Kapitel 21

456 77 12
                                    

 Harry POV

Mein Handy klingelte und ich sah, dass es Liam war der mich zu erreichen versuchte.

Noch immer mit den Nerven am Ende nahm ich das Gespräch entgegen und hörte sofort seine aufgeregte Stimme: „Was hast du dir dabei gedacht? Bist du noch bei Sinnen?"

Ich sackte noch mehr zusammen, als ich es vorher schon getan hatte, blickte auf den Teppich unter meinen Füßen.

„Hast du den Tweet gesehen Harry?", die Stimme am anderen Ende überschlug sich fast und ich ruckte auf.

„Tweet?", fragte ich und hörte wie meine Stimme fast versagte.

„Ja verdammt. Du hast da mit diesem Typen rumgemacht, öffentlich auf der Tanzfläche! Was stimmt nicht mit dir?"

So hatte Liam noch nie mit mir geredet. Es war eine Mischung aus Wut und höchster Besorgnis.

„Er, er lag morgens in meinem Bett. Ich, ich weiß nichts mehr von dem Abend.", gab ich leise zurück.

„Zayn, er hat mir so eine komische Pille gegeben im Club..."

„Bitte was?", Liam schrie mir ins Ohr und ich hielt das Handy ein Stück von mir weg.

„Sag das das nicht dein Ernst ist, Harry! Du hast Drogen angenommen?", mein bester Freund war außer sich. Noch nie hatte ich ihn so aus der Haut fahren hören.

„Zayn meinte, das würde mich entspannen.", gab ich zurück und hörte ein entsetztes Stöhnen am andern Ende.

„Ich wusste das Malik ein Idiot ist!"

„Ich habe sie ja letztlich freiwillig genommen.", versuchte ich ihn in Schutz zu nehmen.

„Ja, du hast sie genommen. Du bist genauso dumm. Verdammt, Drogen machen nichts besser Harry. Nichts aber auch gar nichts. Du weißt wie es mir damals mit dem Alkohol ging. Verdammt! Ist dieser Typ weg?"

„Ja, er ist gegangen. Liam, ich wollte das nicht. Ich wollte nicht einen Wildfremden in meinem Bett.", ich spürte wieder den Ekel auf mich selbst und die Verzweiflung in mir aufwallen.

„Keine Ahnung was da passiert ist und was diese Pille mit mir gemacht hat. Ich fühle mich so widerlich!"

Jetzt hörte ich Liam aufseufzen, seine Stimme um viele Nuancen weicher. „Ach Hazza, was machst du nur?"

„Ich, es ist alles...", stotterte ich und rieb mir die aufkommenden Tränen aus den Augen.

XXX

Liam POV

Als ich hörte, wie er immer mehr zusammenbrach war mein Entschluss gefasst. Ich konnte ihn in der Situation nicht allein lassen.

Klar, es lag der große Teich zwischen uns, fast 14 Stunden Flug, aber ich hatte in den nächsten Tagen keine dringenden Termine. Ich würde jetzt meine Sachen packen und den nächstmöglichen Flug buchen.

„Versuch runterzukommen, dich zu entspannen. Schalte am besten alle sozialen Medien aus und lenk dich ein bisschen ab. Ich packe jetzt ein paar Klamotten ein und werde den nächsten Flieger nehmen."

„Nein!", sagte er erschrocken und ich wusste, dass er es eigentlich allein schaffen wollte.

„Doch. Ich kann dich in dem Zustand nicht in einem fremden Land, ohne Freunde und Familie lassen. Wirklich nicht. Was wäre ich für ein bester Freund?"

Jetzt hörte ich ihn wieder richtig weinen und während ich ihn noch an mein Ohr hielt kramte ich bereits meine Tasche aus dem Schrank.

„Nicht aufregen, bitte. Ruf deine Therapeutin an. Sprich mit ihr. Sie hat dir für solche Fälle doch extra ihre Privatnummer gegeben."

Escape Room (L.S.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt