I need you ~ jikook

Chapter Fourty-Five

Jungkook POV

Wir fuhren durch die dunkle Nacht. Ich hatte Yoongi in knappen Sätzen geschildert, was vor einigen Minuten auf dem Maskenball passiert war. Bei der Erwähnung von Taemin hatte er wütend aufgezischt und als ich zu der Stelle kam, in der Jimin mich mit ihm gesehen hatte, funkelten seine Augen voller Zorn.

„Dieser Penner! Er wollte provozieren und hat es darauf angelegt, dass Jimin euch so sieht... er musste nur einen Moment abpassen, indem ihr gerade nicht zusammen wart."

Matt nickte ich. Seitdem herrschte Stille im Auto, keiner von uns dreien sagte etwas. Das Schweigen war unerträglich, wo doch in meinem Kopf ein Sturm an Gedanken wütete.

War es das jetzt?

Wird Jimin das beenden, was noch nicht mal richtig angefangen hat?

Was ist, wenn er Taemin Glauben schenkt, ich sei einer dieser Typen, die keine feste Beziehung wollen?

Wird er mich... verlassen?

Bei diesem Gedanken stöhnte ich verzweifelt auf und raufte mir die Haare. Das darf doch alles nicht wahr sein!

Yoongi drehte sich zu mir und sagte ruhig: „Jungkook, mach Dir keine Sorgen. Das wird schon. Ich bin sicher, dass Jimin Dir zuhören wird. Er wird Dir glauben, nicht umsonst hat er zu Taehyung gesagt, dass er glücklich ist. Mit Dir."

Ich schenkte ihm ein gequältes Lächeln. „Dein Wort in Gottes Ohren."

Plötzlich sagte auch Lee etwas.

„Jungkook, ganz ruhig. Jimin ist ein netter Junge und er wird Dir, wie Yoongi schon sagte, zuhören. Ich denke nicht, dass euch dieses Missverständnis auseinanderbringen wird, dafür sind eure Gefühle bereits zu tief für des jeweils anderen."

Überrascht sah ich Lee an, er erwiderte meinen Blick kurz durch den Rückspiegel, ehe er seine Konzentration wieder der Straße zuwandte.

„Sieht man mir, ich meine, sieht man uns das so sehr an?", murmelte ich hörbar und Lee antwortete prompt. Ich lehnte mich nach vorn, um ihm besser zuhören zu können.

„Jungkook, wie oft habe ich euch beide jetzt zusammen irgendwo hingefahren? Wie oft bist Du morgens ins Auto eingestiegen, noch vor der Arbeit mit einem Lächeln im Gesicht? Das Handy in der Hand, weil Du gerade mit Jimin geschrieben hast? Ich kenne Dich nun schon so lange, und ich wusste es schon, als wir Jimin zum ersten Mal von der Uni abgeholt haben."

„Was gewusst?"

„Dass Du verliebt bist, Jungkook! Du hast es am Anfang vielleicht selbst nicht gemerkt, aber Dein Gesicht hat für sich gesprochen. Und das von Jimin übrigens auch.", fügte er hinzu.

„Du kennst mich wirklich zu gut... Aber danke Lee, ich... weiß gar nicht, was ich sagen soll, Deine Worte geben-"

Lee unterbrach mich mit einer sanften Handbewegung und sagte: „Hauptsache, Jimin und Du werdet ein Paar, das ist Dank genug für mich. Ich mag den Jungen und wenn er Dich so zum Strahlen bringt, dann ist er auch der Richtige. Hindernisse wird es immer geben, aber dafür habt ihr ja einander, um sie gemeinsam zu überwinden."

Sprachlos und völlig überrumpelt von seiner Ansprache ließ ich mich in den Autositz zurücksinken. Eine jähe Welle der Dankbarkeit gegenüber Lee überkam mich, und ich nahm mir vor, mich in den nächsten Tagen noch einmal richtig bei ihm zu bedanken. Yoongi indes sah mich mit einem Blick an, der zu sagen schien: Was hab ich gesagt? Das wird schon.

Wir näherten uns der Wohngegend von Jimin und trotz des Zuspruchs von Lee und Yoongi spürte ich, wie mein Herz zu rasen begann, von dem mulmigen Gefühl in meiner Magengegend mal ganz abgesehen.