Kapitel 13

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PoV Levi
Die Bar, die Eren vorgeschlagen hatte, war nicht so ranzig, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Es gab sogar einen Türsteher, mit dem Eren sich wohl gut verstanden hatte. Sie hatten sich mit einem kurzen Handschlag begrüßt. „Seid ihr Freunde?", fragte ich neugierig und ließ mich neben dem Brünetten auf einer der Sitzbänke nieder.

Die Bar war relativ klein. Es gab natürlich Barhocker am Tresen, dann gab es aber auch im Innenbereich ein paar Vierersitzbänke mit kleinen Tischen. Gemütlich. „Das ist Jean." Ich nickte. Das war also die Nervensäge, von der Eren früher gesprochen hatte. „Na Eren, wen hast du mir denn da angeschleppt.", hörte ich eine weibliche Stimme und drehte meinen Kopf nach rechts. Dort stand eine große junge Frau mit einem unordentlichen braunen Zopf. Sie hatte die Arme vor der Brust gekreuzt und musterte mich. Sie trug eine Schürze. An ihrem Gürtel eine Tasche mit einem Portmonee und ein kleiner Notizblock mit Stift.

Als Eren auf ihre Frage nicht antwortete, seufzte sie kurz und zückte ihren Block. „Was darfs denn heute sein, mein Lieber?", grinste sie und Eren nannte ihr zwei Drinks. Sie schrieb sich alles auf und verschwand dann hinter der Bar.

„Wieso kriegst du hier kostenlose Drinks?" – „Meine Mutter hat hier lange gearbeitet und ihrem besten Freund gehört der Laden. Der Typ ist fast wie mein Onkel. Außerdem helfe ich Ymir", damit zeigte er auf die brünette Frau hinter der Bar „bei Bio. Und anstatt Geld nehme ich lieber kostenloses Essen und Drinks.", lächelte er und wurde schon wieder rot.

Ich nickte nur ab. Was sollte ich denn auch schon dazu sagen?

„Habt ihr den Kurs zusammen?", fragte ich und Eren nickte. Erzählte mir von seiner Bioklasse, wie einfach er das alles fand und wie er vielen anderen helfen musste.

Daraufhin kam diese Ymir auch schon wieder, stellte uns die Gläser auf den Tisch und zwinkerte Eren zu. Stand sie auf ihn? Oder war es etwas anderes? Eren hingegen rollte nur mit den Augen.

-

Die Stunden vergingen und die Gläser wurden geleert. Eren versuchte sichtlich mit mir mitzuhalten, scheiterte aber kläglich bei dem Versuch dabei und lag einige Drinks später mit dem Kopf auf dem Tisch und redete vor sich hin. Die Barkeeperin kam lachend an und schoss ein Foto vom Brünetten. „Ey Reiner, ruf mal ein Taxi für Eren. Der hats übertrieben." – „Nicht nötig, ich bringe ihn nach Hause.", unterbrach ich ihr Vorhaben und fuhr Eren durch die braunen Haare, was ihn wohlig aufseufzen ließ.

Ymir zuckte nur mit den Schultern und überließ mir den Jüngeren.

Seufzend brachte ich Eren zum Aufstehen und legte seinen Arm um mich. Glücklicherweise war es von der Bar nicht weit zu Hanjis Wohnung, den kurzen Weg könnte er wohl laufen. Im Rausgehen legte ich noch das Geld für die Drinks – mir egal, ob Eren sie umsonst bekam – auf den Bartresen und schaffte den Brünetten aus dem kleinen Gebäude. Kaum waren wir draußen angekommen klammerte Eren sich an mir fest. „Mir ist kalt.", lallte er und kicherte. Seufzend zog ich meine Strickjacke aus und legte sie ihm über die Schultern. „Ich habe doch gesagt, dass du dich nicht besaufen sollst." – „Ent-entschuldigung."

„Schon gut.", murmelte ich und ging den Weg zu Hanjis Wohnung. „Nein. Ist nicht gut. Du musst", Pause „du musst mich bestrafen.", lachte Eren und warf sich plötzlich an mich, sodass ich Mühe hatte ihn zu halten. „Bring mich nicht dazu.", murrte ich. Wäre es nicht unser erstes Treffen, würden Eren und ich eine engere Beziehung haben und würden wir regelmäßig Sex haben, wäre ich absolut nicht abgeneigt ihm für seine leere Versprechung übers Knie zu legen. Doch das konnte ich nicht tun. Selbst wenn er sich jetzt so an mich schmiss. Er war betrunken. Er wusste nicht, was er da tat.

Also musste ich den verantwortungsvollen Teil übernehmen und mich um ihn kümmern. 

I don't know you yet [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt