Kapitel 18

409 23 10
                                    

Die Sterne waren glasklar und ich konnte immer wieder kleine Sternschnuppen im dunklen Himmel entdecken. Seit heute Mittag sitze ich hier oben auf dem Astronomieturm und beobachte die Gegend. Ich habe nie gemerkt, wie schön Hogwarts von hier oben ist, denn ich hatte immer nur Augen für Draco.

Lange habe ich geweint, ich weiß gar nicht wie lange. Das führte dazu, dass jetzt keine einzige Träne mehr aus meinen Augen kam, ich glaube sie haben die Produktion aufgegeben. Mein Gesicht brannte nur noch und meine Augen waren leicht angeschwollen. Das letzte Mal, als ich mich so gefühlt habe war, als mein Kater gestorben ist.

Mir fiel es schwer zu atmen und ich ließ meine Beine über den Balkon hinunter baumeln. Ich war immer noch schockiert, dass Draco so mit mir geredet hat. Und wie er mich angesehen hat, als wäre ich ein Ungeheuer. Ich wusste seit dem Tag, an dem ich ihm versprechen musste Ron und Harry zu ignorieren, dass das nicht gut enden wird.

Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich in den Jungen, der mich damals in der Winkelgasse anrempelte, verlieben würde. Ich wünschte, ich hätte ihn niemals so nahe an mich rangelassen.
Unter meinem Pullover trug ich immer noch Dracos Hemd, da ich noch keine Gelegenheit fand, ihm seine Klamotten zurückzubringen. Mit dem Kopf am Gelände angelehnt, starrte ich auf den Verboten Wald und überlegte mir wie ich die Sache wieder gerade biegen könnte.

Ich darf einfach niemanden mehr an mich heranlassen, auch wenn sie alles für mich bedeuten, denn jedes Mal wenn ich mich jemanden öffne, werde ich verletzt. Es tut einfach so weh an die Erinnerungen von Dracos Geschrei zu denken.

Verdammt ich brauche ihn einfach. Und bei dem Gedanke, dass er wahrscheinlich gerade mit Emma zusammen irgendwo sitzt, lässt mein Herz in tausend Stücke zerfallen.

Leise schlich ich durch die verschiedenen Korridore zurück zu den Slytherins.
Im Gemeinschaftsraum saßen nur noch ein paar Ältere Jungs die mich freundlich begrüßten.
„Alles in Ordnung? Du siehst schrecklich aus", fragte Graham Montague und schaute mich besorgt an. Ich nickte und bedankte mich bei ihm. Als ich in meinem Zimmer angekommen war schliefen schon alle und ich sah mich das erste Mal im Spiegelbild.

Ich sah wirklich schrecklich aus. Mein Gesicht war von all dem Weinen angeschwollen und meine gesamte Maskara war verlaufen. Mit einem Zauber schminkte ich mein Gesicht ab und fiel ins Bett, auf dem ein rosa Brief glänzte. Umbridge.
In ihm stand ein Termin, morgen Nachmittag, für mein Nachsitzen und eine Verwarnung. Ein Wunder, dass sie uns nicht sofort von der Schule schmeißen lässt.

„Guten Morgen, wie gehts dir?", fragte mich Pansy, als ich gerade aufgewacht war. Ich zuckte mit meinen Schultern, wie soll es mir schon gehen?

„Schlecht", murmelte ich nur und zog mir einen Rock an. Als ich gerade die Tasche für den Unterricht packte, wurde mir gleich wieder übel. Erste, Zweite Zaubertränke. Zum Glück hatten wir unseren Trank schon vor Wochen fertig bekommen, trotzdem werde ich ihm gleich zwei Stunden gegenüber sitzen.

„Willst du hier bleiben? Wir können dich krank melden", fragte Leila.

Ich lächelte leicht und fing an Dracos T-Shirts zu falten. „Nein alles gut. Daphne kommst du mit die wegbringen?"

Pansy sprang auf und ging an unseren Schrank, dabei holte sie mein Parfüm raus. „Sprüh die damit voll. Dann riechen die nach dir und er denkt vielleicht für einen Augenblick nicht an Emma. Keine Angst, ich pass schon auf, dass die nichts falsches mit ihm macht"

„Danke Mausi", ich umarmte sie und stieg mit Daphne die Treppen zu Dracos Zimmer. Ich blieb ein paar Minuten einfach nur vor der Zimmertür stehen und traute mich nicht zu klopfen. Das übernahm dann Daphne für mich und Blaise öffnete uns verschlafen die Tür.

Dependent | D.M. ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt