Kapitel 30

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PoV Eren
Glücklicherweise hatte Levi dieses kleine Spiel mitgemacht. Ich hasste es Armin anzulügen, aber ich war noch nicht bereit mich zu outen. Es waren nur ein paar kleine Worte, die nicht so schlimm gesehen werden sollten, doch ich hatte wirklich Angst. Vermutlich machte ich mir nur unnötig Sorgen und ich sollte mich einfach ein wenig beruhigen, doch das war gar nicht so leicht.

Sich zu beruhigen. Das war nicht ich. Ich war jemand, der sich ewig und dreifach über unnötige Dinge aufregte. Zum Beispiel auch über mich. Warum ich nicht einfach zu Armin gehen konnte und etwas sagen konnte. Warum ich nicht ehrlich sein konnte.

„Soll ich gehen? Willst du mit ihm alleine sein?", fragte Levi und lächelte sanft. Ich würde gerne mit Armin reden, doch ich hatte Angst, dass mir dabei Levis Name rausrutschen würde und ich es versauen könnte. Schon als Levi und ich nur Briefkontakt hatten, hatte Armin mich teilweise seltsam angeschaut, weil ich mich so sehr über einen Brief gefreut hatte.

Er machte öfter mal Witze darüber, dass ich mich ja "schwul" verhalten würde. Ich wusste, dass er es nicht als Beleidigung meinte – warum auch – doch es störte mich, da er nicht wusste, dass es mich wirklich irgendwo verletzte. Aber wie sollte er es denn auch wissen, wenn ich es ihm nicht sagte. Wenn ich ihm nicht sagte, dass ich auch auf Männer stehen würde. Dass ich breite Schultern und eine trainierte Brust genauso anziehend fand wie weibliche Kurven und Titten.

„Eren?" Ich schreckte aus meinen Gedanken auf, erinnerte mich an Levis vorherige Frage. Eigentlich wollte ich nicht, dass er ging. Er war extra meinetwegen hergekommen und dann hatte ich nur geschlafen. Ihn jetzt wegzuschicken fände ich unfair. Außerdem wollte ich nach diesen stressigen Tagen ein wenig entspannen. Und das hieß für mich: Levi.

Levi brachte mich runter. Er musste nur in meiner Näher sein und ich war beruhigt. Egal, was mich vorher aus dem Konzept gebracht haben könnte, er schaffte es, dass ich mich wieder fing. Zwar war ich in seiner Gegenwart auch immer noch nervös, aber das lag eher an seiner Ausstrahlung und daran, dass ich ihn wirklich gerne mochte.

„Kannst du noch bleiben?", fragte ich zögernd und nahm endlich mal meinen Kopf von seiner Brust weg, sah ihn bittend an. Levi sagte nichts, sondern streichelte mir nur lieb lächelnd über die Wange und nickte leicht.

-

Seine Hand wanderte langsam über meinen Arm. Immer wieder rauf und runter. Er streichelte sanft meine Haut und hauchte mir leichte Küsse in den Nacken, verpasste mir eine Gänsehaut und genießend gab ich mich Levis Berührungen hin. Wir lagen einfach nur in meinem Bett und kuschelten ein wenig miteinander. Keiner sagte was, wir genossen einfach die Anwesenheit des anderen, die Berührungen.

Doch als Levis Hand plötzlich von meinem Arm zu meiner Brust fuhr und seine Lippen von meinem Nacken zu meinem Ohr fuhren, wurde mir mulmig zu Mute. Doch ich sagte nichts, wollte wissen, was genau Levi vorhatte.

Seine Hand fuhr unter mein Shirt, streichelte meinen Bauch, er knabberte leicht an meinem Ohr, küsste meinen Hals. Begann mir einen Knutschfleck zu verpassen und ließ seine Hand noch ein wenig weiter runter wandern.

„K-keine Flecken.", keuchte ich leise und hörte nur, wie Levi belustigt schnaubte, ehe er wieder anfing meinen Hals mit Küssen zu übersähen.

Während er das tat, fuhr seine Hand in meine Jogginghose und leicht zuckte ich zusammen, spürte seine warmen Finger unter meiner Unterwäsche, wie sie mich streichelten und um den Verstand brachten. Je länger Levi seine Bewegungen vollzog, desto enger wurde es in meiner Hose und desto mehr hoffte ich, dass er nie wieder aufhören würde.

Als er plötzlich zupackte und auf meine Spitze drückte, stöhnte ich ungewollt laut auf und krallte mich in seinen Arm. Es tat weh, doch es fühlte sich ebenso gut an. Es war ein bisschen, wie als Levi mich gewürgt hatte. Es hatte mich erst verunsichert, doch es gefiel mir am Ende sehr. „Du musst leise sein, Eren.", raunte Levi direkt neben meinem Ohr, lachte leise. Erneut war mein gesamter Körper von Gänsehaut übersäht.

Er konnte meinen Körper so leicht manipulieren.

Ich nickte auf seine Worte nur und versuchte den Mund zu halten, doch als er anfing seine Hand zubewegen, war es um mich geschehen und erneut stöhnte ich auf. Wieder lachte Levi leise auf, ehe sich seine andere Hand auf meinen Mund legte. „Ist das ok?", fragte er leise und ich nickte schnell. Er durfte nicht aufhören.

Und so machte er weiter, bewegte seine Hand weiterhin auf und ab, küsste meinen Hals, hielt mir den Mund zu und biss mir gelegentlich leicht ins Ohr. Dadurch, dass er hinter mir lag – Löffelchen – konnte ich ihn nicht sehen. Ich konnte nicht einschätzen, was er als nächstes tun würde. Und irgendwie machte es diese Situation nur noch aufregender.

„Mhm.", machte er leise und raunte mir ins Ohr. Ich spürte den Schweiß meine Schläfe runter laufen. „Gefällt es dir, wenn du mich nicht sehen kannst?", raunte er und ergeben nickte ich, spürte, wie er seine Hand schneller bewegte und wie ich meinem Höhepunkt immer näherkam.

„Das merk ich mir.", kicherte er leise. Dieses Kichern, dieses dunkle leichte Lachen, war es, das mich über die Klippe brachte. Die Welle der Ekstase überkam mich und gedämpft stöhnend kam ich in Levis Hand, zitterte und atmete hektisch. Levi nahm die Hand von meinem Mund, packte mein Kinn und drehte meinen Kopf zu sich. Ich spürte die Hitze in meinem Gesicht. Sah ihn an. Er sah mich an.

Und so lagen wir da. Ich wusste nicht genau wie lange, doch wir sahen uns einfach nur an. Solange, bis Levi sanft über meine Wange streichelte. „Du bist wunderschön."
Verlegen drückte ich mein Gesicht in seine Brust und ließ diese Worte auf mich wirken.

Ich, wunderschön?
Levi, hast du dich mal selber angesehen? 

I don't know you yet [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt