Happens • Drarry

10

Die leisen Küsse waren noch bis tief in die Nacht zu hören, gefolgt von leisen Atemzügen, die an der Haut des jeweils anderen abprallten und bei beiden die angenehme Gänsehaut hinterließen, nach denen sie sich so gesehnt hatten. Ebenso wie ihre Lippen sich immer wieder trafen, lösten sie ihre verschränkten Finger nicht voneinander, ohne ihre Taten während der zurückkehrenden Nüchternheit zu bereuen. 
''Wir sollten wirklich schlafen gehen, es ist schon drei Uhr morgens...'', hauchte der Blondhaarige leise, dessen Haare nicht mehr galant auf dem Kopf lagen, sondern sich - zwar nicht einem Sturm gleichend - für Draco's Verhältnisse unordentlich auf dessen Haupt wandten, auch wenn er dies nur Harry zu verdanken hatte, der wohl seine Liebe hinsichtlich des Durcheinanderbringens von Haaren, niemals verlieren würde.

''Sollten und wollen sind zwei verschieden Sachen, mein Lieber.'', kam prompt die Antwort, während Harry's Fingerkuppen sanft über die ebenmäßige Haut des ehemaligen Hogwarts-Schülers strichen, dessen Kopf sich langsam in die Hand des Braunhaarigen legte, um ihn aus grauen Augen zu betrachten. ''Harry... hör zu... bist du dir sicher, dass du erst wieder etwas mit mir anfängst, wenn ich mich von Astoria geschieden habe?'', die hoffnungslose Zuversicht, die sich in seine so nach Balsam anfühlende Stimme gelegt hatte, war nicht zu überhören. Gekonnt versuchte er seinen Gegenüber davon zu überzeuge, dass es für sie beide noch schwerer sein würde, bis dorthin keinen gemeinsamen Weg zu bestreiten, sondern sich eher auf Liebäugelein zu beschränken und dem Körper des jeweils anderen aus dem Weg zu gehen.
''Ich bin mir sicher. Das heute war ein Ausrutscher den ich zwar nicht bereue, aber dennoch erstmal verarbeiten muss. Selbst wenn Astoria ein Verhältnis mit wem anders hat, müssen wir es ihr nicht nachahmen, es wird schon genug Trubel geben, da wir zusammen auf ein Zimmer verschwunden sind und uns jemand gehört hat.'', erklärte Harry und strich mit dem Daumen über Draco's Wange, während dieser leicht grinste. ''Tja, wenn gewisse Personen immer noch nicht gelernt haben ihre Lautstärke zu regulieren...''

Harry zog ruckartig seine Hand weg, während seine Lippen zu einem Schmollmund verzogen waren und der Mann vor ihm überrascht aufs Lacken kippte, dann aber in ein amüsiertes Lachen verfiel und Harry auf seine Brust zog, der sofort seine Arme um den trainierten Torso des Größeren schlang. ''Ich sage doch nur die Wahrheit, Schätzchen'', grinste dieser und bekam im nächsten Moment einen Zeigefinger in die Seite gebohrt, so dass er heftig nach Luft schnappen musste. ''Höre ich noch einmal diesen Kosenamen aus deinem Mund, dann hast du die längste Zeit ein friedliches Leben gelebt, Mr. Malfoy.''
''Jaja, mach nur.'', legte er wieder seine Lippen auf des des Kleineren und ließ die Wut sofort verwehen, die sich in dem Brillenträger breit gemacht hatte, als er den so verhassten Namen aus dem Mund seines Gegenübers hörte.

~

''Ronnie?'', Blaise stand leicht gähnend im Badezimmer hinter seinem Freund und schlang seine Arme um die schmale Taille des Mannes, der sich so eben fertig machte, um das Bett aufzusuchen.
''Ja?'', unterbrach dieser sein Tun und drückte dem Schwarzhaarigen einen leichten Kuss auf die Schläfe, welcher ihm sofort wieder ein Lächeln auf die Lippen zauberte. ''Wie stehst du zum heiraten?'', flüsterte der Zabini und ließ Ron abermals bei seiner Handlung unterbrechen, während sich auf seinem Gesicht ein breites Grinsen zur Schau stellte. ''Ich würde es so gerne, alleine schon, weil ich heute den Strauß gefangen habe - auch wenn mich alle Frauen böse angesehen haben, aber was kann ich dafür, wenn Hermine nicht zielen kann und ihren Strauß in meinen Teller wirft?'', kicherte dieser dann und drehte sich in den Armen seines Freundes, um diesen aus seinen blauen, funkelnden Augen anzusehen. ''Stimmt, auch wenn ich glaube, dass sie das extra gemacht hat.'', Blaise zwinkerte ihm zu und strich über Ron's nackte Haut, auf der sich die kleinen Härchen aufstellten. ''Unglaublich, dass ich nach so vielen Jahren immer noch so einen Einfluss auf dich habe...'', murmelte er weiter und drückte den Rothaarigen an seine stämmige Brust. ''Ich liebe dich nun einmal innig, Blaise Zabini. Ohne dich könnte ich mir kein Leben mehr vorstellen, weil du mich wunschlos glücklich machst...''

''Du mich auch, Ronnie, du mich auch.'', Blaise löschte leise das Licht und nahm seinen Freund im Brautstil hoch, der ihn durch die angenehme Dunkelheit, die sich um die Beiden gelegt hatte, anlächelte und in Richtung des Bettes getragen wurde. ''Ich werde dir einen Antrag machen, der seinesgleichen sucht, Liebling. Unsere Hochzeit wird noch viel besser, als wir es uns jemals ausgemalt haben.''
Ron wurde auf dem Bett abgelegt und zog seinen Träger direkt hinterher, während er sich an diesen kuschelte und die Augen schloss. ''Du weißt doch, ich brauche nichts pompöses. Ich werde es lieben, selbst wenn du in der schmutzigsten und ausgeschlissensten Kleidung ankommen würdest, um mir den Ring ohne Worte vor die Hände zu legen. Ich würde trotz allem in Tränen ausbrechen, dich umarmen und mich freuen, weil du eine Zukunft mit mir haben möchtest.''
''Vergiss das ganz schnell wieder, mein Antrag wird wundervoll werden. Und nun: Schlaf gut, wir sehen uns in unseren Träumen wieder, wie jede Nacht. Ich liebe dich.'', unter den sanften Streichbewegungen, die er über den roten Schopf des Gryffindors vollführte, vernahm er das leichte Nicken. ''Ich dich auch, Gute Nacht.''