Kapitel 13

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Sophie P.O.V.
Am nächsten Morgen bin als erstes wach und stehe verschlafen in der Küche, in meiner einen Hand ein Schokoriegel von gestern und in der anderen ein Glas mit Leitungswasser. Ein paar Kleinigkeiten hatten Camila und ich für meine Küche schon gekauft, aber wirklich Geschirr habe ich noch nicht. Auf der Arbeitsfläche stehen noch Pizzakartons von gestern und ich lehne mich an die Kante. Die Nacht war kurz, aber irgendwie fühle ich mich trotzdem erholt.

„Guten Morgen, Sophie.", ertönt Nialls Stimme und ich gucke zu ihm hoch. „Guten Morgen." „Sieht nach einem gesunden Frühstück aus.", witzelt er und ich verdrehe die Augen. „Es ist nichts anderes da und so lange, dass ich mich schon fertig gemacht und etwas organisiert haben könnte, bin ich auch noch nicht wach." „Wo warst du heute Nacht? Du bist irgendwann aufgestanden.", möchte der Ire wissen und ich schlucke kurz. „Ich konnte nur nicht schlafen und wollte euch nicht wecken.", rede ich mich raus und er legt den Kopf schief. „Deshalb saßt du in deinem Schlafzimmer und hast ein Lied über Shawn geschrieben.", stellt er fest und guckt mir fest ins Gesicht. Es würde nichts bringen, jetzt noch zu versuchen, mich rauszureden. „Habe ich wohl.", sage ich also einfach nur und trinke einen Schluck. Niall beginnt zu husten und ich sehe ihn mit schiefgelegtem Kopf ab. „Irgendwie habe ich damit gerechnet, dass du es abstreitest.", bringt er dann irgendwann raus und ich zucke mit den Schultern. „Du hast es scheinbar eh mitbekommen und du wirst es ja wohl niemandem sagen. Mit niemand meine ich übrigens wirklich niemanden. Camila weiß es."

Nach einer Viertelstunde sind Niall und ich beide mehr oder weniger fertig und fahren zu Starbucks, damit ich Frühstück organisieren kann. Er wartet in der Zeit im Auto, damit wir keine Aufmerksamkeit auf uns lenken. Zumindest war so der Plan, denn als ich wieder zu seinem Auto komme, in Jogginghose und Schlabberpulli, hat sich dort eine kleine Menschentraube gebildet. Ich schlucke, denn ich bin da definitiv nicht scharf drauf, aber ich habe keine andere Möglichkeit. Ich muss in dieses Auto. Unser Frühstück balanciere ich auf meinen Händen aus und als Niall mich sieht, lehnt er sich zur Seite, um mir die Beifahrertür zu öffnen und mir die Sachen abzunehmen, damit ich besser einsteigen kann. „Tut mir leid, dass ich entdeckt wurde.", entschuldigt er sich, aber ich winke ab. „Ich wurde zwar gerade belästigt, wer ich sei und was ich von dir möchte, aber es geht schlimmer." Schlimmer wäre es zum Beispiel, wenn ich das gleiche anhätte wie im Livestream oder sie uns verfolgen würden. Beides ist nicht der Fall.

Nachdem Camila und Taylor dann auch irgendwann mal aufgewacht sind und wir gefrühstückt haben, haben wir weiter alles vorbereitet, das wir schon machen konnten. Die meisten Möbel kommen ja erst morgen, aber da werde ich mich auch alleine drum kümmern. Niall muss noch einiges vorbereiten, weil er Ende nächste Woche nach London fliegt, Camila hat einige Termine und mit Taylor habe ich ja im Prinzip nichts zu tun.

Als ich am Abend alleine bin, setze ich mich auf den Fußboden meiner Terrasse, meinen Laptop auf dem Schoß, und starre in Richtung Wasser. Über meinen Garten habe ich mir eigentlich noch gar keine Gedanken gemacht, aber ich möchte auf jeden Fall keinen Pool. Es wäre einfach totale Verschwendung, wenn quasi direkt hinter meinem Haus der Strand anfängt. Ursprünglich hatten Shawn und ich überlegt, dass man vielleicht Obst und Gemüse anbauen könnte, aber dafür werde ich wahrscheinlich zu selten hier sein. Ein kleines Seufzen verlässt meinen Mund und ich richte meinen Blick auf den Laptop auf meinem Schoß. Kurzentschlossen öffne ich Skype und wähle die Nummer meiner besten Freundin. Ich weiß, dass sie gerade zuhause ist, sie hatte mir geschrieben, was sie am Wochenende vorhat, als sie mich das letzte Mal auf den neusten Stand gebracht hat, was meine Post und so angeht. Es klingelt eine ganze Weile, bevor braune Haare auf meinem Bildschirm auftauchen, die gerade zu einem Zopf gemacht werden. Faith hat die Angewohnheit, das über Kopf zu machen. „Sophie!", strahlt sie dann und ich lächele. „Hey Faith." „Du hast dir also ein Haus gekauft?", fragt sie mich und dann höre ich eine Stimme im Hintergrund. Shawn.
Und an diesem Abend schreibe ich das sechste Lied seit der Trennung.

Einen wunderschönen guten Abend meine Lieben! Ich müsste theoretisch die Zeit, in der mein Freund mit seinen Freunden zockt, für meine Hausaufgaben nutzen, aber da ich schon seit ein paar Tagen immer nicht dazu gekommen bin, zu schreiben, mache ich jetzt lieber das. Ich habe diese Woche die ersten zwei Arbeiten für das Schuljahr geschrieben (in meinen beiden Leistungskursen) und wir arbeiten an einem Explainity über Superfood. Zum Glück habe ich nur noch eine Woche vor den Ferien, aber die wird noch stressig genug.

Habt einen schönen Sonntag morgen :)

Amila 2 - RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt