Mitleid?

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Überarbeitet

Als ich aufwachte merkte ich das ich auf etwas weichem, angenehmen lag, es bewegte sich in einem gleichmäßigem Rhytmus auf und ab. Ich erinnerte mich wieder an die letzte Nacht und musste etwas lächeln. Ich hätte nie gedacht das Draco so freundlich und fürsorglich sein konnte. Ich hob vorsichtig meinen Kopf, mein einziges Ziel war es Draco nicht aufzuwecken. Das würde nicht gut enden. Ich hatte mich inzwischen aufgesetzt und sah nochmal zu Draco, er hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen und seine Augenlieder flackerten etwas. Ich zog seinen Duft das letzte mal ein bevor ich aufstand, er roch  nach Minze, Pergament und Erde.

Ich stand vorsichtig auf, zum Glück ohne ihn zu wecken. Ich ging in das Bad und machte mich fertig. Als ich aus dem Bad kam sah ich auf den Wecker und musste feststellen das es bereits 12.48 Uhr war. Ginny machte sich bestimmt schon Sorgen. Ich schaute noch einmal zurück, um in wunderschöne eisgraue Augen zu blicken, die mich verschlafen beobachten. Okay das war jetzt peinlich. Sollte ich mich entschuldigen oder was sollte ich machen? Ich ging noch einmal auf das Bett zu und hauchte ein erntgemeintes ,,Danke". Er lächelte mich nur an, was zugegebener Maßen besser aussah, als das Grinsen das er sonst immer aufsetzte. Ich drehte mich um und ging zur großen Halle, da ich echt Hunger hatte und wenn ich noch was erwischen wollte sollte ich mich echt beeilen.

Ich saß am Tisch und aß nachdenklich die inzwischen kalte Suppe. Warum hat er das gatan,warum hat er mich getröstet, das war die Frage die mir die ganze Zeit durch den Kopf ging. Ich kam zu dem Entschluss das er wahrscheinlich nur Mitleid hatte. Ich meine, nur weil er kaum Gefühle zeigt muss das ja nicht heißen, das er keine hat.

Den restlichen Tag über saß ich in der Bibliothek und lass ein spannendes Buch. Als es Abendessen gab ging ich in die Große Halle und setzte mich an meinen Platz. Ich blickte zum Gryffindortisch hinüber und lächelte Ginny an die mich etwas besorgt ansah. Durch Professor Dumbledore's Stimme wurde unser Blickwechsel unterbrochen,, Liebe Schüler und Schülerinnen ich möchte euch nicht lange das Essen verwehren, doch ich möchte kurz etwas sagen. Und zwar wird es an Halloween einen Maskenball geben. Die Vertrauensschüler werden den Ball planen. Wenn ihr Ideen habt sagt diese gerne den Vertrauensschülern. Aber jetzt lasst es euch schmecken.". Ich hatte nicht gerade damit gerechnet das es ein Ball wird. Das es eine Party oder etwas ähnliches wird hätte ich eher gedacht aber OK. In der Halle wurde getuschelt, mir war der Ball egal da ich sowieso wahrscheinlich nicht hingehen würde, aber wir hatten ja auch noch einen Monat Bedenkzeit. Ich aß mein Essen schnell auf und ging dann in den Slytherin Gemeindschaftsraum, wo ich mich vor den Kamin setzte und dem Knistern des Feuers zuhörte.

Mir kamen die Tränen, ich wollte nicht mehr, ich hatte noch nie solche Schmerzen. Was war nur zur Zeit mit mir los. Ich ging mit schmerzverzerrtem Gesicht in das Badezimmer, und schloß es ab. Ich setzte mich auf den Boden und weinte, doch davor sprach ich einen Lärm-Schutzzauber aus. Es fühlte sich gut an mal alles rauszulassen, doch bei Draco hatte es sich besser angefühlt. Ich zog meine Beine an den Bauch ran und umklammerte diese. Ich fühlte mich  wie eine Verräterin. Ich hatte meine Familie die seit Jahrzehnten nur nach Gryffindor kam enttäusccht.

Ich fühlte mich so schlecht das ich auf das Klo zustürzte und mich übergab. Ich spürte wie jemand meine Haare nach hinten hielt und beruhigend meinen Rücken streichelte. Ich lehnte mich nach hinten an eine starke Brust. Ich wusste das es Draco war, ich roch es. Ich hatte nicht einmal gemerkt das er rein gekommen war. Mit Wasser wusch ich mir den widerlichen Geschmack von der Zunge, dank des Spiegels wusste ich das Draco direkt hinter mir stand. Was mich noch mehr zittern ließ. Ohne wirklich darüber nachzudenken vergrub mein Gesicht an seinem Hemd und weinte, ich weinte mir die Seele aus dem Leib, so wie es sich anfühlte. Er schloß mich in seine Arme und strich mir sanft über den Rücken.

Draco pov:

Ich wusste nicht wie lange wir nun schon so da saßen, inzwischen hatten wir uns hingesetzt, aber sie weinte immer weiter in mein Hemd als ob ihr Leben davon abhing. Mag sein das ich die Weasleys nicht mag aber sie war anders, so zart und unberrührt. Ich mochte es nicht sie weinen zu sehen. Ich hob sie sanft hoch wobei sie ihren Kopf immer noch an meiner Brust drückte. Ich legte sie vorsichtig in ihr Bett und deckte sie zu. Ich wollte sie nicht alleine lassen weshalb ich ihr zuflüsterte ,, Ich geh kurz ins Bad". Sie nickte nur und sah starr in die Ferne, stumme Tränen rannten ihre Wangen hinab.

Warum interessiert es niemanden in ihrer Familie wir es ihr geht. Merken die etwa nicht das etwas nicht stimmt. Ich zog mich schnell um und legte mich neben sie, sodass ich in ihre wunderschönen Augen sah die sonst so freudig und Lebensfroh aussahen. Doch jetzt war dort nur Leere und Trauer zu sehen. Ich legte meine Arme um sie und zog sie näher zu mir. Ich merkte wie ihr Atem langsam gleichmäßiger und ruhiger wurde. Ich lag noch lange da und dachte nach. Bis mir die Augen Schluss endlich zu fielen.

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Höre auf dein Herz //Draco Short-Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt