Szene 5 || Schwarze Magie

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▌│█║▌║▌║ ✨ Luna 🌙 ║▌║▌║█│▌

🕷【Szene 5: Schwarze Magie】🕷

Emma führt uns auf den Friedhof, der an den dicht verwachsenen Wald angrenzt. Es schaudert mich, als wir an Ambers frischem Grab vorbeigehen, in dem ihre Knochen begraben liegen.

Als wir das Ende des Begräbnisplatzes erreichen, bleiben wir vor einem steilen Grashügel stehen. Ich will gerade fragen, wohin wir als Nächstes gehen sollen, da deutet Emma schon auf einen schmalen Pfad, dem es zu folgen gilt.

Unser Aufstieg ist mühsam und schwer und bringt mich immer wieder ins Schwitzen, doch als wir dann endlich die Spitze des Hügels erreichen, komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus: Von hier oben aus kann man das gesamte Internatsgelände überblicken! Wie klein doch die ganzen Schüler auf einmal wirken, die sich unter uns auf der großzügig angelegten Grünfläche tummeln. Ich kann sogar den Hektar großen Nadelwald übersehen, der sich bis zum Horizont zu erstrecken scheint. Die Luft hier oben ist viel klarer und frischer als die, die ich von unten gewohnt bin, sodass ich es mir nicht verkneifen kann, einen tiefen Atemzug zu nehmen und die angenehme Stille zu genießen, die uns umgibt. Warum bin ich nicht schon früher auf die Idee gekommen, diesen Hügel hier zu erklimmen? Die Sicht von hier oben ist atemberaubend!

"Und jetzt?", frage ich die Mädchen, als ich mich von dem idyllischen Ausblick wieder abwende und einen traurigen Blick auf den leblosen Körper in meinen Armen werfe, den ich behutsam in einen Schal gewickelt habe.

"Wir graben ein Loch", erwidert Emma und überreicht mir eine eiserne Schaufel, die an dem kleinen Fels neben uns gelehnt haben muss.

Statt mir beim Graben zu helfen, zieht sie sich mit ihren Freundinnen an den Rand des Hügels zurück, wo sie damit anfangen, eine Zigarette nach der anderen rauchen. Ich entscheide mich dazu, sie so gut es geht zu ignorieren und mich auf das Graben zu konzentrieren.

Dieses stellt sich aber als schwerer als gedacht heraus, denn die Erde ist steinhart und der Versuch, mit der Schaufel darin einzudringen, die reinste Qual. Schweiß läuft mir in großen Mengen über die Stirn, aber ich lasse mich davon nicht beirren. Sollte das, was Emma vorhat, wirklich klappen, war es die Anstrengung allemal wert.

"Das reicht", meint Emma, die nach einer Viertelstunde anstrengenden Grabens zu mir hinübergeschlendert kommt und sich das Resultat meiner Arbeit ansieht. Ihre Freundinnen folgen ihr und bleiben mit verschränkten Armen hinter ihr stehen. "So, und jetzt legst du deinen Begleiter in das Loch", befiehlt mir Emma.

Ich tue, was von mir verlangt wird, auch wenn mir nicht wirklich wohl bei der Sache ist. Als ich meine Katze schließlich in das Loch hinunterlasse, kann ich ihren kleinen, verkrümmten Körper durch den feinen Stoff ertasten, was mich schwer schlucken lässt. Ich versuche mir aber vor Emma und ihren Freundinnen nichts anmerken zu lassen, da ich ihnen nicht noch mehr Grund dazu geben will, mich zu verspotten.

"Nun musst du das Grab wieder mit Erde verschließen."

Es fällt mir ziemlich schwer, meinen Begleiter zu begraben, aber ich versuche dabei an das zu denken, was man mir mit dem Zauber versprochen hat: seine Wiederauferstehung von den Toten.

Schließlich ist es geschafft und ich klopfe die Erde zu beiden Seiten hin mit den Händen fest. Zögerlich gehe ich vor dem Grab in die Hocke und bedenke es mit einem unbehaglichen Blick. Zu meiner Überraschung folgen Emma und ihre Freundinnen meinem Beispiel und lassen sich neben mir auf den Boden fallen, trotz der teuren Markenklamotten, gegen die sie ihre Schuluniformen eingetauscht haben.

So kommt es also, dass wir zu dritt um das frische Grab herum sitzen und angespannt auf Emmas nächste Anweisung warten.

"Nehmt euch jetzt alle an den Händen", sagt sie leise, holt tief Luft und schließt die Augen.

Not Today, Satan (Staffel 1) | 𝐒𝐞𝐫𝐢𝐞 || AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt