Kapitel 14

555 88 8
                                        

Liam POV

Ich fuhr zu Harry zurück und grinste. Louis hatte es zwar noch immer nicht offen zugegeben, aber ich denke meine Worte hatten ihm geholfen sich selbst gegenüber wieder ein Stück mehr zu öffnen und seine Gefühle anzunehmen.

Dennoch machte ich mir Gedanken was wäre, wenn dieser tatsächlich soweit kommen sollte, seinen Emotionen nachgehen zu wollen. Würde sich Harry, nach all dem was passiert war überhaupt darauf einlassen? Was würde passieren, wenn es dann doch nicht klappte?

Fragen über Fragen die sich in meinem Kopf türmten und ich hoffte einfach, dass sich die Antworten einfach ergeben würden.

Ich selbst war ja sowieso nur Beobachter und Seelentröster. Mehr konnte ich nicht tun, als für meine Freunde da zu sein.

XXX

Harry POV (eine Woche später)

Ich stand gerade in der Küche und wischte die Arbeitsplatte ab als es klingelte.

Nachdem ich die Hände am Handtuch trocken gerubbelt hatte, öffnete ich die Haustür und blickte in zwei strahlend blaue Augen.

„Hallo Hazza."

Ich erstarrte einen Moment, bewegte mich nicht, ehe ich die Tür mit Schwung wieder zu warf und zurück in die Küche lief.

Erneut hörte ich die Klingel, wieder und wieder wurde sie betätigt und auch nach 5 Minuten tönte noch dieses unglaublich nerv tötende Geräusch durchs Haus.

„Verschwinde!", brüllte ich irgendwann durch die schwere Tür nach draußen und hörte nur ein.

„Nein!", von der anderen Seite. „Ich klingele so lange weiter bis du mir öffnest!"

Ich stöhnte auf, wollte ihn nicht sehen, mich nicht wieder mit ihm auseinander setzen.

„Komm schon, Haz. Sei nicht so stur!", rief er von der anderen Seite und biss mir auf die Lippe.

„Los, ich kann auch Liam anrufen, ich weiß er hat einen Schlüssel.", Louis Stimme klang verspielt, frech, fast so kindlich wie er früher immer gewesen war und ich spürte wie mich eine gewisse Irritation erfasste.

„Ich kann auch die Polizei rufen und dich von meinem Grundstück entfernen lassen.", brummte ich zurück und hörte ein Lachen.

„Das würdest du niemals tun. Was wäre das für eine Schlagzeile? Harry Styles lässt Louis Tomlinson mit Polizeigeleit vom Grundstück tragen. Nein, das bringst du nicht."

„Verdammt!", knurrte ich und wusste, dass er Recht hatte.

„Na komm schon, ich beiße dich auch nicht. Versprochen!", seine Stimme war wieder ein wenig sanfter geworden und ich haderte mit mir. Ich sollte es nicht zulassen. Es würde mich wieder in Schwierigkeiten bringen emotional. Jedes Zusammentreffen mit ihm hatte mir schlaflose Nächte beschert und ich wollte doch einfach nur in Ruhe weiterleben.

„Also, machst du jetzt auf, oder soll ich Liam...", er konnte den Satz nicht zu Ende führen, denn da riss ich die Tür auf und er stolperte direkt auf mich zu, da er scheinbar an der Tür gelehnt hatte.

„Danke!", sagte er nur, stürmte an mir vorbei ins Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch fallen.

XXX

Wir saßen einen Moment schweigend da, bis ich ihn ansprach: „Was willst du?", fragte ich direkt.

Er hielt den Kopf gesenkt, atmete ein paar Mal tief durch, bevor er mir direkt in die Augen sah.

„Ich will dich zu einem Date einladen."

Mein Mund klappte auf, ich sah ihn an als wäre er der erste Mensch der Welt und hätte drei Köpfe.

„Bitte was?", fragte ich nach, schüttelte den Kopf und fing vollkommen hysterisch an zu lachen. „Du spinnst wohl?!"

„Nein, tue ich nicht. Ich meine das hier verdammt ernst, Harry!", er kniff ein bisschen die Augen zusammen, fixierte mich und ein heißkalter Schauer lief über meinen Rücken.

Was trieb er hier gerade wieder für ein merkwürdiges perfides Spiel mit mir?

„Ich habe gesagt, ich möchte keinen Kontakt mehr. Ist an dieser Aussage irgendwas nicht zu verstehen gewesen?", fragte ich mit Nachdruck und er legte den Kopf schief.

„Das war unter anderen Umständen.", sagte er und ich war wirklich verblüfft, wie er meine Einwürfe parierte.

„Andere Umstände? Was stimmt mit dir nicht Louis?", ich sah ihn verständnislos an.

„Na ja", druckste er herum. „Vielleicht haben sich ja ein paar Umstände geändert."

Wütend über diese kryptischen Sätze die er sprach sprang ich auf, fuhr mir durch die Haare und ging zur Terrassentür. Das alles hier machte mich unglaublich nervös und brachte mich durcheinander.

„Ich denke es wäre besser, wenn du gehst.", sagte ich leise, doch ich hörte keine Schritte, die meiner Aufforderung folgten.

„Nein, ich werde nicht gehen, Hazza. Ich werde genau hier sitzen bleiben bis du versprichst mit mir auf das Date zu gehen."

Ich spürte eine Wut in mir aufkommen, über die Dreistigkeit die der Mann aus Doncaster an den Tag legte, den Ärger über die Bezeichnung „Date". 

Wir würden vielleicht ein Treffen haben, aber niemals ein Date, weil er auf Frauen stand. Warum musste er mir auch immer noch wissentlich wehtun?

„Date? Louis verdammt, willst du das Messer nicht nur rein stechen sondern es auch noch umdrehen? Verdammt, ich will Abstand halten von dir, damit ich nicht noch mehr verletzt werde. Wenn du mich nur ein bisschen gern hast, lass mich einfach in Ruhe. 

Ich kann kein bester Freund mehr für dich werden. Ich ertrage es nicht Eleanore an deiner Seite zu sehen oder irgendeine andere Frau. Verdammt Louis, wenn du wirklich willst, dass ich die Chance habe wieder glücklich zu werden verschwindest du aus meinem Leben und lässt dich nie wieder blicken."

Es war still im Raum bis ich plötzlich doch Schritte hörte die näher kamen und kleines Räuspern.

„Ich weiß durchaus was man unter einem ein Date versteht, Hazza. Ich weiß was es bedeutet und genau dazu habe ich dich eingeladen.", die Worte waren in der Stille des Hauses fast wie Geschrei und ich drehte mich zu ihm um, sah das fast schüchterne Lächeln.

„Bitte was?", fragte ich nochmal, versuchte die Worte zu begreifen, den Sinn dahinter. Konnte nicht glauben, dass er das tatsächlich ernst meinen konnte.

„Du hast mich schon verstanden, Harry.", sagte er ernst, griff nach meinen Händen und hielt sie fest.

„Ich habe sehr viel nachgedacht, habe meine Gefühle wieder und wieder überdacht und habe festgestellt, dass nichts anderes in meinem Kopf Platz hat, als du.", er hatte bei jedem Wort den Augenkontakt gehalten und ich hatte das Gefühl mein Herz würde mir jeden Moment aus der Brust springen.

„Für mich ist das alles neu und es ist mir schwer gefallen zu begreifen und einzugestehen was das ist, was ich fühle...", jetzt sah er kurz auf den Boden und hob dann wieder lächelnd den Kopf.

„Meine Mom hätte gesagt, versteck dich und deine Gefühle nicht länger, leb sie aus und nutze die Zeit die du hast im Leben. Das will ich jetzt tun. Bitte, gib mir die Chance dich auszuführen, gib mir die Chance dich so kennenzulernen, wie ich dich noch nie kennengelernt habe. Da drin", er deutete auf sein Herz, „ist so viel mehr als Freundschaft."

XXX

Tada... eines meiner bisherigen Lieblingskapitel. Der arme arme Harry. Wird er nachgeben?

Escape Room (L.S.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt