Verdammter Köter

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Bei unserer Weiterfahrt mussten wir nicht viel später wieder Halt machen. Der Hubschrauber musste schon kurz nachdem er wieder weiter geflogen war, attackiert worden sein! Die Piloten waren beide Tot. Wir sahen noch, wie einer von ihnen vor unseren Augen getötet wurde. Und zwar... vom Wasser? Das musste der feindliche Stand sein. Er konnte scheinbar Wasser kontrollieren oder sein Stand selbst war eine Wasserpfütze, meist in der Form einer Hand. Yare yare...
Polnareff und Kakyoin lagen im Sand und beobachteten wie wir auch die Absturzstelle. Das Wasser hatte sich nämlich nach dem Angriff in eine Flasche zurück gezogen und sich seitdem nicht wieder gezeigt. Sie diskutierten wild, ich konnte jedoch nicht hören, worum es ging.
Plötzlich stieg Wasser direkt neben Kakyoin aus dem Sand auf und formte wieder eine krallenbesetzte Hand! Ehe irgendjemand von uns auch nur irgendwas hätte anrichten können, attackierte sie schnell und brutal Kakyoins Gesicht. Das Blut schoss nur so aus ihm heraus und er fiel zu Boden!

"Er hat Kakyoin verletzt! Er hat Kakyoins Augen!!"

schrie Polnareff panisch. Kakyoins Augen?! Ich wollte so sehr zu Kakyoin hin rennen, allerdings wäre das für niemanden gut ausgegangen. Erstmal musste ich kühlen Kopf bewahren, sonst war hier niemandem geholfen...
Als der Stand gerade Polnareff als nächstes angreifen wollte, fing die Armbanduhr des toten Piloten an, zu piepsen. Blitzschnell floss das Wasser hinüber und zerstörte die Uhr.

"Geräusche! Er orientiert sich an den Geräuschen!"

rief Avdol. Das erklärte auch, warum hier weit und breit kein Nutzer zu sehen war, trotz endlos weiter Wüste... Polnareff brachte Kakyoin schnell zu uns auf das Autodach. Dort würden wir keine Vibrationen auf dem Boden auslösen, die der Stand spüren würde.

"Kakyoin ist schwer verletzt. Fahren wir los. Er muss dringend zu einem Arzt gebracht werden."

"Aber wenn wir uns bewegen, greift er an. Wir dürfen nicht achtlos sein."

Der Alte hatte recht. Das wiederum bedeutete, dass Ich unseren Gegner so schnell wie möglich besiegen musste! Je schneller er weg vom Fenster war, desto schneller konnten wir Kakyoin helfen. Wir hatten keine Zeit zu verlieren!
Ohne ein weiteres Wort sprang ich auf und rannte was das Zeug hielt.

"Du Narr! Jotaro, was machst du da?!"

brüllte der Alte mir hinterher.

"Hey, er ist abgetaucht! Das Wasser verfolgt jetzt Jotaro!"

Das war das letzte was ich von Polnareff hörte, bevor ich zu weit weg war, um zu verstehen was sie sagten. Sie hielten mich für verrückt, jetzt einfach so los zu rennen, doch ich hatte einen Plan. Ob er aufgehen würde, konnte ich nicht sagen, aber ich musste etwas tun. Das war die einzige Möglichkeit.
Ich lief geradewegs auf den nichtsnutzigen Köter zu, der faul im Sand lag und nicht vor hatte, uns zu helfen. Als ich ihn erreicht hatte, packe ich im Vorbeilaufen nach ihm und nahm ihn mit. Jaulend zappelte und wehrte er sich.

"Yare yare, du Bastard. Haust ab, bevor wir angegriffen werden. Du konntest es riechen, oder? Du kannst mir sagen, von wo der Feind kommt. Du wirst mir helfen, Iggy!"

Ich drückte Iggy zu Boden, fest genug, dass er mir nicht entwischen konnte. Das mochte sehr brutal ausgesehen haben, aber er hatte es auch nicht anders verdient wenn er uns nicht helfen wollte. Und gerade war er der Einzige, der uns helfen konnte.

"Von wo wird er angreifen? Sag's mir, Iggy! ... Sonst wirst du auch sterben. Du kriegst auch kein Kaugummi mehr."

Iggys Zappeln hörte auf und wurde zu angespanntem Zittern. Plötzlich wirbelte der Sand um uns auf und bildete eine Kugel. Als der Sand sich lichtete, sah ich, wie Iggy an seinem geflügelten Stand in der Luft hing und abhauen wollte.

"Iggy! Du kommst mir nicht davon!"

Mit einem Satz sprang ich zu ihm hoch und klammerte mich mit an den Stand. Bedrohlich schaute ich Iggy an.

"Mein Star Platinum ist unglaublich schnell. Solltest du mich abwerfen, bricht er dir sofort den Hals."

Ich war so wütend auf Iggy, wie konnte ihm das alles egal sein, während Kakyoin schwer verletzt war und dringend Hilfe brauchte? Wir hatten keine Zeit für so etwas! Immerhin verursachten wir nun, da wir durch die Luft gleiteten, keine Geräusche mehr. Allerdings wusste ich auch nicht, ob Iggy nun in die richtige Richtung flog, oder ob er mich verarschen wollte.
Wir sanken immer tiefer zum Sandboden, Iggys Stand konnte scheinbar nicht weit fliegen. Fast berührten meine Füße den Boden. Ich zog sie so hoch es nur ging, doch wir verloren immer schneller an Höhe. Ich hatte wohl keine Wahl... Mit Star Platinums Hilfe und Kraft trat ich fest auf den Boden, um uns wieder hoch in die Luft zu katapultieren. Dadurch waren wir viel schneller geworden, aber die Geräusche davon verrieten uns.
Weit hinten sah ich einen dunklen Fleck mitten im Sand. Angestrengt kniff ich die Augen zusammen. Dort saß eine Person. Dort saß... der Stand Nutzer! Etwa 400 Meter von uns entfernt! Plötzlich rieselte etwas auf die Flügel von The Fool herab. Sand? Er schleuderte Sand auf uns, um uns zu Orten! Nicht gut! Das Wasser schoss aus dem Boden auf uns zu, ich rief Star Platinum, er konnte allerdings nichts unternehmen und das Wasser schlitzte mir eine tiefe Wunde in die Schulter hinein. Verdammt! Ich musste durchhalten... Für Kakyoin!
Nun versuchte auch noch Iggy, mich abzuwerfen um sich selbst zu retten. Bastard...

"Du verdammter Köter..."

In Your Arms - Last Train Home [Jotakak] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt