I'm broken Mate!

~23~

Beim wachwerden hatte ich an diesem Morgen ernsthafte Schwierigkeiten mich zurecht zu finden. Ich war dieses neue Bett und diesen Raum nicht gewöhnt, was mich echt in den ersten 2 Minuten stark verwirrte. Ich lag jetzt in einem großen Kingsize Bett in einem hellbraunen Raum. In diesem Raum steht ein dunkler Holzschrank mir gegenüber und ein augenscheinlich sehr bequemer grüner Sessel zu meiner rechten. Auf dem auch mein Koffer seinen Platz gefunden hat. Immer noch nach Lösungen suchend rief ich meine anderen Sinne wach. Hören konnte ich einen regelmäßigen Herzschlag, gut zwei Stockwerke unter mir. Was diese Person genau tat konnte ich nicht genau ausmachen. Als ich aber meinen Geruchssinn in Aktion brachte, war mir sofort und unverkennbar klar das ich mich bei Elijah befinde. Sein Geruch war einfach in jedem Winkel dieses riesigen Hauses präsent.

Dieser Duft... er würde mich noch irgendwann verrückt machen. Ah nein nicht in diesem Leben...

So und was mach ich jetzt? Also seit wir hier angekommen sind habe ich eigentlich nicht wirklich was vom Haus, geschweigeden von der Umgebung hier, etwas gesehen. Ich könnte mich vielleicht im Haus ein wenig umsehen?... Okey ein Schritt nach dem anderen. Schritt eins: Anziehen. Also wo ist hier das Bad? Um den Raum besser überblicken zu können setzte ich mich an den Bettrand, von da aus konnte ich eine Tür ausmachen die hinter dem Sessel verborgen lag. Naja vielleicht ist das ja das Bad? Zögernd stehe ich auf und öffne langsam die helle Holztür. Wie vermutet liegt dahinter ein kleines Bad mit Dusche und WC. JA super dann kann ich ja Schritt eins in die Tat umsetzen!

Also ein Shirt, Jeans und Unterwäsche und los ins Bad. Wo ich gerade darüber nachdenke würde mir eine Dusche auch guttun. Ich schnappe mir also meine Kosmetiktasche und gehe ins Bad. Handtücher warteten schon fast wie vorhergesehen, auf dem Handtuchtrockner neben der Dusche. Ich krame mein Duschgel und Shampoo aus der Kosmetiktasche, wo ich die Klinge von gestern wiederfinde. Auf einmal werde ich ganz panisch. Hat er es gesehen? Mein Blut gerochen? Shit was wenn ja? Wie sieht eigentlich mein Zimmer aus? Schnell werfe ich einen Blick auf den weißen Teppich neben meinem Bett. Nein da ist nichts zu sehen, mein nächster Blick fällt auf meine Schlafklamotten. Da sind allerdings Blutpuren von meiner Aktion gestern zuerkennen. Wie werde ich das jetzt los? Ich entscheide sie in dem hintersten Winkel meines Koffers zu verstecken da wären sie bestimmt fürs erste wohl sicher.

Was ich mir noch nicht angesehen habe sind meine Unterarme. Waren Spuren zurückgeblieben? Habe ich so tief geschnitten das etwas zurück bleibt? Haben meine Selbstheilungskräfte das Problem schon ungeschehen gemacht? Fragen über Fragen aber ich wollte wirklich keine Antwort auf diese komplexen Fragen. Ich wollte es wirklich nicht wissen.

Nach dem Duschen will ich dann raus gehen, um möglichst viel Abstand zwischen diesen ohrenbetörenden Lärm und mich zu bringen. Ganzlangsam und möglichst Geräuschlos versuchte ich mich nach draußen zu schleichen, ich wollte nicht das Mister Oberalpha hier, wieder meint mir irgendwas vorschreiben zu können bzw. mich anfassen zu müssen. Bevor ich aus der Haustür treten wollte, überkamen mich allerdings Zweifel. Wie würde er reagieren? Bestimmt nicht ruhig und entspannt. Wie würde sein Rudel über einen fremden Wolf denken? Würden sie mich angreifen? Und wie würde ich wieder ins Haus kommen können? Ja eher schwer ohne Schlüssel also doch kein Spaziergang. Dann würde ich mir wohl das Haus anschauen müssen.

Nach genauem hinhören konnte ich immer noch Elijahs Herzschlag im Keller ausmachen. Wo er irgendwas zutun hatte keine Ahnung was er da tat aber naja er war beschäftigt. Nichts destotrotz wollte ich immer noch den größtmöglichen Abstand zwischen ihm und mir einhalten, weshalb ich mich wieder nach oben schlich. Immer noch darauf bedacht keinen Lärm zu machen. Oben angekommen fing ich mit dem ersten Zimmer an, was soll ich sagen ich bin halt neugierig.

Direkt neben dem Treppenaufgang hielt ich mich nach links. Aussehen tun die Türen aus weißem Holz eigentlich alle gleich. Es ist nur die Lage der Türen, die eine von der anderen unterscheidbar macht. Das Zimmer welches das Zentrum dieser Flanke darstellt ist besagtes Schlafzimmer, von gestern das ich nicht nochmal zu sehen brauche. Links und rechts davon fand ich zwei völlig leere Zimmer die auch Elijahs Geruch nicht beherbergten. Also war er hier auch nicht oft drin gewesen. Wofür sie wohl gut waren? Genauso ein Zimmer konnte ich noch neben meinem besagten Gästezimmer ausmachen. So waren es schon drei leere Räume was war das ein Geisterhaus? Hin und wieder konzentrierte ich mich auf Elijahs Herzschlag um auf Überraschungen gefasst zu sein. Aber er hatte seine Position im Haus nicht geändert.