6

1.6K 81 6
                                    

Airi's Sicht:

Es waren weitere Tage vergangen in denen Zuko und ich ritten. Während dieser Zeit war uns zu allem Übel der Proviant ausgegangen, von dem wir sowieso in der Eile nicht genug eingepackt hatten.

Aber weit und breit gab es keine Stadt, kein Dorf oder Menschen. Und bis jetzt schien es auch nicht so, als würde eines dieser drei Sachen plötzlich auftauchen.

Wir ritten gerade durch eine Steppe und Zuko und das Straußen-Pferd waren so kaputt, dass Zuko nicht einmal mehr richtig reiten konnte und das Tier auch immer nur hin und her schwankte.

,,Lass mich die Zügel nehmen."
Sagte ich zu Zuko, doch er nahm die Zügel nur weg. Seit Beginn unserer alleinigen Reise ließ er mich nicht reiten.

,,Du wirst uns-"
Wollte er sagen, als wir gerade über eine Holzbrücke gehen wollten. Aber eine Diele brach unter dem Gewicht des Straußen-Pferds und uns.

Vor Schreck hatte ich aufgeschrieen und mich an Zuko gekrallt, der selber einen gefühlten Herzanfall erlitt, aber das Tier wieder hochbekam, das selber einen Schock erlitt.

,,-umbringen."
Beendete er seinen Satz und ritt erschöpft und hungrig weiter, was ich mir nicht mehr länger ansehen könnte. 

,,Zuko-"
Wollte ich wieder anfangen, als das Straußen-Pferd plötzlich stehen blieb. Und als ich sah warum, zog ich meine Augenbrauen zusammen.

Zuko hatte eine Feuerstelle gesehen, über der gerade Fleisch gebraten wurde.

Gebraten wurde es von einem Mann, der lächelnd zu einer Frau rüberlief, die erschöpft, aber glücklich an einem Baum gelehnt saß.

Aus meinem Augenwinkel sah ich, wie Zuko eines seiner zwei Schwerter nehmen wollte, doch ich hielt schnell seinen Arm fest. Verständnislos blickte er zu mir nach hinten, aber ich schüttelte nur meinen Kopf.

,,Sieh doch, Zuko! Sie erwartet ein Kind."
Deutete ich mit meinem Kopf zu der Frau und ihrem kugelrunden Bauch, über den ihr Mann strich und liebevoll blickten beide auf das Zeichen ihres Kindes.

Es war ein schöner Moment, der mich etwas lächeln ließ.

Damit ließ ich aucg von Zukos Arm ab, der seine Hand vom Schwert nahm, wofür ich ihm innerlich dankte. Aber ich hatte sowieso das Gefühl, dass er sie danach nicht angegriffen hätte.

Doch unsere Mägen waren weiterhin am Knurren und nach dem Anblick von Essen, machten sie nur weiter. Die Situation wurde erst recht nicht besser durch das wachsende Durstgefühl.

Das Wasser ging uns auch langsam aus und wir mussten schnell etwas finden.

Der Junge vor mir wollte weiterreiten, aber ich sah, wie seine Augen immer wieder zu fielen, als er die Zügel in die Hand nehmen wollte.

Nicht einmal die konnte er mehr richtig festhalten und das war das Zeichen, dass er endgültig aufhören sollte weiterzureiten.

,,Warte."

Vorsichtig stieg ich vom Straußen-Pferd ab, meine Beine etwas wackelig vom Hunger, Durst und dem langen Ritt. Doch ich lief unbeirrt zu Zuko nach vorne, der mich verdutzt angesehen hatte. 

,,Steig ab."

,,Huh?"
Sah er mich mit gerunzelter Stirn an.

,,Bist du taub geworden? Steig ab.  Wenn wir so weiterreiten, bringst du uns um."
Sagte ich schroffer als gewollt, aber ich war einfach völlig fertig, doch die Sorge um ihn und dann uns schwang dennoch mit.

Zuko konnte nicht einmal protestieren, als er selber vorsichtig abstieg und sich hinten auf das Tier setzte.

Ich setzte mich auf seinen alten Platz und nahm die Zügel in die Hand, was mich tatsächlich etwas wacher machte für den Moment.

AIRI ●°•DER HERR DER ELEMENTE II•°●Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt