Alec„Magnus.", flüstere ich in seine Richtung und deute mit dem Kopf unauffällig in ihre Richtung. Er folgt meinem Blick und holt einmal tief Luft. „Rose.", murmelt mein angespannter Freund. „Magnus. Schön dich zu sehen. Schon lange her, dass ich das letzte Mal auf dich aufgepasst habe.", kommt die Frau gefährlich nahe auf uns zu, was veranlasst, dass ich mich schützend leicht vor Magnus stelle. „Ich brauche keinen Aufpasser.", zischt mein Freund ihr zu, während Rose nur weiterhin schelmisch lächelt und ihre Arme vor der Brust verschränkt.
„Oh ja, ich sehe, du hast jemand neues. Hübsch.", zwinkert mir die Brünette zu, doch ich wende meinen Blick ab. „Er ist mein Freund.", verschränkt Magnus seine Hand mit meiner und rückt leicht näher. „Und das konnte ich erst recht sehen, so wie viele andere. Sah sehr erotisch aus.", spricht Rose uns zu, während wir sie nur abschätzig ansehen. „Na gut, ihr seid offensichtlich nicht zum Plaudern hier. Aber doch auch nicht, um eure Schwulheit zu demonstrieren. Also ... weshalb dann? Warum solltet ihr euch mitten in eine Menschenmenge stellen und auf etwas warten, während ihr euch suchend umseht? Was wollt ihr von uns?", fragt die Frau mittlerweile nicht mehr so sarkastisch. Aber sie ist klug, das muss ich zugeben.
„Erstens, ich bin nicht schwul. Und zweitens, würde ich gerne mit meinem Vater sprechen.", macht Magnus kühl klar. „Also lasst mich das kurz zusammenfassen. Asmodeus versucht dich seit ungefähr ... neunzehn Jahren zu überreden? Vor zwei Wochen tauchst du plötzlich ab und jetzt stehst du mit deinem neuen Freund auf der Matte und willst mit deinem Vater sprechen? Welchen Grund hättest du jetzt nach so vielen Jahren?", sieht sie uns leicht belustigt an und wendet sich dann an mich.
„Weißt du überhaupt in welche Gefahr ihr euch begebt? Asmodeus ist nicht irgendwer.", betont sie noch einmal, aber dem bin ich mir sehr gut bewusst. Vor allem nachdem ich Magnus' Vergangenheit bei ihm gehört habe. „Andrew wird mich nicht begleiten. Außerdem bin ich vor zwei Wochen nicht einfach abgetaucht, sondern habe meinen Freund kennengelernt und wir sind anfangs unserer Beziehung ein paar Tage im Bett geblieben. Und mein Grund ist, dass ich wieder zurück zu ihm will. Ich möchte ihm mit seinen Geschäften unterstützen. Mir ist einfach einiges klargeworden.", erklärt Magnus und ich muss zugeben, dass er hervorragend lügen kann.
Als würde er die Wahrheit erzählen. Doch das würde er nicht, oder? Was wenn er wirklich zu seinem Vater zurückgeht und ihm alles von uns erzählt? Was wenn ich ihm zu viel vertraue? Schließlich könnte er meine Unerfahrenheit schlicht und einfach ausnützen. Aber kann er Gefühle so vorspielen? Ich habe die Liebe in seinen Augen gesehen. Ich habe sie gespürt und gesehen. Ich glaube nicht, dass er mich belügen würde. Wobei er vermutlich jedes Recht dazu hätte.
„Du willst wieder zurück und lässt deine neue Beziehung einfach hier hängen? Ich denke, das musst du mir noch einmal genauer erläutern. Komm, setzen wir uns hin.", lässt sich Rose ins Gras fallen, doch wir bleiben stehen. Das ist doch lächerlich. „Ich lasse ihn nicht hängen. Ich bleibe mit ihm in Kontakt und komme irgendwann wieder zurück oder kann ihn treffen. Mach dir über unsere Beziehung nicht zu viele Sorgen.", verdreht Magnus seine Augen, was mich ihn amüsiert mustern lässt. Das hat er noch nie getan, das ist eher meine Geste.
„Für mich ist das ok und wie Magnus sagt, ist das auch nicht dein Problem.", melde ich mich zum ersten Mal und lege einen Arm um Magnus' Schultern, während Rose wieder aufsteht. „Und wer bist du genau, wenn man fragen darf? Kann doch sein, dass Magnus wegen dir zu uns möchte. Warum solltest du seine Vergangenheit und seinen Vater akzeptieren?", fragt sie mich abschätzig. Ich kneife meine Augen kurz zu Schlitzen und hole einmal genervt Luft.
„Ich heiße Andrew Underhill und bin Student an der Columbia University, wo ich auch Magnus kennengelernt habe. Außerdem akzeptiere ich Magnus' Vater nicht, denn er hat schlimme Sachen getan, aber ich liebe seinen Sohn und natürlich akzeptiere ich seine Vergangenheit, auch wenn ich sie gerne rückgängig machen würde.", werfe ich meinem Freund einen liebevoll traurigen Blick zu. „Alles klar. Danke, ich brauche nicht noch mehr Gefühlscheiße. Gehen wir.", unterbricht sie uns demotiviert und geht los, was mich hektisch zu Magnus sehen lässt.
„Ok, also versuch so bald wie möglich Kontakt mit uns aufzunehmen. Wir sind immer erreichbar und bereit aufzubrechen, falls irgendwas sein sollte. Vergiss nicht, was wir dir beigebracht haben und setze es auch ein! Sollten wir innerhalb drei Tagen nichts von dir hören, werden wir selbst suchen, beziehungsweise, sollte das GPS funktionieren, sind wir schon morgen bei dir. Hast du das Telefon bei mit dem du uns erreichst und wir dich orten können? Verlier es nicht und ...", gehe ich noch einmal alle wichtigen Dinge durch, werde allerdings durch Magnus' Lippen auf meinen unterbrochen.
Er bewegt sie liebevoll und sanft gegen meine und löst sich lächelnd von mir. „Es wird alles gut, Alexander. Natürlich habe ich das Telefon dabei.", beruhigt er mich, doch ich bin zu nervös. Ich glaube, ich war noch nie so nervös bei einer Mission. „Ich liebe dich.", wispert er und drückt mir noch einen Kuss auf meinen Mundwinkel, bevor er mir noch einmal über die Wange streicht und meine Hand nimmt. „Ich liebe dich mehr.", flüstere ich, während er langsam weggeht und unsere Hände auseinanderrutschen, bis sie sich nicht mehr berühren und Magnus sich umdreht und Rose folgt.
Er wird es schaffen. Er muss es schaffen.
Noch einige Zeit stehe ich hier und sehe in die Richtung, in die sie gegangen sind und lange nicht mehr zu sehen sind. Als ich mich umsehe, um zu sehen, ob sich jemand wundert, was ich mache, merke ich, dass meine Sicht ein wenig verschwommen ist. Schnell blinzele ich und gehe den Weg, den ich vorhin noch glücklich mit Magnus gegangen bin, wieder zurück. Ich drehe mich noch einmal um, um mich zu versichern, dass er nicht doch wieder zurückkommt, doch es sind nur die üblichen fremden Personen, die vorhin auch schon hier waren.
Ich schlendere den Weg zurück, bis ich meine Familie wieder sehe. Ich beschleunige meinen Schritt und schmeiße mich in die Arme meiner Schwester. „Alec. Ist alles ok?", fragt sie überrascht, doch ich schüttele den Kopf. Meine Augen beginnen wieder zu brennen, aber ich schlucke es herunter und löse mich von Izzy. „Nein, ja. Klar. Fahren wir zurück und sehen nach, ob das GPS funktioniert oder wir einen Anruf bekommen.", setze ich mich auf den Fahrersitz und starte den Motor, während meine Mutter mich traurig mustert.
Kurz will ich sie schon anfahren, dass sie mich in Ruhe lassen soll und ich kein Mitleid brauche, lasse es dann aber. Sie kann nichts dafür, niemand kann etwas dafür und da muss ich jetzt durch. Ich weiß, dass es der einzige Weg ist und Magnus damit einverstanden war und auch, dass wir alles gut vorbereitet haben. Aber was wissen wir schon, wie Asmodeus wirklich tickt? Was Magnus mir erzählt hat, ist es ihm relativ viel egal. Er könnte sauer auf Magnus sein und ihn ... anschießen oder ... Schnell schiebe ich die Gedanken zur Seite und konzentriere mich wieder aufs Fahren.
Wieder in der Zentrale angekommen, eile ich sofort in den großen Raum, um alles zu installieren. Doch die zwei Wörter auf dem Bildschirm vor mir lassen jegliche Hoffnung sofort wieder verblassen. Kein Signal. Natürlich. Es war so klar und doch hatte ich gehofft, dass das Schicksal es gut mit uns meint. Nur einmal.
DU LIEST GERADE
Undercover (german Malec ff)
Fanfic❝Hast du schon einmal von dem größten Drogenboss New Yorks gehört? Sein Name ist Asmodeus Bane und da kommst du ins Spiel, Alec. Er hat nämlich einen Sohn namens Magnus Bane.❞ ༝༝༝༝༝༝༝༝༝ Alec Lightwood arbeitet schon sein Leben lang beim FBI und hat...