Kapitel 18

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Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe das Wetter bei Euch ist besser als hier! 

Danke für Deine Meinung Lydia. Ich habe das gestern beim Schreiben bereits berücksichtigt. Also werdet Ihr bald wissen, was in Louis so vor geht.

Und Drama? Ja, aber gern doch. ;O)

Viel Spaß

Eure Schäfchenbetreuerin

Harry POV

Ich merkte wie meine Hände zu zittern begannen, doch um das zu kaschieren griff ich fest in die Bettdecke, zog sie an meinen nackten Oberkörper, fast so als würde ich mich gegen die nachfolgenden Worte schützen können.

„Harry, wir wissen beide, dass eine homosexuelle Beziehung unsere Karrieren in den Abgrund treiben würde. Das will ich nicht. Es läuft gerade so gut. Wir können uns doch auch heimlich treffen, bei dir, bei mir. Unser kleines Geheimnis muss doch keiner wissen."

Ich schluckte, ließ die Worte wirken bevor ich stoisch nickte. „Gut."

Die blauen Augen vor mir leuchteten auf, scheinbar froh, dass ich seine Abfuhr so gut aufgenommen hatte.

„Komm wieder her, Hazza. Ich bin müde.", er streckte die Arme nach mir aus, doch ich stand auf und griff nach meiner Hose.

„Nein. Ich denke ich werde daheim schlafen.", sagte ich nur, drehte mich nicht zu ihm um, denn wenn ich ihm in die Augen gesehen hätte wusste ich, dass die Tränen unaufhaltsam kommen würden.

„Warum denn das auf einmal?", irritiert hörte ich ihn aufstehen und auf mich zu laufen.

„Es ist besser so.", gab ich nur zurück und spürte wie er meine Schultern griff und mich zu sich umdrehte.

„Haz, du hast doch eben gesagt, es ist gut was ich gesagt habe.", die blauen Augen musterten mich und ich ballte die Hände zu Fäusten um den Schmerz nicht zu zulassen, der durch meine Adern strömte.

Wie konnte er annehmen, dass es für mich wirklich in Ordnung war, dass er mich verleugnen wollte? Wie sollte es für mich gut sein, dass er nicht zu mir stand, nicht stolz zeigte, dass ich jetzt „sein" war, wie er immer wieder betonte?

„Ist es auch. Bitte, Louis. Lass mich jetzt los.", meine Stimme war unwahrscheinlich ruhig und gefasst, während ich seine Hände von meinem Körper schob und in den Flur ging um meine Boots überzuziehen.

„Ich melde mich bei dir.", sagte ich noch, ehe ich ihn vollkommen überrumpelt stehen ließ.

XXX

In den nächsten zwei Tagen meldete ich mich nicht bei Louis und er sich auch nicht bei mir.

Mir war dadurch bewusst geworden, dass es tatsächlich alles nur ein schöner Traum gewesen war, den ich lieber gar nicht angefangen hätte zu träumen.

Wieder und wieder fragte ich mich, was mich geritten hatte seinem Wunsch auf ein Date doch nachzugeben. Ich hatte von Anfang an ein schlechtes Gefühl gehabt bei der Sache und es trügte mich fast nie, wie ich auch jetzt wieder feststellen musste. Er hatte es geschafft mich noch mehr zu brechen, noch tiefer sinken zu lassen als jemals zu vor. Ich hatte vom Paradies gekostet und war dann von ihm in die Hölle geschubst worden.

„Harry, ich sag es dir jetzt zum letzten Mal, iss die Pizza!", Liams Stimme war tatsächlich wütend. Er stand neben dem Wohnzimmertisch und sah mich mit blitzenden Augen an.

„Ich rufe Anne an, wenn du dich nicht zusammen reißt.", drohte er mir nun und ich sah auf.

„Nein, das wirst du nicht.", gab ich halbherzig wütend zurück.

„Lasst mich doch einfach in Ruhe. Lasst mich einfach nur allein.", die letzten Worte waren so leise, mit soviel Schmerz, dass sich Liam einfach nur neben mich fallen ließ.

„Scheiße, wenn ich das vorher gewusst hätte, Harry. Ich hätte dir nie geraten, es zu versuchen.", er strich mir sanft über den Rücken.

„Das er nicht mal versucht hat dich zu erreichen ist ja das Höchste. Das er vielleicht Zeit braucht, bis er zu einem Outing bereit wäre, in Ordnung. Das hätte ich durchaus noch nachvollziehen können und du sicher auch. Aber das er sich nicht mal meldet."

Ich zuckte nur mit den Schultern, schloss die Augen.

„Ich werde nach L.A. zu gehen.", sagte ich leise, sah Liam in die braunen Augen die mich mit Schock ansahen.

„Nur für ein paar Wochen?", fragte er, doch ich schüttelte den Kopf.

„Nein, komplett. Ich brauche einen Cut. Ich muss ein neues Leben anfangen. Mein Manager und ich hatten ein recht intensives Gespräch. Ich habe mehrere Angebote für neue Rollen. Die Musik tut mir derzeit nicht gut. Alles was ich schreibe, sind Lieder über Louis. Das will ich nicht mehr. Ich werde mich nur noch auf meine Schauspielkarriere konzentrieren."

XXX

Liam POV

Die Worte die Harry gerade sagen ließen alles in meinem Magen herum drehen. Er wollte gehen, wollte aus der Situation hier flüchten. Allein nach L.A., ohne Freunde ohne seine Familie.

Natürlich er war erwachsen und es gab dort sicher Massen an Menschen, die sich seiner Gesellschaft erfreuen würden, aber niemand der ihm wirklich nah stand, wusste was er all die Jahre durchgemacht hatte.

„Bist du dir sicher? Das ist ein großer Schritt! Ich kann nicht mal eben rüber kommen um für dich da zu sein, deine Familie ist hier..."

Harry zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß, dass ihr alle für mich da seid und ich bin auch wirklich unendlich dankbar, aber letztlich helfen könnt ihr mir auch nicht."

Ich blickte traurig zu Boden. Er hatte Recht, leider hatte er Recht und es gab nichts, was ich dem hätte entgegen setzen können.

Keiner von uns konnte ihm seine Gefühle abnehmen, keiner den Herzschmerz den er fühlte und vielleicht war eine neue Umgebung, neue Menschen wirklich eine Chance wieder von vorn zu beginnen.

XXX

Harry POV

Ich hatte mich tatsächlich entschieden. Ein Makler hatte mir ein sehr schönes Haus in L.A. besorgt und ich packte gerade nur die nötigsten Dinge in meine Koffer, als meine Mutter zu mir ins Ankleidezimmer kam.

„Du weißt, dass Gemma und ich nicht glücklich sind mit deiner Entscheidung.", sagte sie und umarmte mich von hinten.

„Ich weiß, Mum. Aber es ist das Beste für mich und wann immer ihr wollte, bucht einen Flug. Ihr seid jederzeit willkommen.", gab ich zurück, drehte mich zu ihr und nahm sie fest in den Arm.

„Meinst du nicht, dass du nur wegläufst?", wiederholte sie die Frage, die sie bestimmt schon sechs Mal gestellt hatte, seit dem sie wusste, dass ich meinen Wohnsitz verlegen würde.

„Und wenn schon. Es fühlt sich richtig an. Ich ertrage das hier alles nicht mehr. Ich brauche neue Impulse."

Meine Mum zuckte mit den Schultern weil sie wusste, dass sie mich sowieso nicht umstimmen konnte.

„Das Haus wird euch gefallen. Glaube mir und Zayn ist auch in der Nähe. Wir hatten zwar nicht viel Kontakt, nach seinem Band aus, aber als er hörte dass ich rüber komme, hat er mich bereits eingeladen. Ich denke einen Freund habe ich dort bereits. Also mach dir nicht so viele Sorgen bitte."

Escape Room (L.S.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt