacht haben und jetzt vermutlich einige neue Knutschflecken unsere Körper zieren. Irgendwann musste ich abbrechen und Magnus hat sich verschmitzt lächelnd etwas angezogen, während ich mich erschöpft habe ins Bett fallen lassen.

Und jetzt liegen wir hier, eng umschlungen. Ich fühle mich schon viel besser, meine Wunde heilt mittlerweile wieder normal und auch das Fieber ist wieder abgeklungen. Trotzdem fühle ich mich noch ein wenig mitgenommen und würde gerne einfach nur schlafen. Meine Familie und Magnus vertreten sowieso die Ansicht, dass ich mich noch etwas ausruhen sollte, bevor ich wieder zur Arbeit gehe. Ich sträube mich dagegen natürlich. Wir müssen schließlich Asmodeus finden und das haben wir jetzt sowieso schon genug vernachlässigt. Hodge hat natürlich noch ein weiteres Mal Leute ausgeschickt, um nach irgendwelchen Spuren oder Hinweisen zu suchen, doch wieder nichts.

Mittlerweile verlieren alle ein wenig die Geduld und ich habe Angst, dass sie Magnus' Plan wirklich in Erwägung ziehen. Ich kann ihn nicht gehen lassen, besonders jetzt nicht, wo er mir erzählt hat, was sein Vater ihm angetan hat. Ich will ihm das Ganze nicht noch einmal zumuten. Magnus hat Besseres verdient - und damit meine ich nicht zwingend mich.

Während ich hier so liege und über alles Mögliche nachdenke, wie die Gefühle für Magnus, Magnus generell und ... Magnus' Vorschlag ... möglicherweise denke ich zu viel über Magnus nach, aber er spielt eine so große Rolle in meinem Leben. Natürlich habe ich auch über die Arbeit nachgedacht und ob es noch andere Möglichkeiten gibt, wie wir Asmodeus auf die Schliche kommen.

Mein wunderbarer Freund hat uns natürlich auch schon den Ort beschrieben, an dem er gewohnt hat, denn erinnern kann er sich nicht mehr an viel davon. Er scheint einiges verdrängt zu haben und ich will natürlich nicht, dass er alles wieder ausgräbt. Auf jeden Fall haben wir auch nach so einem beschriebenen Haus Ausschau gehalten - oder bessergesagt, meine Kollegen und Kolleginnen, während ich krank im Bett gelegen bin und von Magnus umsorgt wurde. Ich muss sagen, dass es wirklich schön ist, einmal nichts zu tun und einfach viel Zeit mit den Menschen, die man liebt, verbringt, doch ich habe mir immer wieder in Erinnerung gerufen, dass ich bald wieder arbeiten muss und das kein Dauerzustand ist. - Aber genossen habe ich es trotzdem, soweit es durch das Fieber ging.

Jedenfalls fallen mir in zwischen all den Gedanken irgendwann die Augen zu und ich drifte in einen tiefen Schlaf, in dem ich nur von Magnus träume.

Als ich aufwache, ist es draußen gerade am Dämmern, vielleicht halb sechs oder sechs Uhr. Ich will mich gerade an meinen warmen Freund kuscheln, als ich merke, dass die Seite neben mir leer ist. Ein komisches Gefühl. Die letzten Tage bin ich immer mit ihm aufgewacht und es ist unglaublich ungewohnt, jetzt mit so einer kalten Leere aufzuwachen. Als würde etwas fehlen - Magnus. Ich setze mich langsam auf und sehe mich leicht verwirrt um. Unglaublich wie schnell man sich an jemanden gewöhnen kann. Jedenfalls weiß ich nicht, wie mein Schlafrhythmus wieder so werden soll, wie davor. Ich schlafe und wache um irgendeine Uhrzeit auf. Ohne jegliche Struktur.

Kurz warte ich ab, ob ich etwas höre, doch außer die leisen Geräusche des Fernsehers, die zu mir nach oben durchdringen, kann ich nichts wahrnehmen. Ich schlage die Decke zur Seite und rappele mich auf. Ich schlüpfe in meine Jogginghose und öffne die Tür meines Zimmers, um es zu verlassen und die Stufen nach unten zu gehen. Ich will mich gerade einfach nur an Magnus kuscheln. Er kann mich nicht einfach alleine lassen. Doch unten angekommen finde ich nicht erwartetes vor. Jace sitzt alleine auf der großen Couch und sieht sich irgendetwas im Fernsehen an, worauf ich aber nicht weiter achte.

Undercover (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt