Ron hatte bereits die dritte Flasche Feuerwhiskey aus dem altmodischen, hölzernen Schrank geholt, während Harry bereits gut angetrunken auf seinem Stuhl hin und her schaukelte und drohte gegen die Brust des Blondhaarigen zu kippen, der neben ihm saß und seine im Vergleich zu früher, stämmigere Brust ein wenig in die Richtung des Betrunkenen gewendet hatte und die so weich scheinende, blasse Haut die Harry gerade noch so als Hand identifizieren konnte, zog gefährlich nahe an dem Oberschenkel des Braunhaarigen ihre Bahnen.
Die Stimmen des Paares vor ihm waren in weite Ferne gerückt und auch das helle Lachen seines besten Freundes vernahm er nicht mehr bei vollstem Sinn, als sich seine Haare am Körper zu einer Gänsehaut aufstellten und er seinen verschwommen Blick hoch in Richtung des besorgte seines Gegenübers wandte.
''Harry? Ist alles okay?'', hörte er die Frage und nickte wie automatisch, während er versuchte die Fixierungsfähigkeit seiner Augen auch in diesem Zustand auszureizen und die ihm so bekannten grauen Augen in ihrer Unendlichkeit zu erfassen.
''Er sollte wohl besser nach Hause...'', Blaise mischte sich ein und wollte gerade seinen Stuhl zur Seite schieben, als Ron seine Hand nahm. ''Lass das Draco erledigen.'', das sanfte Lächeln, das die Mundwinkel des Rothaarigen umspielte, würde wohl jeden Teufel erzittern lassen können, so engelsgleich und ebenso schadenfroh unterstrich es seine Worte.''Gerne.'', Draco erhob sich und die Wärme der Hand verschwand, was Harry leise aufseufzen ließ, ehe er den Kopf leicht senkte, mit dem Gedanken diesen gleich auf den ebenso grässlich altmodischen Tisch zu legen, wie es die gesamte Einrichtung war.
Doch auch dieses Vorhaben wurde ihm auf vollster Linie versaut, da ihm eine Hand auf den Rücken gelegt wurde, die ihn sanft zum Aufstehen ermunterte. Warum auch immer er diesem Befehl Folge leistete, wusste er nicht, aber es schien ihm als wäre es die beste Entscheidung.
''Ich bringe dich nach Hause...'', antwortete die ihm allzu gut bekannte Stimme, so dass er sich langsam in die Arme des Mannes fallen ließ, dessen einer um seinen Rücken gelegt war, ihm mit der Anderen in seine Jacke verhalf und sie schlussendlich das Anwesen verließen und sich in die dunkle, aber angenehm warme Nacht verabschiedeten.Der Weg zu Harry's kleinem Haus verließ recht gut und ohne nennenswerte Geschehnisse - außer dass sich Harry vor einer Eule erschreckte und beinahe über einen Stein gestolpert war, während Draco sich definitiv das Lachen hatte zurück halten müssen - und so lehnte sich Harry gegen die Tür, während er diese versuchte zu öffnen und beinahe hinfiel, als sich diese an seinem Rücken öffnete, hätte ihn der in Mantel gekleidete Mann nicht aufgefangen und wieder - so gut es nun mal ging - auf die Beine gestellt.
''Du weißt bestimmt noch wo alles steht... wenn du was brauchst... ich schlafe...'', ohne seine Jacke oder die Schuhe auszuziehen, legte er sich auf den Fußboden, brummte einmal auf und legte sich dann ausgestreckt in seine favorisierte Schlafposition, ohne das amüsierte Kopfschütteln des Malfoys zu sehen, der sich langsam zu ihm runter beugte, ihn hoch hob und schlussendlich ins Bett brachte, während er es genoss, dass sich der Mann in seinen Armen sanft an seine Brust kuschelte. ''Harry? Zieh dich selber aus, ja?'', erwiderte er sanft, als der Angesprochene mit einem stärker als erwarteten Griff um das dünne Handgelenk, ihn zu sich zog und aus schmalen, wässrigen Augen ansah. ''Verlass mich nicht wieder... ich möchte doch bei dir sein... Ja, Astoria ist eine Frau und hat so viel mehr Dinge an sich, die mich nicht liebenswürdig machen, aber-'', er wurde durch den schlanken Zeigefinger, der nun auf seinen Lippen ruhte unterbrochen, während Draco seine Hand los machte und ihm sanft durch die Haare strich. ''Sag sowas nicht. Astoria ist im Vergleich zu dir nichts, aber erzähl mir von deinen Gedanken wenn du wieder nüchtern bist. Und jetzt zieh dich aus, ich geh solange in die Küche.''''Kannst du mich nicht ausziehen?'', das Gesicht zu einer bittenden Miene verzogen, sah Harry ihn an, bekam allerdings nur ein Kopfschütteln zurück. ''Nein. Ruf mich wenn du fertig im Bett liegst.''
Das ergebene Seufzen des Braunhaarigen, entlockte ihm ein zufriedenes Nicken, so dass er (auch gegen seinen eigenen Willen - sein Herz hätte Harry gerne mehr als nur ausgezogen, aber man sollte nicht über die Strenge schlagen.) die gemütliche Küche seiner Liebe betrat und sich dort auf einen der Stühle setzte, während sein Blick aus dem Fenster fiel und direkt dem Mond betrachtete, der ihm in den vergangenen Jahren ein treuer Begleiter war.
Wenn Astoria sich wie so gut wie jeden Abend in der Woche verabschiedete - wenn sie denn mal zu Hause war - um ihren Freund aufzusuchen, den sie in all der Zeit nicht hatte fallen lassen können, saß er alleine in seinem dunkelgrünen, samtigen Ohrensessel, während er etwas Schokolade verzehrte und den Kopf - die Augen leicht geschlossen - gegen die Lehne des Sessels gelehnt hatte und dem leisen Ticken der Uhr horchte. Zu Beginn ihrer Beziehung, als Harry den Kontakt vollkommen abgebrochen hatte, hatte er noch versucht zumindest eine gewisse Freundschaft zu Astoria aufzubauen und versucht diese auszubauen, doch trotz anfänglicher Zustimmung, war die Versuchung schnell wieder davon gelaufen und Astoria verließ ihn wie zuvor jeden Abend und kam erst morgens wieder, während er den Frühstückstisch für sie beide vorbereitete.Sein Blick wanderte über die Küchenzeile, in der Ecke stand eine Kaffeemaschine - er konnte immer noch nicht verstehen, wie man dieses Gebräu trinken konnte - und endete schließlich an der in rot verpackten Schokolade, die in der Ecke lag und nicht angebrochen schien. Das Lächeln auf seinem Gesicht legte sich in seiner Sanftheit ein Stückchen weiter in seine Mundwinkel.
''Er hat es sich wohl gemerkt, was?'', das leise Hauchen, das über seine Lippen kam, während seine Finger über die Ablagefläche strichen, ließen sein Herz glücklich aufstoßen.
Selbst wenn es Jahre her war, so wusste Harry immer noch, wofür er alles tun würde - Schokolade. Und die Tatsache, dass Harry ihn zwar öfters wegen seiner angeblichen Liebe zu der Farbe seines Hauses, aufgezogen hatte, er dennoch wusste was seine Lieblingsfarbe war und sich wohl auch von diesem Wissen niemals trennen würde.''Ich hoffe, es gibt bald wieder so etwas wie uns, Harry...'', er entriss seinen Blick der Küche und ging in den Flur, während er das leise Schnarchen des Braunhaarigen wahrnahm und mit einem beflügelten Lächeln das Haus verließ, die Tür hinter sich schloss und abermals von der Nacht begrüßt wurde, vor der - im Gegenteil zu früher - keine Angst mehr hatte. Das Etwas, was er verloren hatte, ergriff er nun wieder und würde es nicht mehr los lassen. Nie wieder.
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Happens • Drarry
FanfictionFortsetzung von Happened. Bitte erst den ersten Teil lesen. • • • • • Die Karten des Lebens hatte das Schicksal ausgeteilt - zu Ungunsten Draco und Harry's. Doch was würde passieren, wenn nicht alles so bedrohlich schwarz glänzt, wie es am Anfang sc...