Emily fuhr freudestrahlend über die Landstraße und hinein in den Wald.
Hier musste sie besonders acht geben, trat sie schon mal vorsorglich auf die Bremse, denn sie wollte beileibe kein Tier anfahren. Also drosselte die die Geschwindigkeit auf 50 Km/h herunter und genoss die Aussicht aus der nagelneuen Windschutzscheibe ihres nagelneuen Autos heraus.
Denn die Sonnenstrahlen hingen gerade schräg einfallend zwischen den Bäumen und gaben mit diesem verzauberten Licht und Schattenspiel gemischt mit ein klein wenig Bodennebel eine gleichsam mystische und verzauberte Welt preis, die man so nur selten sehen und erleben konnte.
Wie wunderschön.
Und wie passend zu diesem glücklichen Tag.Das neue Auto war ein Geschenk ihrer Großmutter zum 18 Geburtstag.
Etwas, dass ihre Eltern ihr weder gegeben hätten, noch konnten sie es ihr wieder wegnehmen, denn Oma hatte es energisch, wie sie war, als Zweitwagen auf sich selbst angemeldet.
Und nun endlich brauchte Emily auch keinen Schulbus mehr zu nehmen und sechs mal umsteigen, schon 2 Stunden vor Schulbeginn an der ersten Bushaltestelle sein, um dann wahre Ewigkeiten über Land bis in die Stadt zu fahren.
Ja...
Endlich konnte sie so wie alle anderen dort sein. Erwachsen, mündig und selbstbestimmt.Zutiefst erleichtert und glücklich atmete sie auf und schaltete das Radio mit ihrer Lieblingsmusik ein, sang auch leise mit und drückte auf den Bedien-Knopf an der Fahrertür. Die Seitenscheibe fuhr langsam herunter und ließ die frische Waldluft herein.
Oh, so mild und leicht war die Luft, die da hereinwehte! Sie fühlte sich so frei und wunderbar...Da krachte plötzlich ein gigantisch großes Tier gegen ihre Beifahrerseite und sie trat hart auf die Bremse, stoppte schlitternd den Wagen und entdeckte nur Sekunden später noch viele weitere dieser Tier-Dinger, die aber weder so aussahen wie ein Hirsch noch wie ein Wildschwein, noch wie irgendein anderes Wildtier, dass sie kannte oder vielleicht hätte identifizieren können.
Hatten die Dinger etwa Hörner am deformiert aussehenden Kopf?
... Und ... Hufe???
Nein... nein... Diese Tiere hier waren keine Waldtiere. Da war sie sich sicher. Doch sie hatten tiefe Wunden in den Flanken und bluteten stark...
Und das eine, das ihr ins Auto gerannt
war, lag nun wenige Meter entfernt hinter ihr auf der Seite, mitten auf der Straße.
War es etwa tot?
„Ach du lieber Gott im Himmel!", schnallte sie sich eilig ab und stieg erbend aus...
Doch das hätte sie besser nicht getan, denn sie wurde augenblicklich von einem dieser Dinger angefallen und umgerannt.
Massive Kiefer schnappen kurz vor ihrem Gesicht zu und stinkender Greifer lief diesem Wesen aus dem Maul heraus, während Emily nur keuchend aufschrie und versuchte, seinen Kopf fest und auch oben gedrückt zu halten, damit es sie nicht zerfleischen konnte. Derweil zerfetzten seine scharfen Vorder-Klauen aber bereits ihren Arm.
„Auuuuuu.....!!!"Ein gewaltiges Hornsignal erklang plötzlich von irgendwoher und grelle Lichtblitze schossen auf die Wesen los.
Sie verfolgten auch diejenigen, die flohen und plötzlich wurde dann auch das Wesen, dass Emily immer noch zu beißen versuchte, von ihr herunter gerissen und in Stücke geschnitten.
– Und zwar... Von einem Schwert!
Einem leuchtenden Silberschwert!
Oh du liiiiiiiiiieber Gott im Himmel!!!
Sie erhaschte noch weitere atemlos machende Blicke auf ein weiteres großes Wesen... Ähm... nein... war das...
- Ein Mann?
Gekleidet in eine weiße Uniform mit silbernen Beschlägen, doch... er hatte dunkelgrau-schwarze Flügel am Rücken!?
„Allmächtiger Vater, steh mir bei!", flüsterte sie ehrfürchtig einatmend und kam keuchend auf die Knie hoch, gerade als sich nun unzählige der Monsterwesen auf den „Engel"stürzten, der aber nun so heroisch kämpfte, wie ein Held aus längst vergangenen Zeiten.Und aus seiner freien Hand strömte derweil unablässig gleißend helles Licht und blendete die Monster... verbrannte sie wohl sogar.
Schon wirbelte er herum...
Wow...!
Er hatte ein wunderschönes Gesicht... so leuchtend blaue Augen, wie der Himmel dazu leicht bärtig, kantig, klassisch...
Und sein Hellbraunes, halblanges Haar spitzte unter dem Helm hervor und fiel bis auf seine Schultern hinab, erkannte die, derweil er schon wieder eines der Wesen durchbohrte. Dann zog er das Schwert wieder flüssig zurück und erschlug gleich auch noch das Nächste, dass sich diesmal auf sie hatte stürzen wollen.
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Dark Wings #15chapters
ParanormalDie achtzehnjährige Emily gerät auf ihrer allerersten Autofahrt zu Freunden in einen Kampf zwischen Engeln und Dämonen und kommt dabei ganz aus Versehen durch das Schwert des Erzengels Mikael ums Leben. Doch weil sie ihrem zutiefst betroffenen Mör...