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Seufzend betrat Draco das Klassenzimmer, in welchem er die nächste Stunde verbringen müsste, um den - mehr oder weniger - wissbegierigen Schülern Informationen vorzuweisen, von denen sie die Hälfte wohl niemals in ihrem Leben gebrauchen würden. 
Er stellte seine Tasche auf den massiven Holztisch, der sich vereinsamt im vorderen Bereich des Zimmers befand, während sich die Reihen der Schüler vor ihm aufbauten. Die Stille, die entstanden war, als seine Schritte im Raum zu hören waren, glich einer belastenden, letzten Endes kannte jeder seine Vergangenheit, die nicht gerade in Blüten gestreut war, sondern mit Disteln verwuchert hinter ihm ruhte und niemals wieder das Tageslicht erblicken wollte. 

''Ich denke nicht, dass ich mich noch vorstellen muss, ihr solltet meine wundervolle Persönlichkeit bereits kennen - sei es dank meiner Eltern oder auf Grund des Faktes, dass ich für mein Leben gerne Unsinn gebaut habe.'', leicht musste er schmunzeln, als er in die Gesichter der Schüler blickte - angefangen von Angst bis hin zum puren Stolz seitens der grün-silbrigen Angehörigen seines eigenen Hauses, konnte er jegliche Emotionen in diesen Blicken entdecken. ''Habt ihr Fragen an mich?'', stellte er die Aufforderung, während er lässig sein linkes Bein auf den Tisch legte, um sich in eine sitzende Position zu begeben und die Arme vor sich zu verschränken und die nötige Nuance an Abweisung zu symbolisieren.
''Führten Sie und Mr Potter wirklich eine Beziehung?'', schoss es scharf aus der letzten Reihe eines Mädchens, das ihm einen giftigen Blick schenkte. ''Ich könnte mir niemals vorstellen, dass solch ein Held wie Harry Potter Sie wirklich hätte lieben können.'', die angespannte Handbewegung, die sich durch ihre langen braunen Haare zog und schlussendlich verkrampft zurück auf den Tisch fiel, während Draco mit einem breiten Grinsen auf diese Provokation antwortete. ''Warum sprichst du von der Vergangenheit? Sind dir grammatikalische Regeln nicht bekannt?'', gab er in einem sanften und vor allem ruhigen Ton von sich, während sich das Mädchen mit größer werdenden Augen räusperte und nach den richtigen Worten zu suchen schien. ''Also betrügen Sie ihre  schwangere Frau?!''

''Das war jetzt deine Interpretation. Denkt was ihr wollt, es ist mir relativ gleich. Weitere Anmerkungen? Fragen?''
Den Blick durch die Reihen schwenkend fixierte er jedes einzelne Gesicht und bemerkte, wie ihm ausnahmslos jeder aus dem Weg ging, um sich nicht ansehen zu lassen, was sie dachten, er hätte ja theoretisch das Potenzial in sich schlummern, sie nicht mehr lange unter den Lebenden weilen zu lassen. Wie gerne würde er zurück in Harry's Arme....

''Warum habt ihr Angst vor mir? Ich werde euch nichts antun, egal was ihr mir an den Kopf werft.'', das leise Seufzen, das folgte, ließ ein paar Gesichter auftauen, die auch schlussendlich ihre Köpfe hoben und ihn verwirrt betrachteten, als hätten sie mit einem Ausbruch gerechnet. ''Ich wurde selber in die Rolle des Todessers gezwungen, in mir schlummert kein böses Blut - ganz im Gegenteil. Ihr solltet nicht immer nur die goldne Seite sehen, sondern auch die graue, das ist eines der wichtigsten Dinge im Leben, die euch niemand in der Schulzeit beibringt. Nicht alle Personen, die in Schwärze getunkt worden sind, haben auch direkt ein verdorbenes Herz.''

Happens • DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt