Zurück in der Hütte

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Glücklich und wie frisch verliebt sahen sich die beiden eine Ewigkeit an und ließen nicht die Finger voneinander. Worte waren nicht notwendig, doch schon bald müssten sie ihre Sprache wiederfinden – Theodred wollte sie sprechen.

Gemeinsam machten sich Eomer und Lillith nach dem Essen auf dem Weg zum Treffpunkt. Der Prinz saß bereits auf einer Bank – die Nase gen Sonne gestreckt. Er öffnete ein Auge, als er Schritte vernahm und sein Mundwinkel zog sich nach oben, als er seine Nochfrau und Eomer entdeckte. „Habt ihr beide es aus dem Bett geschafft?" scherzte er. Eomer zog Lil näher an sich heran. „Ich werde sie nicht verlassen Theodred. Du müsstest mich töten, wenn du mich von ihr fern halten willst!" Ehe er sich weiter in Rage reden konnte, wurde er von Theodred's erhobener Hand zum Schweigen gebracht. Lil spürte das es ihrem Geliebten nicht gefiel und nur schwer hinnahm, dem Druck seiner Hand nach zu urteilen.

Theodred wusste wahrlich, wie man jemanden auf die Folter spannte. Geduld war nicht die Stärke der Prinzessin. „Was willst du uns sagen Theodred?" forderte sie im scharfen Ton. Eomer schien das zu belustigen, seinem Grunzen nach zu urteilen.

„Schon gut, schon gut ... ihr habt wahrlich viele Gemeinsamkeiten." Mit einer Handbewegung forderte er die beiden auf, sich zu setzen. „Lyrann wollte eigentlich dabei sein, aber die Schwangerschaft macht ihr etwas zu schaffen. Wird bestimmt ein stattlicher Junge .... Nun gut ich schweife ab. Sobald Lyrann als meine Mätresse mein Kind entbindet, kann ich sie ehelichen. Somit wärst du Lil frei und könntest eine neue Verbindung eingehen. Eomer mein herzlichstes Beileid aber auch du als Witwer hast die Möglichkeit eine neue Verbindung einzugehen." Glücklich über diese frohe Botschaft umarmten sich die verliebten. „ABER" warf der Prinz schnell ein. Lil hielt die Luft an und wagte es nicht zu atmen. Eomer wurde ganz steif und hielt Lillith noch fester in seinen Armen. Im ruhigen Ton fuhr der Redner fort. „Aber ihr müsst eure Beziehung bis zur Geburt geheim halten – Vater würde unser vorhaben nicht billigen! Versprecht ihr mir das?!"

Nach dieser Offenbarung konnte die Nochprinzessin wieder atmen und ihr Liebster entspannte sich nun auch wieder. Eomer stand auf und baute sich vor dem Prinzen auf. „Du hättest uns von Anfang an nicht im Weg stehen sollen. Wir hätten von vornherein glücklich sein können.... aber ich bin froh und dir dankbar, dass Lil und mir es nun möglich sein wird." Beide Männer umarmten sich. Mit den Worten „Haltet noch etwas durch." klopfte Theodred dem Hauptmann auf die Schulter und die Wege trennten sich. Lil's Traummann reichte ihr die Hand und führte sie im Garten spazieren. Er schien glücklich und Frieden geschlossen zu haben – dachte sich Lillith. Sie wollte die Stimmung nicht ruinieren, wollte aber gemeinsam mit ihm einen Plan aushecken. „Liebster ... der Hof ist sehr belebt ... ich würde dich am liebsten rund um die Uhr bei mir haben, doch wie können wir das umsetzen bei der Menschenmenge?" Mit hoffnungsvollen Blick schaute sie ihn an. Er schmunzelte, legte seine Hand auf ihre Wange und wollte sie gerade küssen, als Hofdamen sich ihnen näherten. Mit schnellen Reflexen nahm er seine Hand wieder weg. Doch er war noch bester Laune. „Ich würde gerne dein Training wieder aufnehmen und dich vielleicht öfter mal auf einen Ausritt entführen ..." er deutete damit seine Waldhütte an, wo quasi alles anfing. Lillith kicherte vergnügt und hielt sich die Hand vor dem Mund. Der Hauptmann liebte ihr unbeschwertes Wesen und ihr bezauberndes Lachen. Ganz verzückt, packte er sich die brünette Frau und zog sie hinter einen großen Busch. Lil kam aus dem Kichern gar nicht mehr raus. Lustvoll küsste Eomer sie und ließ sie seine Lust spüren.

Die Vernunft und Sehnsucht nach ihren Sohn siegte letztendlich. Gemeinsam und förmlich nebeneinander her laufend gingen sie plaudernd zu Lil's Gemach. Sofort steuerte Eomer auf's Bettchen zu, wo Edmund friedlich schlief und die Amme daneben saß. Er strich ihm über die Bäckchen und murmelte liebevolle Worte. Eomer war im Begriff Lillith in den Arm zu nehmen, doch sie schüttelte schnell den Kopf. Die Amme würde sicherlich tratschen und das sollte nun doch unbedingt vermieden werden. Mit Bedauern ging er an ihr vorbei, blieb auf ihrer Höhe stehen und murmelte: „Gute Nacht schöne Frau. Ich erbitte einen Spaziergang morgen mit dir und meinen Sohn." Der Augenkontakt zwischen den beiden Verliebten war lange und intensiv, bevor abrupt abbrach.

So ging das nun viele Tage – Liebeleien im Geheimen und gesellschaftliche Verpflichtungen häuften sich. Lyrann wurde immer runder, doch das Kind in ihr fand es wohl zu gemütlich und eine Geburt war nicht abzusehen. Genauso wie ihr Bauch wuchs die Ungeduld von Eomer. Er war zunehmend frustriert weil er seine Geliebte nicht so lieben konnte, wie er es gerne tun würde. Lil versuchte ihn so gut es ging zu besänftigen. Sie ließ ihm eine Nachricht überbringen: „Ich brauche heute Abend einen starken Mann, der mir ein Feuer im Wald entfacht." stand auf diesem Zettel relativ unverbindlich und nicht direkt verratend von wem der kommt. Der Prinzessin war klar, das die Dienerschaft ihre Augen und Ohren überall hatten und nur auf einen Fehler von den beiden warteten, um dann die Gerüchteküche brodeln zu lassen.

Lil bat Edmund's Kindermädchen darum, die Nacht über bei ihm zu bleiben. Sie ließ sich in der Küche einige Köstlichkeiten zusammenstellen und ihr Pferd fertig machen. Lil selbst vollzog ein Regelrechtes Schönheitsprogramm – denn endlich könnte sie mit ihrem geliebten Eomer die Nacht verbringen. Oft genug vollzogen sie im Geheimen den Beischlaf, doch so manche male mussten sie unterbrechen aus Angst, entdeckt zu werden. Selbst wenn sie den Akt vollziehen konnten, mussten sich ihre Wege unmittelbar danach trennen, damit deren Abwesenheit nicht auffiel. Lange kamen sie nicht in den Genuss von unbeschwerter Befriedigung, geschweige denn körperlicher Nähe. Die erste Zeit war es aufregend, doch von mal zu mal war es mehr frustrierend.

Nun blieb Lil nur noch zu hoffen, dass Eomer die Nachricht bekommen hat. Beim gemeinschaftlichen Abendessen, gab er ihr mit einem Lächeln zu verstehen, dass er sie erhielt. In der Regel ignorierte er sie bei den Mahlzeiten und lief an ihr vorbei, als wäre sie eine unbedeutende Frau für ihn. Lillith versetzte das Tag für Tag einen Stich ins Herz, obwohl sie wusste, dass es nicht der Fall war.

Sie beeilte sich mit dem Essen, zog sich um und ging in den Stall zu ihrem Pferd. Eine dunkle Gestalt folgte ihr. War ihr jemand gefolgt?

Jemand packte Lil von hinten und raunte in ihr Ohr. „Ich kann es kaum erwarten meine Schöne." und hob sie auf ihr Pferd. Lil war ganz verzückt und beeindruckt von seiner männlichen Begierde. Er stieg auf seinem Pferd und preschte hinaus in die dunkle Nacht. Noch einmal atmete die junge Frau durch, zog ihre Kapuze über bis tief ins Gesicht und folgte dem Mann ihrer Träume. Ihre Pferde rasten über die weiten Ebenen und wurden erst am Waldesrand zum Stehen gebracht. Der Hauptmann lenkte sein Pferd zur Frau nach der er sich so sehr sehnte. „Komm zu mir Schönheit." forderte er sie auf. Lil stieg von ihrem Pferd und ließ sich von Eomer auf sein Pferd ziehen. Er rückte so nah wie möglich an sie heran und liebkoste mit seinen Lippen ihren Hals. „Nimm die Zügel." raunte er fordernd, was Lil auch tat. Er nutzte seine freien Hände und ließ sie unter Lils Kleidung wandern. Er streichelte ihre Brüste und liebkoste mit seinen Fingern ihre Knospen. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter ab und ein Stöhnen entwich ihr. Ihn brachte das umso mehr in Wallung, was ihn dazu veranlasste sein Pferd an zu spornen, um schneller zur Hütte zu gelangen, wo er sich seiner Lust hingeben und sie befriedigen könnte. Er wurde regelrecht ungeduldig. Endlich angekommen, besann er sich und zügelte seinen Impuls. Er wollte romantisch sein, sie verwöhnen und so lange es ging auskosten. Das hatte sie verdient, dass hatten sie beide verdient. Er half Lil, wie es sich für einen Ehrenmann gehörte, vom Pferd und setzte sie sachte ab. „Kümmerst du dich um das Essen und den gemütlichen Teil? Ich hole Holz für den Kamin." sagte er sanftmütig. „Sehr gerne. Bleib nicht so lange weg." erwiderte sie mit einem Zwinkern.

Die Aufgaben waren verteilt und wurden zügig erledigt. Lil hatte ein aufreizendes Kleid an, welches sie aber noch mit einem Tuch noch zum teil abdeckte. Sie machte alles gemütlich und richtete das Essen her. Sie hörte Eomer bereits angestiefelt kommen und machte ihm die Tür auf. Seine Reaktion war anders als erwartet – entrüstet: „Lil du kannst doch nicht einfach so jedem die Tür öffnen!" Er legte das Feuerholz ab und entfachte ein Feuer. Seine Geliebte strich ihm beruhigend über den Rücken. „Deine Schritte erkenne ich unter tausenden mein Liebster. Außerdem hast du mich das Kämpfen gelehrt ..." entgegnete sie schmunzelnd. Eomer gab sich geschlagen und packte sich seine Schöne, um sie mit Küssen zu überhäufen. „Ich kann gerade nichts essen – ich will nur dich mein wertvollster Schatz!"

Die Liebe zum Hauptmann ist VERBOTEN! (Eomer FF/ beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt