Kapitel 26

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PoV Eren
Nach dem Essen fuhren wir zurück in die Innenstadt, zu meiner Wohnung.
Ich hatte in der Hoffnung, dass Levi dem Treffen heute zusagen würde, extra etwas vorbereitet, was sich hoffentlich auszahlen würde. Ich steckte den Schlüssel ins Türschloss, klickte nach links und drückte die Tür dabei leicht auf, drehte mich zu Levi um. „Du musst die Augen zu machen.", murmelte ich leise und der Schwarzhaarige sah mich kurz verwirrt an, ehe er tat, was ich sagte.

Er schloss die blau-grauen Augen und ließ mich seine Hand nehmen. Ließ mich ihn in die Wohnung führen.

Im Wohnzimmer stellte ich ihn ab, schloss die Tür hinter uns und machte dabei die Bühnenglühlampen an der Decke an, die Armin hier mal einbauen lassen hat, damit er beim Filmeschauen ein Licht anhaben konnte.

Das Zimmer war nun in sanftes Licht gehüllt und bot eine gemütliche Atmosphäre. Ich zog noch schnell die dunkelgrauen Vorhänge zu und ging dann schnell wieder zu Levi, der die Augen noch immer geschlossen hatte und einfach nur zuhörte.
„Okay, du darfst gucken.", erklärte ich ein wenig nervös und sah dem Älteren zu, wie er seine Augen öffnete und sich im Zimmer umsah. Er sah sich die Lichter an, sah auf die Couch, auf den Couchtisch. „Du willst schon wieder trinken?", fragte er mich schmunzelnd und deutete auf den Wein. „N-nein, der ist für dich. Du hast gesagt, du magst diese Sorte.", nervös kratzte ich mich am Hinterkopf und wich Levis Blicken aus.

Hatte ich es übertrieben?

Eigentlich wollte ich ihn gerne fragen, ob wir uns daten wollen. Und dann natürlich schauen, was der Abend so ergeben würde. Einen gemütlichen Abend zusammen, ein wenig reden.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich plötzlich eine warme Hand an meinem Handgelenk spürte. Sie zog meine Hand von meinem Kopf weg. Ich spürte, wie sich unsere Finger ineinander verschränkten und eine sanfte Berührung auf meiner Wange. Ich sah ihm in die Augen. Sah ihn genau an. Versuchte ihn zu lesen und zu verstehen, was gerade in seinem Kopf vorging. Doch ich scheiterte. Nicht, weil Levi mir nicht zeigen würde, was er dachte. Sondern, weil ich viel zu überfordert mit meinen eigenen Gefühlen war, als dass ich seine jetzt auch noch ergründen konnte.

„Du hast dir echt Mühe gegeben heute.", raunte Levi leise und streichelte mir weiter über die Wange. Nervös schluckte ich, schmiegte mich aber ein wenig mehr in seine Hand. Küsste seinen Handballen. „Willst du mir was sagen?", fragte er leise.

In diesem Moment schien es nichts anderes mehr zu geben als mich und Levi. Niemanden, der uns stören könnte. Nichts, das uns ablenken könnte. „Ich würde dir gerne so vieles sagen.", murmelte ich leise. Schämte mich ein wenig. Wir dateten uns nicht mal und ich war bereits so hin und weg von ihm und seinen Worten. Seiner Stimme.
Ich wollte ihm alles über mich erzählen, wollte alles über ihn wissen. „Was ist das Wichtigste?", fragte er leise und kam mir ein wenig näher.

Was war das Wichtigste? Dass ich ihn daten wollte? Dass ich hoffte heute Abend nochmal mit ihm schlafen zu können? Dass ich eifersüchtig auf seinen Chef war? Dass ich hoffte, dass ich genug für ihn sein würde? Dass ich so viel mehr über ihn wissen wollen würde?

„Dass du nicht gehst."

„Ich werde nicht gehen. Ich bleibe bei dir, bis du mich nicht mehr willst.", erneut kam er einen Schritt näher. Sah zu mir rauf, fuhr mit seiner Hand von meiner Wange zu meinem Kinn. Hielt mit der anderen noch immer meine Finger in seinen.
„Ich mag dich Eren." – „Ich mag dich auch."

Die Hitze stieg in meine Wangen. Bei jedem Zentimeter, den er mir näherkam. Bei jedem Atemzug, den ich tat. Bei jeder Sekunde Blickkontakt.

Levi zog mich am meinem Kinn sanft zu sich herunter – ich ließ ihn machen. Wusste nicht mehr mich zu bewegen. War wie erstarrt.
Er strich mir sanft über die Haut, kam mir näher, schloss seine Augen. Ich tat es ihm gleich und überwand den letzten Abstand. Legte meine Lippen auf seine. Sie waren weich, fühlten sich gut an. Es war als passten sie perfekt zu den meinen. Mit jeder Sekunde, die der Kuss andauerte, stieg meine Ekstase. Und als Levi seinen Mund leicht öffnete und mir über die Lippen leckte, war es um mich verloren.

Sofort ging ich drauf ein, ließ meine Hand an seine Hüfte wandern und zog ihn noch näher an mich heran. Ich spürte seinen Herzschlag an meiner Brust und wusste, dass es ihm auch so ging. Ich spürte seine Hitze und wusste, dass es ihm auch so ging.

Und als sich seine Hand langsam von meiner löste und schon beinahe unschuldig unter mein Shirt fuhr, drängte ich ihn zur Couch. Er stolperte ein wenig. Doch beendete den Kuss nicht. Ich drückte ihn runter, doch beendete den Kuss nicht. Er zog mich auf seinen Schoß, doch beendete den Kuss nicht. 

I don't know you yet [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt