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Möchtet ihr unter Umständen mal ein Ronaise Special? Um ein wenig von der Dummheit unserer zwei Protagonisten zu entspannen?

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Harry schürte den monströsen Schal um seinen Hals etwas enger, während ihm die Kälte die Glieder raubte und er sich bemühte - trotz des schnellen Hastens über die gefüllten Straßen - durch die Nase zu atmen, um einer Reizung seines Halses aus dem Weg zu gehen.
Schon seit Tagen hatte er sich in die Arbeit gestürzt, um abermals den Versuch zu starten Draco Malfoy zu vergessen, hatte Überstunden um Überstunden hinter sich gebracht, während der stille Schrei in seinem Herzen voller Hoffnung daran dachte, wie es wäre dieses Gefängnis was er sich selber auferlegt hatte, endlich hinter sich lassen zu können. Den Gefühlen zu entwischen und endlich frei atmen zu können, ohne den metaphorischen, mörderischen Dolch, den Draco vor Jahren unbewusst an sein Herz gelegt hatte, zerstören zu können. Damals hatte ihm dieser nichts ausgemacht, die Angst, die sich in ihm verborgen hielt, war noch unbegründet gewesen - zu jung und verliebt waren sie gewesen, als dass sie der listigen Realität in die Augen hätten schauen können - ganz zu schweigen vom wollen.

Seine sonst so mollig warme Jacke, schien in ihrem Dienst seit dem Morgen, an dem er mit Medikamenten des Heilers überrascht worden ist, komplett zu versagen. Die Kälte, die er in seinem Inneren verspürte, glich einem immensen Feuer, das keinen Halt kannte und alles zu niederbrennen drohte, wenn nicht das einzige Mittel, angewandt wurde. Es war toxisch, diese Liebe zu Draco machte ihn fertig, ließ ihn erzittern und gleichzeitig verbrennen. Seine Rationalität wollte ihn hinfort schubsen, während sein Körper sich nach dem sanften Lächeln, den Umarmungen und letztendlich auch der vollkommenen Zuneigung des Blondhaarigen verzehrte - ein seltsam Unterfangen, das ihm definitiv den emotionalen Tod bringen würde.

Zittrig an der Haustür des halben Schlosses von Blaise und Ron klopfend, bemühte er sich seinen Kopf weiter in den kalt wirkenden Schal zu verstecken, um diesem mit seinem warmen Atem ein wenig aufzuheizen, während ihm die Tür aufgemacht wurde. ''Harry! Komm rein!'', sanft lächelnd ließ sein bester Freund ihn ins Haus und schloss diese direkt hinter ihm, um dem heulenden Wind keine Chance bieten zu können, sich in den romantisch wärmenden Zimmern ein Quartier zu suchen.
''Ronald... ich brauche irgendwas gegen diese verdammten Gefühle! Es macht mich fertig!'', jammerte Potter sofort los, während er sich seiner Jacke und den Schuhen entledigte, als er ein mitleidiges Seufzen seitens Blaise vernahm. ''Leider gibt es dafür keine Medikamente. Aber warum bist du auch so stur? Draco liebt dich und würde alles dafür tun, um dich endlich bei sich zu haben.'', der genervte Unterton - der ihm definitiv nicht zu verübeln war - unterstrich das Gesagte nur noch mehr.
''Er bekommt ein verdammtes Kind! Astoria ist schwanger! Von wegen er liebt mich.'', Harry ließ sich verzweifelt auf das Sofa sinken, das ihn beinahe schon verschlang, so ausgesessen war es (und gerade deswegen liebten es alle), während er den dampfenden Kakao dankend aus Ron's Hand entnahm und mit traurigem Blick aus den malerisch gestalteten Fenster sah, vor dem sich die Schneeflocken einen Wettbewerb darum lieferten, wer am majestätischsten den Boden als erstes erreichen konnte.
Es wäre wohl wunderschön zum Anschauen gewesen - und ehrlich gesagt hätte er dies gerne getan, wenn er nicht in dieser misslichen Lage gewesen wäre, in der er seiner verflossenen Liebe hinter her trauerte und jegliche Romantik einfach aus seinem Leben streichen wollte - aber er war nun einmal alleine und konnte die Einsamkeit nicht aus seinem Leben streichen.

''Wie? Draco bekommt ein Kind?'', verwirrt sah Ron und beobachtete Harry dabei, wie sein Blick wieder auf den Rothaarigen fiel, während sich sein Kopf langsam von oben nach unten bewegte.
''Ich hatte es tatsächlich überlegt, wieder die Vergangenheit aufleben zu lassen, aber nicht unter diesen Konditionen. Er wird Vater und ich werde keinem Kind erklären wollen, warum die Familie keine Familie mehr ist und der eigene Vater mit einem fremden Mann ins Bett steigt.'', brummte er als Erklärung und drückte noch einen enttäuschten Seufzer dahinter.
''Das ist wohl ein Fakt... Aber Harry: Stell ihn zur Rede, vielleicht ist es nicht sein Kind. Astoria hat, soweit ich noch informiert bin, weil Draco überhaupt kein Wort über diese Frau verliert, einen anderen Mann an ihrer Seite.'', erklärte ihm Blaise, wurde aber sofort von Harry unterbrochen.
''Wie kann man noch einen haben, wenn man Draco Malfoy als Ehemann hat?'', zischte der Gryffindor missmutig zur Antwort und nahm einen großen Schluck vom heißen Kakao, so dass er sich sofort die Zunge verbrannte und anfing los zu fluchen.
''Heute muss auch alles schief laufen! Ich wurde nach Hogwarts beordert, um den Schülern für eine Zeit Unterricht zu erteilen und bei meinem Glück läuft diese Blondhaarigen heiße Schlange ebenfalls dort rum!'', ärgerte er sich lautstark und stellte die Tasse mit den niedlich dreinschauenden Rentieren darauf, lautstark auf den kleinen, aus dunklem Marmor bestehenden, Beistelltisch ab.

''Beruhig dich bitte, alles wird gut. Reden hat allen geholfen.'', versucht der Rothaarige ihn zu besänftigen, scheiterte aber kläglich. ''Als hätte ich nicht geredet. Wir sind einfach kein Duo, was vom Schicksal als gut empfunden wurde. Ich muss damit leben, will es aber nicht. Vielleicht kann ich endlich in Hogwarts auf andere Gedanken kommen und dort vielleicht einen Lehrer...es sollen ja bekanntlich alle echt gut aussehen und selbst der junge Hausmeister, der Flinch ersetzt hat-''
''Harry, nein.'', genervt beugte sich Blaise zu ihm runter. ''Draco, niemand anders, verstanden? Ansonsten setzt der Idiot aus Eifersucht wirklich noch ein Kind in die Welt, aber sicher nicht mit Astoria.''
''Er hat bereits ein Kind in die Welt gesetzt. Wer möchte denn kein Kind mit Draco haben, hm?!''
''Astoria. Und das wirst du auch noch früh genug merken und dich dann für deine Sturheit schämen.''

''Mach mir keine Hoffnung, Zabini. Ich will einfach nur über ihn hinweg kommen. Das ist alles.''
''Ruf mich, wenn er es geschafft hat, die Dummheit anzulegen. Ich geh weiter arbeiten.'', die Augen verdrehend drückte der Schwarzhaarige seinem Freund einen Kuss auf die Lippen, ehe er die Treppen hoch zu seinem Arbeitszimmer ging und sich dort mit einem lauten Knall einschloss.
''Bis ich den wieder fröhlich bekomme, werden bestimmt wieder ein paar Tage vergehen.'', seufzte Ron traurig und setzte sich dann neben Harry. ''Tut mir Leid, ich wollte ihn nicht verärgern...'', murmelte dieser und lehnte sich mit geschlossenen Augen gegen Ron, der einen Arm um Harry legte und ihm aufmunternd über seinen Rücken streichelte. ''Das weiß er auch, aber... Harry. Du kannst nicht einfach wegen ein paar Hypothesen alles über Bord werfen. Kämpf bitte um deine Liebe, deine Wünsche, Hoffnungen, Träume und die Zukunft. Ich bin mir sicher, dass du nicht enttäuscht werden wirst. Und deine geplanten One Night Stands, werden dich nur weiter in diese Spirale von Unglück zerren, vertrau mir.'', redete er ihm mit sanfter und leiser Stimme gut zu, entriss Harry's Lippen einen leisen Seufzer, ehe dieser schlussendlich nickte.
''Ich versuche es... aber wenn ihr falsch liegt, dann macht euch auf was gefasst....''

''Keine Sorge, alles wird gut laufen und du musst weder deinen besten Freund, noch meinen genervten Freund dem Erdboden gleich machen.'', kicherte der Rothaarige zum Schluss und bekam tatsächlich ein amüsierte - auch wenn nur sehr leichtes - Lachen von seinem besten Freund zu hören.

Happens • DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt