Kapitel 9

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PoV Eren
Total verwirrt blieb ich im Treppenhaus stehen. Levi? Wie wahrscheinlich war es, dass es derselbe Levi war? Diese Stadt war riesig. Da war ein doppelter Name nicht ungewöhnlich. Doch warum hatte ich das Gefühl, dass es genau der Levi war? Zoe – der Name kam mir doch bekannt vor! Doch woher? Hatte ich ihn aus einer Verbindung mit Levi? Wieso assoziierte ich Zoe mit Levi? War das sein Nachname?

Nein, den hatte er mir nie gesagt. Das hatten die im Gefängnis geregelt.

Warum verband ich diese beiden Namen miteinander?

Länger konnte ich nicht über diesen – hoffentlich nur – Zufall nachdenken, denn mein Handy gab einen Ton von sich. Mein Chef wollte, dass ich die nächste Bestellung übernahm und so schob ich meine Gedanken zur Seite und machte mich wieder an meine Arbeit.

-

Den Rest des Abends war ich unkonzentriert. Die ganze Zeit dachte ich über diesen Nachnamen nach. Zoe, ich kannte ihn. Ich wusste nur nicht woher. Und ich wusste auch nicht, warum ich ihn mit Levi verband. Und diese Ungewissheit nervte mich extrem.

Und so schloss ich die Wohnungstür auf und sprintete schon fast zu meinem Zimmer. Kaum hatte ich auch diese Tür geöffnet, war beinahe über einige meiner Klamotten und meinen Bass gestolpert, erreichte ich meinen Schreibtisch und suchte nach Levis Briefen. Ich hatte sie in einer ungenutzten Schublade abgelegt. Ich wollte nicht, dass sie mit etwas anderem vermischt wurden.

Jeden Brief las ich mir erneut durch. Hielt nach diesem verdammten Namen Ausschau. Nirgends. In keinem Brief war er zu sehen. Kein anderer Name tauchte auf. Nur Levis. Immer nur Levis. Woher also kannte ich diesen Namen?!

Es ließ mir keine Ruhe.

Und gerade, als ich den letzten Brief wieder in die Schublade legen wollte, fiel es mir ins Blickfeld. Hanji Zoe. Dieselbe Adresse. Hanji Zoe, Levis Bewährungshelferin, Freundin und derzeitige Mitbewohnerin.

Es war Hanji, die mir die Tür geöffnet hatte. Und es war Levi, den sie gerufen hatte. Es war derselbe Levi.

Warum machte mich dieser Fakt so nervös? Wusste sie, wer ich war? Hatte sie mich deshalb so angeschaut? Hatte Levi von mir erzählt? Hatte er ihr mein Foto gezeigt? War ich so relevant für Levi, dass er Anderen von mir erzählt hatte? Hatte er zu seiner Bewährungshelferin oder zu seiner Freundin gesprochen, als er von mir erzählt hatte? Wieso erzählte er von mir? Und wieso machte mich der Gedanke an ihn so nervös? Ich kannte Levi doch gar nicht. Ich wusste doch kaum etwas über ihn.

Warum drehte ich so durch?

Panisch starrte ich auf die Kontaktdaten seiner Freundin. Die Hände in den Haaren, die Ellenbogen auf dem Tisch. Es verwirrte mich einfach nur.

Ich hatte mir Aufregung in meinem Leben gewünscht. Doch wenn meine Reaktion zu jener so aussah, konnte ich auch gut darauf verzichten. Wegen so einer Kleinigkeit rastete ich schon so aus? Wie sollte dieses Treffen denn dann überhaupt ablaufen? Was hatte ich mir dabei gedacht mich mit einem völlig Fremden auf ein Treffen einzulassen? Levis Geschichte könnte komplett gelogen sein – vielleicht hatte er kein Geld unterschlagen, vielleicht war er ein Sexualstraftäter. Vielleicht hatte er mir nur von seiner Sexualität erzählt, um an mich ran zu kommen?

Ich musste mich beruhigen! Bei jedem neuen Gedanken merkte ich, wie meine Atmung hektischer wurde. Wie meine Arme zu zittern begonnen und wie der Griff in meinen Haaren fester wurde. War das eine Panikattacke? Warum verhielt ich mich so?

Fuck. Wie sollte ich dieses Treffen denn bitte durchstehen?

I don't know you yet [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt