Der Tag hätte nicht schlimmer werden können, so zumindest dachte Harry, als er am frühen Montagmorgen seine Augen aufschlug und den Blick gen Fenster richtete, aus dem ihn ein wolkenverhangener Himmel grüßte und sich - wenn er denn ein Mensch gewesen wäre - vermutlich schmunzelnd un mit einem sarkastischen Unterton mit einem Zücken seines Hutes verbeugen würde und fortfolgend mit einem von seinem Reichtum nur so strotzenden Gehstock sich hinfort machte.
Seit dem er als Auror arbeitete, hatte er so einige von solchen Menschen verhelfen müssen, die sich leider viel zu sehr etwas auf ihren Namen einbildeten, um in jedem Fall allen zu vermitteln wie unsagbar einflussreich sie sind.Grummelnd hatte er die Beine unter der Bettdecke hervor geschlagen, ist leise durch das kleine Haus getapst, um sich seine widerspenstigen Haare zu richten und dem leisen surren der Kaffeemaschine zu zuhören. Von einigen Dingen aus der Muggle-Welt würde er sich wohl nie trennen können, selbst wenn seine Tante und sein Onkel nicht gerade die liebevollsten waren, so war es seine Kindheit gewesen und die würde er wohl niemals hinter sich lassen wollen. Ebenso wenig wie seine Schulzeit, die von Anfang bis zum Ende mit den verschiedensten Stolperfallen und Abenteuern gespickt waren, von denen er heute oft nur hätte träumen können. Vom Ende seiner Schulzeit sprach er selten gerne, die Meisten wussten warum und wenn nicht, dann hatten sie eine Vorahnung. Die erste und wohl auch letzte Beziehung der jemals geführt hatte, war damals durch jegliche Zeitungsberichte gegangen und hatte ihm das Leben unnötig schwer gemacht - selbst Blaise' und Ron's tröstende Umarmungen, gepaart mit den Süßigkeiten und anderen Dingen, die Hermine ihm immer wieder vorbei gebracht hatte, halfen ihm nicht wirklich und auch jetzt hatte er die Stunden nicht vergessen. Sein Herz vermochte nicht mehr so schmerzhaft zu brennen, wie zu den Zeiten, doch komplett vergangen war der Schmerz dennoch nicht.
Langsam setzte er sich in das gemütlich eingerichtete Wohnzimmer und sah in den nicht entzündeten Kamin, in dem noch die Reste vom letzten Abend lagen, den er mit Hermine und Viktor - die sich inzwischen verlobt hatten - und Blaise und Ron verbracht hatte, die einige Spiele mitgebracht hatten, um sich den Abend zu verschönern.
Die Uhr tickte im altbekannten Rhythmus, während Harry sich wieder erhob, dem Bild auf dem Kaminsims wie immer einen Blick zu warf und dann an diesem vorbei schritt; über das Herz gebracht dieses Bild wegzusperren, wie alle anderen Dinge, hatte er nicht geschafft und nun schaute er jeden Tag mehrfach auf zwei sich küssende junge Männer, die in ihrer eigenen Welt scheinen, aus der sie niemand in die Realität zerren konnte. Und doch hatten sie es geschafft die beiden zu trennen, woraufhin er anhand eines letzten Briefes Draco seine gesamten Gedanken näher gebracht und schlussendlich den Kontakt abgebrochen hatte. Nur noch hin und wieder bekam er neue Informationen über den Tagespropheten hineingeflattert, die er aber auch nach einer Zeit aufgehört hatte zu lesen.Die Kleidung schnell übergeworfen, verließ er das Haus und rückte die Jacke etwas zurecht. Trotz dessen, dass es erst September war, wurde das Wetter schlagartig kälter und hinterließ auf seiner Haut eine leichte Gänsehaut. Während er den Pfützen, die in der Nacht durch den Nieselregen entstanden sind, auswich und einige Passanten grüßte, um nicht unbedingt als arrogant abgestempelt zu werden (viele dachten er sei es, nur weil er den dunklen Lord besiegt hatte, aber es gab ja einfältige Personen, die alles andere, was nicht ihrer Meinung entsprach als unwahr bezeichneten.) und schenkte den Ladenfenstern zu seiner linken Seite ebenso wenig Beachtung, wie er es jeden Morgen tat.
Der Mittag verlief ähnlich wie der Morgen, ebenso verdrießlich. Was ihn jedoch noch einen Ticken schlimmer machte, war die Verletzung, die er durch einen Fluch während der Arbeit abbekommen hatte und ihm nun den gelobten Feierabend zerstörte, den er nun im St. Mungo zumindest zur Hälfte verbringen müsste, statt zu Hause vor dem Kamin mit einem Kaffee in der Hand.
Laut seufzend betrat er den Wartesaal und setzte sich auf einen der Stühle, als eine Heilerin auf ihn zugestürmt kam.
''Ah Mr. Potter! Mr Harry Potter! Wie freut es mich doch Sie zu sehen! Ich bin ein großer Fan von Ihnen!'', betratschte sie ihn und ließ ihn schief lächeln, während andere auf ihn aufmerksam wurden und ebenfalls in den Anfall des Fans einzusteigen. Eine der vielen Sachen weshalb er am liebsten verschwiegen hätte, dass er der Mann war, der gewisse Persönlichkeiten die Lichter ausgeknöpft hatte.Plötzlich legte sich eine Hand auf Harry's Rücken, die ihn durch die Menge schob, während ihm die Stimme eine Gänsehaut verpasste und er schwer atmend nach Luft japste.
''Meine Damen, ich bitte Sie. Sie sehen doch, Mr Potter ist verletzt, ich müsste ihn behandeln.'', ertönte die ruhige und dennoch eindrucksvolle Stimme eines ganz bestimmten Heilers, der wohl erst seit maximal einer Woche hier arbeiten müsste, da ihn Harry zu vor noch nie gesehen hatte.
Die Tür schloss sich und ließ den Braunhaarigen aus seinem Realisationsprozess erwachen, ehe er niemand geringerem als Draco Malfoy in die Augen sah, dessen Augen in das altbekannte grau getunkt einen wunderschönen Sturm von Graustufen inne hatte.
''Du hast dich verändert. Aber was erwartet man auch anderes nach fünf Jahren...'', gab er leise von sich und richtete seine weißen Handschuhe ehe er sich auf einen Stuhl setzte und Harry deutete auf der Liege Platz zu nehmen. ''Dir steht der drei Tage Bart... Ich darf dich doch beim Vornamen nennen?'', führte er weiter fort, während sich der Angesprochene auf die Liege setzte und leicht nickte, alles daran setzend Draco bloß nicht in die Augen zu sehen.
''Klar darfst du das... läuft alles bei dir?'', seine Augen fuhren das penibel geputzte weiß an den Handschuhen nach, ehe sie hoch zum ebenso weißen Kittel und dem grauen Rollkragenpullover, der unter diesem herausschaute, fuhren und dem Blondhaarigen die gewisse Aristokratie gaben, die er seit seiner Geburt mit sich trug.Als Antwort bekam er lediglich ein Seufzen. ''Wo wurdest du verletzt?'' Harry's Augen fuhren nun dennoch wie schon automatisch hoch zu dem markanten und ausgeprägten Gesichtszügen Draco's - wie konnte eine Person noch hübscher geworden sein?
''Harry? Ist alles okay?'', seine Augen verstärkten die Besorgnis, die seit Beginn des Betretens des Zimmer in ihnen zu erkennen war. ''Selbstverständlich.'', fing sich Harry, zog seine Jacke aus und hob das T-Shirt ein wenig an, so dass man die Seiten seines muskulösen Oberkörpers zu Gesicht bekam.
''Zum Glück ist es nichts tragisches.'', ertönte es mit einer Spur der Erleichterung aus Draco's Mund, ehe die Wunde mit einem heilenden Öl einrieb und letzten Endes einige wenige Dinge tat, um Harry die wenigen Schmerzen die er hatte, zu nehmen.
''Du solltest dich die nächsten zwei Tage ausruhen. Es ist nicht schlimmes, aber wenn du dich zu viel bewegst, dann wird sie aufgehen. Außerdem wird vermutlich ein recht großer blauer Fleck erscheinen, der dir ein wenig Schmerzen erbringen wird. Wenn es gar nicht geht, kannst du gerne wieder kommen.'', es legte sich ein warmes Lächeln auf Draco's Lippen, was sein Herz beinahe zum stehen bleiben brachte, so sehr hatte er es vermisst und sich danach gesehnt es anstelle von Astoria wieder sehen zu können.''Okay, danke schön.''
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Happens • Drarry
FanfictionFortsetzung von Happened. Bitte erst den ersten Teil lesen. • • • • • Die Karten des Lebens hatte das Schicksal ausgeteilt - zu Ungunsten Draco und Harry's. Doch was würde passieren, wenn nicht alles so bedrohlich schwarz glänzt, wie es am Anfang sc...