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Alec


„Aw, wie süß ihr ausseht.", werde ich von einer fast quietschenden Stimme geweckt. Als ich meine Augen öffne, sehe ich Izzy in der Tür stehen. Kurz muss ich mich umsehen, um mich wieder zu erinnern, was passiert ist. Magnus. Wir liegen eng umschlungen in den Kissen, während die Decke ein wenig heruntergerutscht ist. „Aber bitte gewöhnt euch an, mehr anzuhaben, wenn ich reinkomme.", beschwert sie sich und sieht uns abschätzig an. „Gewöhn du dir an, hier nur noch reinzukommen, wenn einer von uns es dir erlaubt.", grummele ich und lasse mich wieder in die Kissen fallen.

„Das hast du mit mürrisch gemeint?", meldet sich Magnus mit rauer Stimme. „Oh, glaub mir. Er kann noch viel mürrischer.", murmelt Izzy und verschränkt ihre Arme vor der Brust. „Izzy!", zische ich ihr zu und sie hebt verteidigend ihre Hände. „Ist doch süß.", lächelt Magnus und legt sich auf den Rücken, um mich von unten anzusehen. „Ich wollte euch eigentlich nur sagen, dass das Frühstück fertig ist. Alec, Hodge hat auch schon einen neuen Auftrag für dich.", richtet sie sich kurz an mich, bevor sie sich umdreht und durch die Tür geht. Doch sie stoppt noch einmal und wendet sich grinsend an uns. „Wenn ihr euch überhaupt vor die anderen traut. Ich glaube sie waren gestern ziemlich genervt von euch.", lacht sie und lässt uns alleine.

„Oh nein. Das habe ich wieder vollkommen vergessen.", stöhne ich und lege mir die Hände auf die Augen. „Sie sind freundlich rübergekommen. So schlimm kann es also nicht sein.", lächelt Magnus und legt sich auf den Bauch. Er stützt sein Kinn auf seine Hände und mustert mich interessiert. „Wie spät ist es eigentlich?", fragt er mich, was mich dazu veranlasst mich kurz aufzusetzen und auf meinen Wecker zu sehen. „Sieben Uhr.", lasse ich ihn wissen und lege mich wieder hin. „So früh?", sieht er mich geschockt an. „Wir stehen immer so früh auf. Das bringt unser Job.", erkläre ich.

Kurz überlegt Magnus, bevor er seine Frage formuliert. „Bist du durch deine Aufträge häufiger weg? So wie du es bei mir warst?", fragt er mich nachdenklich. „Manchmal. Aber normalerweise nicht so lange, wie ich es bei dir war.", überlege ich. „Oh ...", murmelt Magnus leicht enttäuscht, was mich verstehen lässt. „Ich kann Hodge aber auch sagen, dass ich lieber anderes mache, um bei dir zu sein. Also das sage ich ihm nicht, aber ... ja, du verstehst.", lächle ich. Das ist ein ungewohntes Gefühl. Wenn da jemand ist, den du noch nicht dein ganzes Leben lang kennst. Dieser jemand aber trotzdem will, dass du bei ihm bist.

„Nein, das musst du nicht. Es ist ja dein Job und ... ich darf darauf keinen Anspruch erheben. Darf auf dich keinen Anspruch erheben.", murmelt er, ohne mir in die Augen zu sehen. „Was, wenn ich das will? Wenn ich will, dass du Anspruch auf mich erhebst? Ich will nur dir gehören.", flüstere ich und ziehe ihn zu mir hinunter. Ich küsse ihn innig und lasse wieder von ihm ab. „Wenn du mich willst?", frage ich ihn unsicher und streiche mit meinem Daumen über seine Wange. „I-ich ...", stammelt er, was mein Herz leicht zusammenziehen lässt. Wow, wie schnell ein Glücksgefühl verschwinden kann.

Ich entferne meine Hände von ihm und wende meinen Blick von ihm ab. „Nein, Alec. So war das nicht gemeint. I-ich weiß einfach nicht ... bitte lass mich noch ein wenig darüber nachdenken.", bittet er mich, doch ich kann ihm nicht mehr zuhören. Er will mich nicht. Wie konnte ich denken, dass er es würde? Wie konnte ich denken, dass mich irgendjemand mag? Dass Magnus mich mag? „Ja, nein. Klar. Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Aber hast du nicht sowieso gesagt, dass du nichts mit dem FBI zu tun haben willst? Ich arbeite dort. Du müsstest dann also etwas damit zu tun haben. So viel, wie ich dort bin, sogar einiges.", rede ich vor mich hin, während ich aufstehe und zu meinem Schrank gehe.

„Alec, stopp. Rede mir nicht ein, dich nicht zu wollen. Das tue ich nämlich und diese Entscheidung kannst du nicht mehr rückgängig machen. Ich will einfach ein wenig darüber nachdenken. Bitte.", steht er plötzlich vor mir. „I-ich ... ja, tut mir leid. Ich ... es ist einfach komisch. Ich habe mein ganzes Leben beim FBI verbracht, was nicht gerade normal ist. Weswegen ich gewohnt bin, nicht das zu bekommen, was ich will.", erkläre ich. „Alec, du bist normal. Außerdem ist normal langweilig.", lächelt Magnus und stellt sich dicht vor mich, um mir einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Dabei muss ich mich konzentrieren, dass die Unsicherheit nicht wieder meinen Körper durchflutet, denn Magnus steht halb nackt vor mir und ich habe ebenfalls nicht mehr an. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll und außerdem ist es ungewohnt für mich, wenn mich jemand so sieht.

„Alles ok?", fragt er mich besorgt. „J-ja.", antworte ich und vermeide es seinen Körper anzusehen. „Willst du, dass wir uns etwas anziehen?", fragt er, was mich langsam nicken lässt. „Du kannst meinen Körper übrigens immer ansehen. Schließlich gehöre ich dir.", schnurrt er an mein Ohr und drückt sich an mich. Wieder überfordert lege ich meine Arme um seine Taille und vergrabe meinen Kopf in seiner Halsbeuge, was ihn lächeln lässt. Ich löse mich mit roten Wangenvon ihm. „Was ist?", lächelt er mich belustigt an. „Ich mag dich übrigens auch sehr.", murmele ich schmunzelnd. Er drückt mir einen Kuss auf die Wange und löst sich wieder von mir. Ich ziehe mir schnell eine schwarze lockere Hose und ein schwarzes T-Shirt an, bevor plötzlich die Tür geöffnet wird.

„Oh Gott. Schon wieder?", stöhnt sie genervt auf und dreht sich sofort um. Ich schnappe mir eine Jogginghose und schmeiße sie Magnus hin. „Hast du vorhin eigentlich zugehört? Du sollst warten bis wir dich hereinbeten und klopfen bevor du die Tür öffnest.", fahre ich sie an. „Tut mir leid, dass ich nicht gewohnt bin, dass du einen Freund hast.", murmelt sie. „Was willst du überhaupt?", frage ich sie aufgebracht. „Du sollst dich beeilen, weil Hodge unbedingt mit dir sprechen muss.", teilt sie mir mit. „Und das konntest du mir nicht durch die Tür sagen?", beschwere ich mich und schiebe sie aus dem Raum.

Ich schlage die Tür zu und drehe mich zu dem belustigten Magnus um. „Geschwister sind unglaublich!", rege ich mich auf und suche noch ein Shirt für Magnus heraus. „Das kannst du anziehen. Vielleicht ist es ein wenig zu groß, aber darin siehst du sowieso super niedlich aus.", erwähne ich nebenbei und schnappe mir meine Lederjacke. „Super niedlich? Sowas sagt doch keiner.", lacht Magnus, während ich ihn wieder mürrisch mustere. „Ich sage das!", beschwere ich mich. Er zieht sich das Shirt an und sieht mich dann leicht traurig an. „Musst du jetzt echt gehen?", fragt er mich von plötzlicher Trauer umhüllt. „Tut mir leid. Ich bin heute Abend wieder zurück.", nähere ich mich ihm und knie mich vor ihn.

„Ist das jeden Tag so?", sieht er mich bedrückt an. „Dass ich am Morgen in die Arbeit gehe und am Abend wieder zurück komme? Ich denke, das ist bei vielen so.", lächle ich und fahre ihm zärtlich über die Wange. „Aber ja, außer Sonntag. Obwohl ich in so Fällen, wie ich bei dir hatte, auch da mal arbeiten muss. Jace und Isabelle sind von ihren Partnern nicht getrennt, da sie sich bei der Arbeit kennengelernt haben und sie eben gemeinsam dort arbeiten.", erkläre ich. „Warum hast du dort niemanden gefunden?", fragt er mich. „Weil ich dich finden wollte.", erwidere ich liebevoll. Kurz mustert er mich nachdenklich bis ich verstehe, warum.

„Ich verlange nicht von dir, dass du dort ebenfalls arbeitest, falls du das denkst. Wenn das alles wieder vorbei ist, geh wieder auf die Uni. Hol das verpasste nach und konzentriere dich darauf.", bitte ich ihn und spiele mit seinen Fingern. „Aber dann sehen wir uns so selten.", flüstert er traurig. „Bis dahin dauert es noch ein wenig. Wir werden uns etwas einfallen lassen. Ich lasse nicht zu, dass wir uns aus den Augen verlieren.", verspreche ich ihm und küsse ihn einmal innig. „Ich muss jetzt gehen. Wir sehen uns am Abend. Fühl dich wie Daheim.", lächle ich ihn an und stehe dann auf, um den Raum zu verlassen.

Undercover (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt