Kapi 7: Die Reise

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Eine Woche später war es soweit! Ich war extra früh aufgestanden, um aufgebrochen zu sein, wenn alle wach wurden. Ich hatte meinen Rucksack mit allem Möglichen, Brauchbaren bepackt und ging nach draußen. Ich begann zu rennen und verwandelte mich in meinen schönen Schneetiger. Ich lief und lief, immer nach Süden. Irgendwann sah ich sie: Die höchsten Alpen!
Die Sonne war längst aufgegangen, als ich am Rand des Schneeberg-Rudels stand. Ich brüllte. Bald standen viele Wandler in ihren Tiergestallten vor mir: Ein Schneehase, drei große Steinböcke, ein Steinadler und ein riesiger Bär. Sie fragten mich: "Was willst du, Schneetigerin?" "In die höchsten Alpen will ich. Ich möchte eine Erlaubnis, sicher durch euer Gebiet zu kommen", erklärte ich eingeschüchtert von dem Bären. Sie berieten sich und ich durfte passieren. Es dauerte nicht lange, da ging es steil nach oben. Ich verlangsamte meinen Schritt und lief den Berg hoch. Ich hörte das Rudel unten, wie sie brüllten und pfiffen.
Nach mehreren Stunden anstrengender Reise, kam ich oben an. Ich rief: "Tahina, ich spüre dich, komm raus." Hinter einem der letzten Bäume bewegte sich etwas. Ich drehte mich zu der Fichte und sah sie: Meine Mutter! Sie lief auf mich zu und blieb vor mir stehen. Ich verwandelte mich in meine menschliche Gestallt, sie tat es mir nach. Sie hatte wie ich dunkelbraune Haare und grüne Augen. Ich ging auf meine Mama zu und nahm sie in den Arm. Sie begann zu weinen und erwiderte die Umarmung. Wir standen Ewigkeiten so dran, bis sie flüsterte: "Wieso bist du hier, mein Schatz?" "Weil ich dich nach 17 Jahren in Unwissenheit, ob es dich gibt, wie es dir geht, wo du bist, endlich sehen wollte!", antwortete ich schluchzend. Sie nahm mich mit in ihre Höhle und zeigte mir alles. Dann fragte sie: "Bist du hungrig, Cara?" Ich nickte und sie ging. Wenig später kam sie mit etwas zu Essen für uns wieder. Wir setzten uns auf den kalten Boden und aßen. Es war still. Draußen heulte der eisige Wind. Als ich den letzten Bissen nahm, begann ich zu zittern und fühlte mich schlecht. Es wurde immer schlimmer und schlimmer. Meine Augen schlossen sich und mit mir passierte etwas Unbeschreibliches! Ich öffnete meine Augen wieder, als der Schmerz etwas nachgelassen hatte. Ich sah an mir herunter und sah meinen Körper nicht mehr. Im nächsten Moment sah ich einen Vogelkörper, statt meinem. Dann ein Elephant, eine Giraffe, ein Fuchs und als letztes einen Geparden. Ich sah schockiert an mir herunter. Meine Mutter fragte besorgt: "Cara! Was ist mit dir los?" Ich versuchte zu antworten, aber ich schnatterte wie ein Delphin. "Scheiße! Halte aus, ich hole Hilfe. Nicht bewegen!" Sie verwandelte sich in ihren Scheetiger und lief. Ich hielt wie sie gesagt hatte, ruhig. Schwärze trat vor meine Augen und ich wurde ohnmächtig. Ich wusste nicht wie lange ich dort lag. Eine Hand wurde auf mich gelegt und ich wachte langsam auf. Als ich die Augen öffnete, sah ich Tahina und drei Männer. Die drei Herren drehten mich und untersuchten mich. Dann sagte einer: "Versuch dich in deinen Tiger zu verwandeln." Ich tat, was er gesagt hatte. Zumindest versuchte ich es. Sie sahen es ein und halfen mir, aufzustehen.

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