Andenken

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Es verging ein Jahr, welches Eomer, Edmund und Lillith im Königreich Hochborn verbrachten.

Lillith's Eltern Lora und Nando erfreuten sich so sehr an ihrem Enkel, dass sie über die tiefe Liebe von Eomer und Lil hinweg sahen. Sie wollten um keinen Preis riskieren, dass Ihnen ihr kostbarer Enkel Edmund genommen wird. Der Hauptmann war mit seiner Familie sehr glücklich. Die Prinzessin spürte es jeden Tag. Auch das Lil letztendlich nicht erneut schwanger war, trübte seine Stimmung nicht. Im Gegenteil – er war erleichtert.

Doch auch in Edoras passierte viel in diesem einen Jahr... Lyrann gebar ein gesundes Mädchen, worüber sich Theodred zwar sehr freute, was aber nicht ausreichte, um seine geliebte Lyra zu ehelichen. Dennoch führte die kleine Familie ein glückliches Leben.

Doch in beiden Königreichen konnte man gleichermaßen spüren, dass die Welt im Wandel war und die Finsternis ihre Hand nach den Ländereien ausstreckte.

Eomer war sehr beunruhigt über den Schatten der herbei zog. Seine Besorgnis wuchs, als ihm eines Tages Arrian einen Brief von seiner Schwester überreichte. Hecktisch öffnete er ihn und las:

'Mein lieber Bruder,

ich freue mich, dass du mit deiner kleinen Familie Zeit verbringen und ein beschauliches Leben führtest. Doch nun muss ich dich bitten Eomer – komm zurück nach Edoras!

Der König und Prinz brauchen ihren Hauptmann! Theoden ist nicht mehr der Gleiche ... sein Geist scheint vergiftet zu sein, seit sein neuer Berater Grima Tag ein Tag aus an seiner Seite sitzt. Es werden Fehlentscheidungen getroffen, was zur Folge hat, dass Dörfer und Bewohner Rohans von Orks überfallen werden. Theodred versucht der Lage Herr zu werden, doch er braucht dich dafür!

Bring Lillith und Edmund in Sicherheit und rette deine Heimat – ich bitte dich Eomer!!!

In Liebe – Eowyn'

Dem Krieger wurde schwer ums Herz und seine Knie weich. Er setzte sich und stützte seinen Kopf in die Hände.

Ihm war bewusst, welche Pflicht er hatte, wollte es aber nicht so richtig wahrhaben. Er verweilte eine ganze Weile nachdenklich so, bis ihn Lillith mit Edmund an der Hand entgegen kam. Sofort erkannte sie seinen Kummer. Bestürzt kniete sie sich zu ihm und legte ihre Hand unter seinem Kinn. Sie sah in seinen Augen die Verzweiflung, die ihn plagte. Er nahm ihre Hand in seinen Händen. „Ich muss aufbrechen." flüsterte er entschuldigend und reichte ihr Eowyns Brief. Während Lillith las, nahm Eomer seinen Sohn auf seinen Schoß und schmuste mit ihm. Mit großen blauen Augen sah ihn sein Junge an und lächelte, als er seinen Vater erkannte. Eomer strich über seine blonden Haare, die er von ihm hatte, wohingegen die blauen Augen von Lillith waren – er war perfekt, ein bildhübscher und neugieriger Junge. Edmund hielt ein Holzpferd ihm unter die Nase. Es war eines von vielen Schnitzereien, die Eomer für seinen Sohn machte. „Bald hast du dein eigenes Pferd mein Sohn. Ich verspreche dir – ich werde zurückkehren und dir das Reiten lehren.

Er bemerkte, wie Lil langsam die Brief sinken ließ und ihn entsetzt mit der Hand vor dem Mund ansah. Mit Wasser in den Augen strich sie ihrem Sohn übers Haar.

„Ich komme mit dir!" sagte sie so entschieden, dass Eomer beinahe keinen Widerspruch wagte. „Unser Sohn braucht dich Lil. Ich bitte dich, bei ihm hier in Hochborn zu bleiben!" - ein Versuch war es wert – dachte er sich.

Kopfschüttelnd widersprach sie ihm. „Nein ... Edmund bleibt bei seinen Großeltern. Er kennt und liebt sie und sie lieben ihn. Sie würden eine Armee aufstellen, um ihn zu schützen! Ich bin immer noch die Prinzessin – Eomer! Ich habe eine Verantwortung und Pflichten. Was denkst du, wer versuchen wird Theodens Fehlentscheidungen zu schmälern, während der Prinz und du auf Orkjagd seid?"

Stöhnend und einsichtig legte der Krieger seine Stirn an ihrer ab. „ Ich hatte noch nie angst vor dem Tod ... Doch nun habe ich angst, euch zu enttäuschen und im Stich zu lassen ... Doch ich habe keine Wahl. Kämpfe ich nicht, kann ich nichts für eure Sicherheit tun! Meine Prinzessin – ich werde dich und unseren Sohn mit meinem Schwert und wenn nötig mit meinem Leben beschützen!"

Eomer Stimme war rau, wegen seines Kloßes im Hals. Lil's Gesicht war nass von den bitterlichen Tränen. Edmund schaute erstaunt seine Eltern an und verstand natürlich nicht, was vor sich ging.

So saß die Familie zusammen, ehe sie der Tatsache ins Auge blickten, dass der Aufbruch keinen Aufschub duldete. Der Krieger wischte seiner Geliebten die Tränen aus dem Gesicht und küsste sie liebevoll. „Wir müssen mit deinen Eltern sprechen." sagte er leise aber fordernd.

Lil bat ihre liebe Freundin Edmund ins Bett zu bringen und ihren Mann, den Hauptmann von Hochborn zur Versammlung zu schicken.

Lora und Nando lauschten den Worten des Geliebten ihrer Tochter. Sie waren genauso entsetzt wie das Liebespaar, über die beunruhigenden Entwicklungen. Ebenso waren sie einverstanden Edmund bei sich zu behalten und mit allen Mitteln zu beschützen.

Eomer zog einen Ring von seinem Finger und legte ihn vor Nando auf den Tisch. „Der Siegelring meiner Familie ... sollten wir nicht mehr zurückkehren, so soll Edmund ihn an seinem 18 Geburtstag bekommen – in Erinnerung an seinem Vater." Eomer's Hände zitterten leicht. Beschwichtigend legte Lil's Vater eine Hand auf seiner. „Du wirst ihn deinem Sohn selbst überreichen – voller Vaterstolz! Doch ich werde ihn hier für dich verwahren, bis ihr beide hoffentlich wohlbehalten wiederkehrt!" Lora entwich ein lautes Schluchzen, was sie zu ersticken zu versuchte. Eomer und der Herrscher Hochborn's entwickelten noch Verteidigungsstrategien, während Lil sich in Begleitung mit ihrer Mutter und Freundin in ein gewärmtes Nebenzimmer begab. Traurig überreichte ihr Arrian Tinte, Feder und ein Blatt mit dem Siegel von Hochborn.

Lillith ließ die Feder über das Papier gleiten und ihre Worte aus dem Herzen kommen. Edmund sollte nicht nur eine Erinnerung von seinem Vater haben, sondern auch von seiner Mutter....

'Mein geliebter Sohn,

leider bin ich tot, wenn du zu deinem 18. Ehrentag den Siegelring deines stolzen Vaters und diesen Brief von deiner dich ewig liebenden Mutter bekommst.

Eomer – Eomunds Sohn war ein bedeutender Hauptmann und für seine Feinde – ein gefürchteter Krieger Rohans. Doch er war mehr als das! Er war der Mann, den ich von ganzem Herzen und für alle Ewigkeit liebte. Durch unglückliche Umstände konnte er deine Geburt nicht miterleben, doch er lernte dich kurz darauf kennen. Es war sofort um ihn geschehen. Er liebte dich und sein Herz schlug nicht mehr nur für mich, sondern auch für dich. Er würde alles für dich tun, was er vermutlich tat, wenn du den Ring und den Brief von deinen Großeltern bekamst.

Mein geliebter Sohn, deine Geburt war ein Licht der Hoffnung für mich. Du gabst mir so viel und ich liebte dich so sehr. Du entstammst aus Liebe und edlen Geblüts. Wohin auch immer dein Pferd dich tragen wird, es wird den Weg deines guten, tapferen Herzens folgen. Bleib stets dir selbst und deinem Herzen treu! Kämpfe für das, wofür es sich lohnt – nicht nur um dein Leben.

Ich hoffe so sehr Edmund, dass dir eines Tages das gleiche geschehen wird, wie deinem Vater und mir.

Leb wohl unser geliebter Sohn!

Vergiss uns nie – vergiss nie, wie sehr wir dich liebten!

Deine Mutter – Lillith

Dein Vater – Eomer'

Lil gab Eomer den Brief, damit er selbst unterschreiben konnte, was er mit geschwungenen Linien tat.

Er küsste die Prinzessin vor Rührung. „Du hast ein wunderschönes Andenken für unseren Sohn geschrieben. Ich hätte niemals solche Worte finden könne. Dennoch sprichst du mir aus der Seele. Ich danke dir Liebes!"

Beide fielen erschöpft von dem Tag in ihr großes Bett. Eomer und Lil liebten sich gefühlvoll und lange ohne sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Nach dem Akt liebkosten sie einander und holten zum schlafen ihren Sohn mit ins Bett. Es war die letzte Nacht, die sie als Familie verbrachten, ehe Lillith und Eomer ins Ungewisse aufbrachen.

Die Liebe zum Hauptmann ist VERBOTEN! (Eomer FF/ beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt