Kapi 26: Schockierende Nachrichten

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Lucy kam am späteren Abend noch zu mir. "Hey Cara, darf ich reinkommen?", fragte sie von vor der Tür. "Ja, komm rein. Es ist offen." Sie öffnete und stellte sich vor mich. Ich saß auf meinem Bett und sah sie an. "Du... Was du vorhin gesehen hast... Äh, das war, äh... Tobi. Ich bin mit ihm seit zwei Monaten zusammen. Tut mir leid, dass du das sehen musstest", entschuldige sie sich. Ich klopfte auf das Bett und sie setzte sich neben mich. Ich meinte: "Alles gut. Ich hab schon schlimmeres gesehen. Themawechsel. Willst du mich demnächst zum Wald-Rudel begleiten? Ich hab dort was wichtiges vergessen!" "Gerne.", antwortete sie, "Was denn?" "Ist nicht so wichtig. Ich will nicht alleine gehen, immerhin sind meine Adoptiveltern dort..."
Es klopfte erneut an der Tür. "Ja?!", rief ich. "Cara? Kommst du zum Programm runter?" "Ja ich komm gleich, Maria." Meine Freundin sah mich fragend an. Ich winkte ab und sagte zu ihr: "Ich muss mich noch umziehen. Wir können uns nacher noch treffen." Sie nickte und ging. Ich zog mir meine Sachen an und lief nach unten in den Trainingsraum. Papa wartete bereits mit den Alphas auf mich. "Tut mir leid. Ich hab total die Zeit vergessen", entschuldigte ich mich. Philipp nickte und begann: "Ok. Wir fangen heute so an..."
Als das Anti-Verbinder-Trainig vorbei war, ging ich in mein Zimmer und duschte erstmal. Als ich fertig war trat ich, in einem Handtuch gehüllt, in mein Zimmer zurück. Ich erschreckte mich, weil Papa schon wieder in meinem Zimmer stand, sodass ich aufschrie und das Tuch fallen ließ. Ich hob es schnell auf und wickelte mich wieder ein, während Papa wegsah. "Papa! Wir hatten das geklärt! Lass mich mich noch anziehen. Dann können wir was auch immer klären!", fuhr ich ihn an. Ich verschwand im begehbaren Schrank. Ich zog mir eine Jogginghose und einen Oversize-Hoody an. Als ich fertig war, und mir auch meine Haare zusammengebunden hatte, ging ich zurück. "Papa! Sorry, dass ich das jetzt so sagen muss, aber das ist echt nicht ok! Ich hab meine Privatsphäre. Bitte respektier das." "Tut mir leid. Das kommt nicht nochmal vor. Immerhin ist meine Kleine jetzt erwachsen..." Ich lächelte und fragte: "Und was gibt's?" "Mama und ich haben einen Neuanfang gemacht. Mit dir! Wir wollen alle zusammen einen kleinen Urlaub machen. Hast du Lust? Es währe sehr schön als Familie...", erklärte er. Ich überlegte und meinte: "Ich würde gerne mitkommen. Es freut mich so für euch, dass es wieder klappt!" Papa grinste über beide Backen. "Papa?", fragte ich. "Ja?" "Ich... Ich hab Angst. Vor meinen Adoptiveltern. Ich hab Panikattacken, wenn ich an sie denken muss." Alex klopfte an die Verbindungstür. Ich steckte den Kopf durch und sah ihn fragend an. Er meinte: "Cara, kann ich mit dir sprechen?" "Sorry. Gleich ok. Papa ist grad da." "Ok. Kommst du dann zu mir?", wollte er wissen. Ich nickte und schloss die Türe wieder. "Oh nein! Wieso bekommst du IMMER das, was ich habe?!", fluchte er. "Warte kurz...", entschuldige ich mich und lief in meinen Schrank. Ich legte mich auf den Bauch und atmete tief ein und aus. Ein und aus. Ich setzte mich an den Schminktisch, den ich eigentlich nicht nutzte und krallte meine Fingernägel in meinen Handrücken. Ich begann zu zittern und krallte sie noch fester rein. Ich begann schnapp zu atmen. "Cara?", fragte Johann aus meinem Zimmer. Ich versuchte wieder normal zu atmen. Tief ein und aus. Ein und aus, ein und aus... Es wurde besser und ich hörte auf, mich an der Hand zu verletzten. Papa klopfte und öffnete die Schiebetüre. Er kam zu mir und umarmte mich. "Cara, meine Große... Mach was besseres aus dir. Sieh dir mich an. So willst du nicht werden...", meinte er besorgt. Ich nickte und stand auf. Ich bat Papa zu gehen und ging zu Alex. "Alex?", fragte ich. Er deckte sich auf und kam her. "Setzt du dich zu mir? Ich will mit dir reden...", sagte mein Freund. Ich tat es und er erklärte: "Ich... ich glaube, du könntest schwanger sein..." Ich war geschockt! "Scheiße!", fluchte ich innerlich. "Echt jetzt?! Scheiße... Ich bin 18, du 19, wir können noch nicht Eltern werden! Wir haben unser ganzes Leben nich vor uns!", meinte ich aufgebracht. Ich stürmte zurück in mein Zimmer und verschwand in meinem Schrank. Ich verkroch mich ganz hinten bei den Kleidern, die ich nicht trug. In den Rock von einem roten Kleid heulte ich. Das Zeitgefühl hatte ich nach kurzer Zeit schon verloren. Ich weinte gefühlte Ewigkeiten. Irgendwann klopfte jemand an meine Zimmertüre und fragte: "Wo bleibst du Cara? Abendessen und Spieleabend!" Es war Lucy. "Cara?", fragte sie erneut. Ich heulte weiter leise vor mich hin. Es wurde still vor der Tür und ich stand auf. Auf dem Schminktisch standen Taschentücher, die ich benutze, um mir die Nase zu putzen und die restlichen Tränen auf zu saugen. Ich schob die Schiebetüre zur Seite und ging ins Zimmer. Auf meinem Bett lag ein Zettel: Ich hab dich lieb, Cara. Tut mir leid, das es vielleicht so ausgeht.
Er war von Alex. Ich zerriss den Zettel und warf ihn wütend auf den Boden. Ich nehm eins der Bilder von Alex und mir in die Hand und warf es herunter, sodass das Glas vorne zersprang. Dann das nächste. Bald wurde die Tür aufgerissen und Alex stand mir Lucy dort. Wir wechselten entgeisterte Blicke. Dann sank ich zwischen den Scherben, zusammen. Alex hob die Bilderrahmen auf und legte sie auf den Tisch. Lucy strich mir beruhigend über den Rücken. Ich stieß ihre Hand weg und funkelte sie böse an. Sie fuhr zusammen und sah Alex fragend an. Meine Arme begannen sich langsam zu färben. Mein Freund brachte unsere Freundin schnell aus dem Raum und meinte: "Bleib weg! Ist besser so. Cara hat Probleme. Wenn sie das möchte, erzählt sie es dir irgendwann." Dann kam er wieder zu mir und nahm mich in den Arm.

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