Die Reise Geht Weiter

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Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen. Die Reise wurde nun mit dem Zug fortgesetzt, und zwar nach Indien. Das kleine Gör folgte uns immer noch, auch wenn sie uns glauben lassen wollte, sie wäre in Singapur geblieben. Ich hatte es allerdings im Gegensatz zu den Anderen bereits gemerkt. Polnareff stimmte mir unabhängig in ihrer Unterhaltung über sie zu.

"Ich glaube die Kleine hat wegen ihres Vaters gelogen, aber... Nun, es ist ein wenig einsam ohne sie, nicht wahr, Jojo?"

Ich schmunzelte nur minimal. Kakyoin, der mir gegenüber saß an unserem Tisch, wandte sich an mich.

"Das ist echt gruselig... Ein Stand, der genau so aussah wie ich."

"Er transformierte sich scheinbar schon, als wir das Hotel verließen."

"Jojo, isst du diese Kirsche da? Tut mir leid, aber das sind meine Liebsten. Könnte ich sie haben?"

"Klar."

Dankend griff er nach der Kirsche. Er tat es schon wieder, während er aus dem Fenster schaute...

"Lerolerolerolerolero..."

Ich verzog genervt das Gesicht während ich ihm angepisst und sogleich fasziniert dabei zuschaute. Meine Gedanken schweiften ab zum vorherigen Tag. Kakyoin konnte sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen, wie froh ich war, dass er wieder ganz der Alte war. Naja, für mich zumindest. Für ihn hatte sich ja gestern überhaupt nichts geändert. Die Umarmung kam sicher sehr überraschend für ihn. Für mich ja ehrlich gesagt auch, ich wusste nicht wirklich, was da in mich gefahren war, aber ich war einfach so froh, den echten Kakyoin wieder zu sehen.
Als er den Blick zu mir richtete, merkte ich erst, dass ich ihn die ganze Zeit als ich in Gedanken versunken war, angeschaut hatte, und schaute schnell aus dem Fenster heraus. Dann lehnte ich mich zurück, schloss die Augen und schlief die restliche Fahrt über.

Nachdem wir in Indien angekommen waren, hatten wir uns in ein Restaurant gesetzt. Wir waren alle am Verhungern. Jedoch hatten wir dort erneut nicht lange unserer Ruhe, denn Polnareff der Idiot, hatte sich bereits wieder zwei Gegner angelacht. Schien so ein verstecktes Talent von ihm zu sein...Ein dritter Standnutzer kam ebenfalls noch dazu, bevor wir uns aufmachten, Indien zu verlassen. Mit einem Auto ging es weiter Richtung Pakistan, natürlich auch mit zwei weiteren Kämpfen  zwischendrin. In Pakistan wartete jemand auf mich, der es mir mit seiner Stand Fähigkeit unmöglich machte, ihn anzugreifen, weil der gesamte Schaden sonst auf meinen Großvater zurück geworfen wurde. Das nutze der Dreckskerl so sehr aus, er behandelte mich wie Schmutz, wie seinen Sklaven, ließ mich zusammenschlagen... Ich hielt alles stur aus und wartete nur darauf, dass Kakyoin und Polnareff meinen Opa von dem Strand befreiten. Sobald das getan war konnte ich meine Rache ausüben. Alles, was er mir angetan hatte, habe ich vermerkt und ihm dann schlussendlich zurück gezahlt. Mit Freuden.
Im nächsten Land, in Arabien, kam mein Großvater auf die glorreiche Idee, uns Kamele zu besorgen, damit wir auf ihnen durch die Wüste reiten würden. Er war der Meinung, man würde das Kamelreiten lernen, indem man sich den Film Lawrence von Arabien dreimal anschaut und dabei auch noch ein paar Mal einpennt. Hat man gesehen, wie gut das geklappt hat. Yare yare... Nachdem das dann letztendlich doch irgendwie funktioniert hat, haben wir bei unserem Ritt durch die Wüste wortwörtlich die Sonne besiegen müssen. Zum Glück waren wir alle heil angekommen und konnten es uns im nächsten Hotel gemütlich machen.
Leider war die Zimmeraufteilung dort etwas anders, als in unserem letzten Hotelbesuch. Denn um ehrlich zu sein, hatte ich den einen Abend genossen. Einfach lange wach im Bett zu liegen und mit Kakyoin zu quatschen. Ich hatte ihn wirklich liebgewonnen.

In Your Arms - Last Train Home [Jotakak] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt