Knapp eine Woche später machten Alex und ich uns auf den Weg, nach Österreich. Wir hatten viele Bücher über die Quelle der Flusses gelesen und waren jetzt fast soweit, uns verbinden zu können. Wir hatten uns von Tahina und Ley verabschiedet und gingen in Gepardengestallt den Berg zum Auto runter. Wir kamen an und stiegen ein, nachdem wir es von der Tarnung befreit hatten. Alex startete den Motor und wir fuhren auf die Straße, in Richtung Pass. Das Radio lief laut und ich sang mit: "Last Christmas, I gave you my heart. But the very next day you gave it away. This year, to save me from tears. I'll give it to someone special..." Alex stimmte mit ein und wir waren in richtiger Weihnachtsstimmung. Nach ein paar Stunden waren wir in der Nähe des Dorfes Gößl. Alex parkte den Pickup und wir begannen die Suche nach dem unterirdischen Fluss Fidheni. Wir hatten eine relativ genaue Angabe, wo wir ihn finden, also fanden wir ihn schnell. Ich füllte eine 1 Liter Flasche ganz auf und verschloss sie gut. Mein Freund steckte sie in den Rucksack und wir wanderten zurück ins Dorf. Dort hatten wir uns in einem Gasthof ein Zimmer für die Nacht gemietet. Alex checkte für uns ein, während ich das Gepäck zur Treppe trug. Wir hatten das Zimmer Nummer 19. Alex nahm den Koffer und ich den Rucksack. Das Zimmer war von der Größe perfekt und wunderschön eingerichtet. Es war ein Doppelbett, ein kleiner Tisch und eine Gaderobe darin. Alles war auf alt gemacht. Dunkles Holz und Karo-Stoffen.
Die Nacht schlief ich schlecht, ich hatte Alpträume und wachte oft auf.
Um acht Uhr klingelte der Wecker, endlich! Alex wurde vom Geläute wach und wir standen auf. "Guten Morgen!", meinte er. Ich murmelte zurück: "Mhm, dir auch." Als ich aus der Dusche kam und in den Spiegel sah, stellte ich schockiert fest, dass ich tiefe Augenringe hatte und das Wasser auf meinem Kopf verdampfte. Ich hatte Feuer-Haare! Ich versuchte sie auszuklopfen, aber es wollte nicht funktionieren. Ich verließ, in einem Hantuch gehüllt, das Badezimmer. Alex saß auf dem Bett und wartete. Er drehte sich zu mir um, ich sagte laut: "Nicht umdrehen!" "Okay...?", meinte er. Ich zog mich an und spürte, dass ich mich langsam verwandelte. Alex fragte: "Kann ich jetzt duschen gehen?" Ich überlege und antwortete: "Ja, aber nicht zu mir schauen." Er fragte nach: "Cara? Was ist los? Ich hab dich doch schon oft nackt gesehen." Ich dachte: "Wenn du nur wüsstest..." Er ging an mir vorbei und sah weg. Ich war so froh, dass er es verstand. Ich hörte wie er das Wasser anmachte. Alex begann wieder zu singen, wie er es immer unter der Dusche tat. Ich fand das charmant. Die Verwandlung in den Verbinder, spürte ich immer mehr. Ich versuchte den Tipp von Phillip, an etwas sehr schönes und beruhigendes zu denken, umzusetzen. Ich dachte an den Tag, an dem Alex mich gefragt hatte, ob wir zusammen sein wollen, daran, dass ich Mama gefunden hatte und daran, als ich mit meinen Adoptiveltern einen Besuch im Spaßpark gemacht hatte. Irgendwann ging mir die Kraft aus und ich ließ es zu, mich zu verwandeln. Mein Gefährte kam gerade aus dem Badezimmer, als ich rote Haut und lila Augen bekam. Er sprach zu mir: "Cara, du schaffst das! Denk an was superschönes. An unseren ersten Kuss, an das Treffen mit Tahina. Atme tief ein und aus." Ich gab mir große Mühe, jedoch siegte der Verbinder. Ich schüttelte meinen Kopf um alle Gedanken zu verwerfen und lief auf Alex zu. Er kniete sich hin und bat mich: "Cara du bist eine tolle Frau! Bitte, bitte lass es nicht zu. Ich liebe dich so sehr. Es würde mir das Herz brechen wenn du dich veränderst." Ich sank zu Boden und wurde wieder normal. Alex lief auf mich zu und schloss mich in die Arme.
Wir gingen zum Frühstück und aßen. Der Wirt hatte Rührei mit Speck gemacht und frischen Schmittlauch dazugestellt. Ich aß wenig. Alex jedoch war eine wahre Buffetfräse. Als ich mein Messee und die Gabel zur Seite legte kam mir ein Gedankenblitz: "Ich machs einfach wie Johann! Ich lass mir ein Bild von Alex und mir auf die Handinnenfläche tätowieren." Ich spielte mit diesem Gedanken und war zufrieden.
Nachdem wir alles aus unserem Zimmer gepackt hatten erzählte ich Alex von meiner Idee: "Ich hatte beim Frühstück eine Idee. Und zwar lass ich mir ein Bild von uns tätowieren. Ich glaub das sollte mir bei meinen Verwandlungen helfen." "Bist du dir sicher? Ich meine, dass ist süß von dir aber willst du das wirklich? Es bleibt ewig", meinte er. Ich nickte.
Die Rückfahrt war still.
Als wir ankamen, deckten wir das Auto wieder ab und liefen in unseren Tiergestallten nach oben. Mama sah uns wohl bereits kommen und wartete oben. Sie begrüßte uns und nahm mich in den Arm. Ley sagte nur: "Hi." "Hey Ley", meinte ich. Alex und ich gingen anschließend in die Bibliothek und lasen nach, was uns jetzt nich fehlte. "Nur noch das Blut von Johannes und von uns", stellte Alex klar. Ich stimmte ihm zu und meinte: "Wir müssen den Trank im Wald-Rudelhaus oder dort in der Nähe machen. Wir müssen nähmlich die Bluttropfen zusammen reintun." Er nickte. Ich klappte den Laptop auf und sah aufs Datum: 22.12. "Scheiße! Ich brauch noch Geschenke!", fiel mir ein. Ich sagte zu meinem Freund: "Ich fahr mit Ley in die Stadt." Ich verließ die BIB und meine an Ley gewandt: "Kommst du mit in die Stadt?" "Ich darf dich ja nicht alleine lassen", stimmte sie zu. Wir nahmen die Motorräder. Sie das aus der GwSK-Zentrale und ich das meine. Wir setzten die Helme auf und brausten die Straße hinunter. In der Kleinstadt angekommen ging ich in eine Drogerie und druckte Fotos von Alex und mir aus. Am Ende wurden es 38 Bilder. Ley ging, ohne etwas zu suchen, durch die Reihen und ich suchte eine Lichterkette. Als ich sie fand ging ich zu den anderen Geschenken. Ich nahm einen Schlüsselanhänger, ein schönes Geschenkpapier zum späteren Verpacken und noch was für Ley und Mama. Ich zahlte und trug alles zum Motorrad. Die Geschenke packte ich in den Koffer vom Rad und setzte den Helm auf. Ley hatte auch was gefunden und kam raus. Wir stiegen auf und fuhren wieder nach Hause.Es wurde Heiligabend und wir gaben uns die Geschenke. Ley sang: "Stille Nacht, Heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht. Nur das traute hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar, schlaf in himmlischer Ruh! Schaf in hiiiiimmmmmlischhhhereeeeeerrrrrr RUUUUUUUUUUUH!" Ich musste lachen und sang mit.
Jeder freute sich über die Geschenke. Mama verabschiedete sich schon um kurz vor zwölf ins Land der Träume, während wir drei uns noch lange mit Glühwein betranken. Wir aßen eineige Plätzchen, die noch übrig waren.
Am nächsten Morgen weckte Tahina uns. Alex lag halb auf mir und auch Ley lag bei uns. Ich stöhnte und merkte die Katze in mir die zu einem Kater wurde. (😂sie hat nen Kater vom Alkohol) Ich legte Alex' Hand von meinem Bauch und tat Leys Bein von meinem. Aufstehen war schwer, aber gut. Ich schwankte nach draußen, wo Mama mich mit einem Grinsen begrüßte: "Zu viel Glühwein, meine große?" Ich nickte und ließ mich neben sie fallen. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie eine kleine Narbe im Gesicht trug. Ich strich darüber und fragte: "Wo hast du ihn gefunden?" "An einem der letzten Alphatrefen. Er war als Begleitung von dem Alpha aus Österreich da. Es wurde damals immer der Stärkste gesucht und da haben wir gegeneinander gekämpft. Er hat mir mit einer kleinen Pfotenbewegung das zugefügt. Als er gesehen hat, dass es vernarbt hat er aufgehört zu kämpfen und ich hab das auch", erzählte sie. Ich ging wieder rein und zog mir meinen dicken Hoodie und eine warme Hose an. Alex regte sich auch langsam. Mir fiel auf, dass er wohl die ganze Nacht ohne Oberteil geschlafen hatte. Ich musste schmunzeln als ich an eine der tollen Nächte neben ihm dachte. Auch Ley wurde wach. Ich fasste mir an den Kopf und spürte das Pochen darin. Die Kopfschmerzen wurde immer unerträglicher. Dann spürte ich wieder das Kribbeln. Ich huschte schnell hinter die Bücherregale und sah an mir herunter. Meine Hautfarbe änderte sich wieder. Ich kramte in meiner Hosentasche und fand das Bild auf dem Alex und ich uns küssten. Ich sah es an und dachte an all dieser Gefühle die ich für ihn empfand. Ich bemühte mich sehr. Schritte... Wieder! Ich sah auf und sah Alex am Regal vor mir lehnen. "Sei stark! Denk an was schönes!", flüsterte er. Ich versuchte es inständig. Am Ende siegte jedoch wieder der Verbinder in mir. Alex nahm meine Hand und führte mich weiter nach hinten. Ich konnte mich noch kontrollieren und beherrschte mich so gut es ging. Bald schaffte ich es nicht mehr und fuhr meine Krallen aus. Ich schlug nach meinem Freund, er wich geschickt aus. Nochmal. Und nochmal.
Ich erwischte ihn mehrmals am Arm und am Bauch. Der Verbinder in mir hatte genug und ließ die Hülle fallen. Ich verwandelte mich zurück in mich selbst und sank erschöpft auf den Boden. Alex nahm mich wieder in den Arm, wie er es immer tat. Er half mir aufstehen und wir gingen raus. In der Zwischenzeit zog er sich noch um und an. Ley sah uns fragend an, als wir an ihr vorbei gingen. Ich lächelte, als währe alles in bester Ordnung. Ich fragte Mama: "Was kann ich dagegen machen?! Jeden Morgen! Ich kann das nicht!" Sie überlegte und meinte: "Ich weiß es nicht, mein Schatz. Du musst da jemand anders fragen." Ich nahm Alex' Hand und ging in die vergleichsweise warme BIB zurück. Wie setzten uns hinten zu den Büchern und diskutierten wann wir aufbrechen wollen: "Ich will bald los. Dann haben wirs hinter uns", argumentierte Alex. "Hast ja Recht", meinte ich, "aber es ist Winter wir werden krank sein, wenn wir dort ankommen." Er nickte. Er schlug vor: "Wie wärs, wenn wir uns auf den Weg machen, wenn es aufgehört hat zu schneien?" Ich stimmte zu.
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Tigergirl
FantasyBeste Freundinen halten für immer; aber wenn man einen besten Freund hat, wird irgendwann Liebe aus der Freundschaft🥰 ~ Hey, ich bin Cara. Ich bin 17 und eine Gestalltwandlerin, mein Tier ist der Schneetiger. Ich habe braune Haare und grüne Augen. ...