Licht in der Dunkelheit

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Mit 100 Kriegern in Schlepptau ritten Eomer und Lillith nach Edoras, um jeweils ihre Pflicht zu erfüllen. Das Herz der jungen Mutter war schwer, wegen der Trennung ihres Kindes. Doch sie wusste, dass es Edmund bei ihren Eltern und ihrer Freundin Arrian gut geht. Immerhin war Eomer an ihrer Seite und er tröstete sie bei jeder Gelegenheit. Gerade in den kalten Nächten gab er ihr Geborgenheit, seine Wärme und Liebe. Lil wusste, dass er schon sehr bald Schlachten anführen würde und fürchtete sich davor. Sie erlag dem Schicksal einer liebenden Frau. Die Gattinnen eines Kriegers wussten mit der Heirat worauf sie sich einließen und auch der Prinzessin war bewusst, dass der Hauptmann sich für mehr als sie opfern musste. Man verlangte von ihm, sein Leben für den Schutz des Landes zu geben.

Die letzte Nacht bevor sie die goldene Halle erreichen würden, brach an. Der Hauptmann errichtete etwas abseits von den Mitreisenden ein Lager für seine Geliebte und sich. Er gab sich die größte Mühe es schön herzurichten, so wie Lil es mochte. Sie kam vom Früchte sammeln zurück und war irritiert über das zweite Lager. Doch als sie erkannte, wer dort auf sie wartete, lächelte sie erfreut. Ihr Lächeln war seit der Abreise selten geworden und so erfreute sich Eomer an diesen Anblick. Er kam ihr ein paar Schritte entgegen und streckte seine Hand nach ihr aus. Gerührt nahm Lil sie an und ließ sich in seine Arme ziehen. Sie verbargen ihre Liebe nicht vor den Männern und lebten sie offen aus. Er wies ihr einen Platz zu – den Rücken dem Heer zugewandt. Er reichte ihr Essen und Wasser ehe er sich neben sie setzte. „Ich fühle und sehe kaum noch einen Unterschied zwischen Tag und Nacht ... Nur wenn ich dich lächeln sehe, geht für mich die Sonne auf." Eomer schaffte es wahrlich immer wieder seine Geliebte sprachlos zu machen. Sie sahen sich tief in die Augen und tauschten zarte Küsse aus. „Ich weiß genau was du meinst." Antwortete sie nach einer Zeit. Schweigend aßen sie zu Ende – immer den Blick auf den dunklen Horizont gerichtet.

In dieser letzten Nacht unter freien Himmel, nicht wissend, was die Zukunft brachte, gaben sie sich der Liebe zueinander hin. Leises Keuchen, stöhnen und das Geräusch von intensiven Küssen war trotz aller Bemühungen leise zu sein, zu vernehmen. Eomer's Lust auf Lillith hat sich in all der Zeit nicht geschmälert. Im Gegenteil – in Hochborn, wo sie ein normales Leben als Paar führen konnten, konnte sein Verlangen nach Lil kaum gestillt werden. Eomer war froh, dass sie ihn genauso wollte, wie er sie.

Er war gerade in dieser Nacht sehr zärtlich und liebkoste ihren Körper so ausführlich, wie nur möglich. Lillith ließ ihre Hände über seine Haut wandern, was ihn noch mehr verrückt machte. Seine Lippen umspielten die Knospen ihrer Brüste, während sein hartes Gemächt ihre Lustperle stimulierte. Um ihre Lustschreie zu unterdrücken, presste sie ihren Mund an seine Schulter. Ihr Blick folgte ihren Händen auf seinen Rücken. Im Mondlicht betrachtete sie seine ausgeprägte Museklpartie im Schulterbereich, wie sie sich elegant zu seinen sanften Stößen bewegten. Sie spürte ihn in sich, was ihr die Luft zum Atmen nahm. Sie ließ ihren Oberkörper auf die Felle unter sich sinken. Sie genoss diese Art von Orgasmus, wenn ihr Körper erschlaffte und sie nichts mehr wahrnahm, außer dieses eine wunderschöne Gefühl in ihr. Eomer mochte es auch sehr, wenn er seine Geliebte in so einen Zustand versetzte, dass ließ ihn noch mehr auf Hochtouren kommen. Ihr Höhepunkt wandelte sich in ein anderes mindestens genauso schönes Gefühl. Auch das war ein Orgasmus, der sich anders anfühlte. Es kam so gut wie nie vor, dass sie beim Beischlaf keine Freude empfand. Wenn es mal so war, verhalf sie Eomer auf ihre Weise zum Höhepunkt. Genau in dieser Nacht genossen beide ihre Höhepunkte und bekamen nicht genug voneinander.

Eomer's Männlichkeit schwand, als er stöhnend auf Lil zusammen sackte. „Ich liebe dich." Hauchte er in ihr Ohr. Lillith sah zum Mond hinauf. Tränen liefen ihr über die Wange in sein Haar. Ihre Gefühle übermannten sie. Liebe, Freude und Leid mischten sich in ihrem Herzen und äußerten sich mit bebender Lippe und den kleinen, salzigen Fluss aus ihren schönen, blauen Augen. „Ich liebe dich Eomer." Schaffte sie zu sagen, ehe ihre Stimme durch den Kloß im Hals gänzlich versagte. Eomer spürte ihre Gefühlsregungen und auch in ihm tobte es. Er war glücklich und zugleich wurde sein Herz wegen der bevorstehenden, dunklen Zeit sehr schwer. Mit ruhigen Bewegungen glitt er aus Lil heraus, um sich neben sie zu legen. Seine Finger strichen über ihre Wangen und verwischten die Tränen. Lil legte ihren Kopf auf seine Brust. Seinem Herzschlag zu lauschen, seine Wärme zu spüren, seine Lippen zu liebkosen – all das würde sie vermissen. Wieder einmal musste Lil für längere Zeit ohne ihn auskommen. Doch ein Blick in seine Augen verriet, wie sehr er sie auch vermissen würde. Eomer zwang sich zu einem zaghaften Lächeln und drückte Lillith noch fester an sich.

Sie bekam von der Kälte Gänsehaut und ein leichtes Zittern durchzog ihren Körper. Fürsorglich packte ihr Geliebter sie in Fellen und Decken ein. „Schlaf jetzt - meine Schöne!" befahl er bestimmt aber mit sanfter Stimme. Sie forderte ihren 'gute Nacht Kuss' und gab ihren müden Augenlidern nach. Sie schlief gut, traumlos und friedlich, wie auch der junge Hauptmann. Es sollte für eine lange Zeit der letzte ruhige, fast sorglose Schlaf sein.

Bei Tagesanbruch setzte sich das kleine Heer in Bewegung – noch vor Einbruch der Nacht würden sie Edoras erreichen. Die Furcht vor dem Ungewissen saß allen im Nacken und war der stetige Begleiter von allen. Es herrschte angespanntes, allgemeines Schweigen, bis man in der Ferne die goldene Halle auf dem Berg sichtete.

Das Heer kam zum Stehen, wie der Hauptmann es befahl. „Wir wissen nicht, was uns dort erwartet ... seid kampfbereit Männer!" rief er hinter sich. „Bleib in meiner Nähe." Sagte er mit Nachdruck zur Prinzessin. Nachdem sie einverstanden nickte, lenkte er sein Pferd näher zu ihrem. Eomer gab seiner Lillith einen Kuss – einen Abschiedskuss, das konnte sie fühlen.

Sie setzten ihren Weg im Galopp fort und erreichten auch schnell ihr Ziel. Die Tore wurden geöffnet und die Sicht auf das umliegende Dorf. Die Luft war genauso schlecht wie die Stimmung der Bewohner. Das Volk war sonst recht zufrieden mit der gerechten Herrschaft Theoden's , doch davon war nichts mehr übrig.

Lil's Herz raste vor Unruhe, was ihr Pferd nervös werden ließ. Das Heer brachte seine Pferde weiter unten in den Stallungen unter, doch Lillith und Eomer stiegen erst vor dem Einlass Meduseld ab. Eomer half ihr dabei, behielt sie aber noch einen Moment im Arm. „Ich werde dich beschützen, komme was wolle!"

Kraftvoll stieß der Hauptmann die schwere Tür auf. Adlige waren versammelt und diskutierten mit dem Prinzen, während Eowyn vor den Füßen des Königs kauerte. Sie erkannte im Gegensatz zu Theoden die Rückkehrer sofort. Durch ihre überstürzte Begrüßung wurde auch der Prinz auf Eomer und Lillith aufmerksam. Erleichterung zeigte sich auf seinem Gesicht, als er die beiden herzlich umarmte. „Es wurde Zeit, dass ihr zurückkehrt! Lil – ich brauche dich an meiner Seite, für das Volk! Eomer – ich brauche dich als mein Hauptmann ... wir müssen kämpfen, um unsere Heimat zu verteidigen.... Verzeiht, dass ich euch so überfalle, doch uns bleibt keine Zeit mehr!"

Der Prinz gewährte den Reisenden eine kurze Pause und lud zum Essen an seiner Tafel ein.

Ohne Umschweifen berichtete er detailliert, was in den letzten Monaten sich zugetan hatte. „Der König ist krank .... Er hört auf niemanden mehr – außer auf seinen Berater .... Grima Schlangenzunge. Er ist ein Widerling – steht aber unter dem Schutz des Königs."

Eomer beobachtete schon seit der Ankunft den hageren Mann. Er kam nicht umhin festzustellen, dass diese Schlangenzunge seine Schwester belauerte und auch einen lüsternen Blick auf Lillith warf. Er musste sich darum kümmern, um für die Sicherheit der beiden Frauen zu sorgen.

Er liebte seine Schwester und bedauerte, dass sie bisher nicht ihre große Liebe gefunden hatte.

Verstohlen sah er zu Lil rüber. Sie wirkte um 10 Jahre gealtert mit ihren Sorgenfalten auf der Stirn. Er würde alles tun um ihr die Sorgen zu nehmen und sie wieder so unbeschwert zu sehen, wie früher.

Er wird darum kämpfen.

Die Liebe zum Hauptmann ist VERBOTEN! (Eomer FF/ beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt