Kapi 4: "Pass auf was du sagst!"

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"Kira, bitte, beantworte mir dieser eine Frage", bat ich meine Mutter, "Lebt Tahina noch?" "Ich weiß es nicht...", antwortete sie mit gesenkten Kopf. Ich verließ das Büro und ging in mein Zimmer. Ich rief Preel, das Vögelchen, mit einem Pfiff. Er flatterte durch mein geöffnetes Fenster und zwitscherte: "Ja Cara, was kann ich tun?" Ich hatte angefangen zu weinen und schluchzte: "Such mit den anderen Vögeln in den Scheebergen nach einer weißen Tigerin. Wenn ihr sie findet sagt ihr meinen Namen und mein Rudel." Preel nickte und flog wieder davon.
Es klopfte an meiner Tür. Ich rief: "Wer ist da?" "Ich bin's, Alex", klang von vor der Türe zu mir. Ich ließ ihn rein und er fragte mich, nachdem er sich neben mich gesetzt hatte: "Alles gut? Cara?" Ich brach noch heftiger in Tränen aus und vergrub mein Gesicht in seinem Schoß. Mein bester Freund strich mir beruhigend über die Haare. Als ich mich beruhigt hatte erzählte ich alles was ich ihm verheimlicht hatte: "Tahina, die mächtigste Kriegerin, Aurahüterin und Wächterin der Wandler, ist tatsächlich meine leibliche Mutter. Ich hab Preel und die anderen Vögel zum Schneeberg-Rudel geschickt um sie zu finden." Alex und ich schwiegen uns an. Es klopfte noch einmal an der Tür und ich ließ den Besucher herein. Es war der hellbraune Hase mit der schwarzen Pfote. Er verwandelte sich und Johannes meinte entschuldigend: "Sorry, wenn du keine Zeit hast, geh ich wieder." Ich bat ihn zu bleiben und wir wechselten das Thema.
Wir unterhielten uns über dies und das, bis die zwei Jungs über Mädels tratschen. Ich klinkte mich aus dem Gespräch aus und ließ mich nach hinten fallen und schlief vor Erschöpfung ein. Johannes und Alex hörte ich leise reden.
Ich weiß nicht, wie lange ich da lag, auf jeden Fall schreckte ich auf, weil sie angefangen hatten, über mich zu streiten: "Cara gehört mir!", behauptete der Hasenwandler. "Pass auf was du sagst! Sie hat bereits einen Gefärten!", entgegnete Alex. Hatte ich? Wen? Sie hatten noch immer nicht bemerkt, dass ich wach war. Ich setzte mich auf und rief: "Aufhören! Alle beide! Raus aus meinem Zimmer. Wir sprechen später Alex!" Sie sahen mich an und gingen.
Am Abend nach dem gemeinsamen Abendessen zwischen uns Raubtieren, zog ich meinen Freund raus. Wir gingen in einen Nebenraum, wo wir ungestört waren. "Du meintest vorhin, ich hab einen Gefährten. Wen?", sagte ich zu Alex. "Naja...", stotterte er. Dann zog er meinen Ärmel nach oben und fuhr seine Krallen aus. Er zeichnete ein Herz auf meinen Arm, so dass es blutete. Es heilte nicht, sondern wurde zu einer Narbe. Ich sah ihn an und war entsetzt. Er, mein bester Freund, war mein Gefährte!

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