Liam POV
Ich war überrascht als Eleanor mich anrief und mich fragte welchen Flug ich nehmen würde. Eine Begründung nannte sie nicht und da mein Kopf voller Sorge um Harry war, machte ich mir da auch keine wirklichen Gedanken darüber.
„Das ist ihr Platz Mr. Payne.", sagte die Stewardess lächelnd und hielt mir ein kleines Tablett mit Getränken hin.
„Danke. Das Wasser würde ich gern nehmen.", gab ich lächelnd zurück, ließ mich auf meinen Platz fallen und atmete tief durch.
Ich hatte tatsächlich nur das Nötigste eingepackt. Alles andere konnte ich mir vor Ort kaufen und so schrieb ich Harry eine Nachricht, dass ich jetzt im Flieger saß.
„Mr. Tomlinson. Bitte sehr, ihr Platz.", hörte ich die Flugbegleiterin ein paar Minuten später sagen und sah wie Louis ihr lächelnd zunickte und zwei Reihen vor mir seine kleine Tasche abstellte.
„Louis?", fragte ich und er drehte sich sofort zu mir, lächelte unsicher.
Ich stand auf, ging auf den Mann aus Doncaster zu, der aussah als würde er vor mir den Kopf einziehen wollen.
„Deshalb hat mich Eleanor angerufen?", fragte ich und er nickte nur.
„Mein Herz hat über meinen Kopf entschieden, Liam.", sagte er und blickte auf seine Schuhe.
„Was hab ich ihm nur angetan, dass ich nicht mal mit ihm geredet habe? Ich bin der größte Arsch der Welt und das hab ich zum Glück endlich begriffen. Ich hoffe nur, er gibt mir eine Chance mich zu erklären."
Ich schluckte, zog die Augenbrauen nach oben. Tja, ob er das tun würde war mehr als fraglich, trotzdem konnte ich nicht anders und zog Louis in meine Arme. „Ich bin froh, dass du mitkommst!"
XXX
Harry POV
Eigentlich hatte ich nicht gewollt, dass Liam den Weg auf sich nahm um zu mir zu kommen. Auch er hatte ein Leben und die letzten Monate soviel davon an mich verschwendet. Er war immer da gewesen und hatte sich und seine Bedürfnisse hinten angestellt und nun flog er mir auch noch in die USA nach.
Vollkommen kaputt lag ich auf meiner Couch, starrte schon seit Stunden an die Decke. Was für ein arm seeliges Würstchen ich doch war. Nichts bekam ich allein auf die Reihe, immer brauchte ich jemanden der den „kleinen" Harry in den Arm nahm und ihn tröste. Ich war wirklich eine Witzfigur.
Ich griff nach der Wasserflasche, ließ das Nass in meinen Rachen laufen. Wie stellte ich mir mein weiteres Leben vor? Wie sollte ich es je schaffen auf eigenen Beinen zu stehen?
Einmal mehr hasste ich mich dafür, dass ich damals bei X-Faktor mitgemacht hatte. Wäre ich einfach daheim geblieben, hätte ich einfach mein Leben gelebt würde ich vermutlich jetzt glücklich in der kleinen Konditorei arbeiten, vielleicht inzwischen auch eine Ausbildung zum Floristen gemacht haben und mit dem wenigen Geld was ich verdiente vermutlich glücklicher sein, als ich es je mit den Millionen auf meinem Konto gewesen war.
Über diesen Gedanken musste ich wohl eingeschlafen sein, denn erst ein Klingeln riss mich erschrocken nach oben.
Ich sprang auf, lief noch immer leicht schläfrig zur Tür. Langsam öffnete ich und wurde sofort von Liam in eine feste Umarmung gezogen.
„Es geht dir gut. Ich bin so froh!", murmelte er und ich drückte mein Gesicht fest an die Brust meines besten Freundes.
„Komm rein.", sagte ich und wollte nach seinem Trolley greifen, als ich eine zweite Gestalt erblickte, die mich unsicher ansah.
„Louis?!", rief ich geschockt und meine Stimme hallte vermutlich durch die halbe Nachbarschaft.
„Komm, lass uns erst einmal reingehen.", Liam packte mit an den Schultern und schob mich zurück ins Haus.
XXX
Louis POV
Seit wir gelandet waren, schlug mein Herz so schnell, dass es mir fast aus der Brust sprang. Ich hatte unbändige Angst, dass Harry mich gleich abweisen würde, denn das wäre das, was ich verdiente.
Liam hatte versucht mich zu beruhigen, doch jetzt nachdem Harry mich gesehen hatte, war auch der letzte Funken Ruhe in mir erloschen.
„Harry, beruhig dich.", Liam drückte den Lockenkopf sanft auf die Couch, dessen Emotionen auf dem Gesicht sekündlich wechselten. Wut, Angst, Freude und Panik waren abzulesen und ließen meine Hände feucht werden.
„Ich, ich...", stammelte er und Liam ganz die Ruhe selbst drückte ihn erneut an sich, strich ihm über den Rücken.
„Erst einmal beruhigen. Ruhig werden, entspannen.", hörte ich ihn flüstern, während er unentwegt über den Rücken von Harry strich.
Ich dagegen stand wie bestellt und nicht abgeholt mit den Trolleys neben mir im Wohnzimmer, blickte auf die Szene und hatte keine Ahnung, was ich tun sollte.
Es kam mir vor wie Ewigkeiten, bis Harry den Kopf hob, seine Augen meine trafen und ich erstarrte.
Soviel Kälte, soviel Abneigung und soviel Angst spiegelten sie wieder und mir blieb für ein paar Sekunden die Luft weg, ehe ich peinlich berührt den Blick senkte.
„Liam, was will er hier?", hörte ich Harry nun seinen besten Freund fragen, schluckte hart.
„Er hat sich genauso wie ich Sorgen um dich gemacht.", gab er zur Antwort und ich krampfte meine Hände in meinen Hosentaschen zusammen.
„Ich will ihn nicht hier haben.", Harrys eiskalte Stimme raubte mir den Atem, die Worte den Verstand.
„Er soll sofort von hier verschwinden.", er klang von Sekunde zu Sekunde wütender und auch Liams beschwichtigender Blick schien nichts mehr zu nützen.
Bevor die Situation weiter eskalieren konnte blickte ich auf, sah ihn und Liam an. „Es ist in Ordnung. Ich gehe ins Hotel. Ihr könnt mich jederzeit auf dem Handy erreichen."
Liams braune Augen sahen mich schon fast entschuldigend an, doch ich hatte damit gerechnet, auch wenn es mir jetzt trotzdem den Boden unter den Füßen wegriss.
Traurig griff ich nach meinem Trolley, ging zur Tür und drehte mich da noch einmal um.
„Wenn du mich doch noch anhören möchtest Hazza, du kannst mich zu jeder Tag und Nachtzeit erreichen. Es hat sich nichts an meinen Gefühlen für dich geändert. Ich möchte dir alles erklären. Ich liebe dich."
Damit zog ich die Tür hinter mir zu und wählte die Nummer der Taxizentrale.

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Escape Room (L.S.)
FanficEs gab für mich keine Hilfe mehr. Ich war verloren, verloren im Strudel des Erfolges - Harry hatte alles. Erfolg, Ruhm, eine Karriere die durch die Decke ging, nach der Pause die One Direction eingelegt hatte. Dennoch ist er unglücklich, denn er hat...