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Richtig aufgebracht steht jetzt auf einmal Elijah vor mir. Ich merke, dass er sich stark konzentrieren muss um nicht die Fassung zu verlieren. In seinen Augen erkenne ich verletzten Stolz und ich könnte meinen auch so etwas wie Eifersucht.

Sein Verhalten schüchtert mich so ein das ich nicht wirklich drauf komme, was ich ihm antworten soll. Er sieht mich fragend an, fast schon so als verlangte er nach einer Erklärung. Wie kann es sein, dass er so ausrastet wenn ich mit Noah telefoniere? Is ja nicht so als hätte ich da was mit Noah am Start... Langsam drückt mich dann doch die Neugierde. „Was ist los?", frage ich ihn ganz unschuldig.

„Wie was ist los? Ich habe dir eine Frage gestellt. WER war das?", Wow da ist aber jemand schlecht drauf. „Das war Noah, ein Freund von mir." „Was für ein Freund?", irgendwie wird er immer geladener. „Er ist mein bester Freund. Michaels ältester Sohn.", versuche ich genauer zu erklären. Den Teil mit dem besten Freund, hätte ich wohl besser weglassen sollen, den als ich das gesagt habe verfinsterte sich seine Miene ungemein.

Ich hätte nie gedacht, dass das überhaupt möglich ist, aber ja er sah so noch finsterer aus als vorher. Seine Stimme wurde auch einige Töne tiefer als er mir antwortete: „Du wirst dich nicht mehr mit ihm treffen! Und du wirst ihn auch nicht mehr anrufen!" Dieser Befehl ließ keine Wiederrede zu, in mir zog sich alles zusammen und ich konnte merken das sich Sky instinktiv ganz klein machte. Ein Wimmern konnte ich gerade noch bremsen ehe es über meine Lippen kam. Diese Blöße wollte ich mir um keinen Preis geben. Ich war allerdings auch nicht in der Lage ihm irgendetwas zu erwidern.

Auch Elijah ließ diesen Befehl unkommentiert. Er stand noch eine gefühlte Ewigkeit in der Tür, als er sich endlich bewegte und dabei die Luft im Raum wieder an Spannung verlor. In mir konnte ich fühlen das sich Sky wieder ein wenig aufrichtete, auch sie war froh über die Klimaänderung im Zimmer. Ein bisschen lockerer nun fing Elijah wieder an ein Gespräch aufzunehmen. „Du hast dich umgesehen.", das war allerdings nicht als Frage formuliert er wollte dies wohl einfach feststellen, allerdings antwortet ich ihm trotzdem. Auch um mich selbst wieder zu fangen und diesen für mich blamablen Augenblick zu überspielen: „Ja, du hast ein schönes Haus. Aber es ist sehr leer." Mein Kompliment, das konnte ich deutlich sehen, schmeichelte ihm ein wenig. Allerdings machte der Teil mit dem ‚es ist aber leer' ihn nachdenklich. Ich konnte erkennen das er ins Grübeln geriet, er antworte mir auch wenn er sich noch über etwas noch ihm unklaren war. Aber nicht auf meinen letzten Satz. „Du wolltest noch laufen gehen oder?", schnell nicke ich, den ja das wollte ich unbedingt. „Sandra wird mit dir gehen!" Auch das war nur eine Feststellung. Schnell fügte er noch eine kurze Beschreibung über Sandra ein: „Sie ist die Frau meines Betas, also ist sie eine geeignete Partie für den Umgang mit dir. Sie wird dir das Dorf und einen Teil unseres Reviers zeigen. In 10 Minuten ist sie da und holt dich ab." Mit diesen Worten war er aus der Tür schon wieder verschwunden.

Ich hatte keine Zeit etwas zu fragen, denn ich war schon wieder allein und gleich würde mich eine Fremde abholen um mir dieses noch fremdere Land zu zeigen in dem ich gestrandet bin.

I'm broken Mate!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt