Kapitel 12

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"Es ist erst 15 Uhr, hast du noch Zeit mit mir ein wenig Wii zu spielen?", fragte ich Akaashi fröhlich.
"Sehr gerne. Mario Kart?"
"Jup. Und dieses Mal werde ich gewinnen", meinte ich gespielt überzeugt und schlug leicht mit meiner Faust auf Akaashis Schulter.
"Okay, werden wir ja sehen."
Bei dieser Aussage kniff ich kurz meine Augen zusammen, worüber Akaashi schmunzeln musste.
"Dann mach es dir gemütlich auf meinem Sofa", sagte ich und wir standen auf.

Ich schaltete die Wii ein, während er sich auf das Sofa setzte und ich reichte ihm eine Wii-Fernbedienung.
Wir fingen an zu spielen und wählten zuerst eine leichte Map zum Einstieg aus. Danach spielten wir direkt die schwerste Map des gesamten Spiels, wo die Regenbogenstrecke enthalten war.

Erstaunlicherweise war ich in der Rangliste weit vorne platziert und Akaashi war nur einen Platz vor mir. Auf der Regenbogenstrecke war ich die ganze Zeit erste und Akaashi hatte große Schwierigkeiten und war am Ende letzter, sodass ich in der Gesamtwertung zweite und Akaashi fünfter war.

"(L/N), wieso bist du so gut auf dieser Strecke? Wie schaffst du das durchgehend erste zu sein? Du bist nicht ein Mal runtergefallen", fragte mich Akaashi erstaunt.
"Ich weiß es auch nicht. Eigentlich hasse ich diese Map über Alles", lachte ich.
Akaashi schüttelte seinen Kopf und sagte:
"Respekt, du hast gewonnen. Was möchtest du als Belohnung haben?"
"Hmmm... Einen Keks?"
"Okay, den bekommst du."
"Wie cool."

Akaashi und ich schauten uns einen Moment lang in die Augen und sagten nichts, bis ich auf den Fernseher zurück guckte, weil es mir etwas unangenehm wurde.

"Akaashi, danke nochmal, dass du mit mir gelernt hast. Durch dich habe ich alles viel besser verstanden. Hoffentlich bestehe ich die Prüfung."
"Das habe ich gerne gemacht, du schaffst das ganz bestimmt", versicherte mir Akaashi und schenkte mir ein wundervolles Lächeln, wodurch ich auch lächeln musste.
"Lass uns noch eine Runde spielen und dann gehe ich nach Hause. Ich muss noch meiner Mutter bei der Wäsche helfen", sagte Akaashi.
"Okay, dann such du eine Strecke aus."

Fertig mit der Runde, begleitete ich Akaashi zur Haustür und er verabschiedete sich von mir und meinen Eltern.
"Mach's gut Akaashi. Du kannst gerne jederzeit zu uns kommen und (Y/N) bei ihren Schulaufgaben helfen. Das könnte sie gut gebrauchen", meinte mein Vater noch zu Akaashi, woraufhin ich meinen Vater mit einem Todesblick anschaute.

Es war der letzte Tag, bevor die Matheprüfung anstand und in der ersten Pause saß ich in der Kantine mit Misaki, die wie verrückt für die Prüfung lernte.

"Och man, ich verstehe überhaupt nichts, was mache ich denn jetzt?", beklagte sie sich.
"Was verstehst du nicht?", fragte ich Misaki gelassen.
"Alles, einfach alles! Ich kann gar nichts. Ich werde sowas von durch die Prüfung durchfallen."
"Nein, das wirst du schon nicht, das bekommen wir hin. Ich kann versuchen, dir die Themen zu erklären."
"Verstehst du denn das alles?", fragte sie mich verdutzt.
"Ja, ich habe doch mit Akaashi gelernt und er konnte mir super die Sachen erklären, die ich anfangs auch überhaupt nicht verstanden habe. Und ich habe zu Hause noch seine Lernzettel. Ich könnte dir davon Fotos schicken."
"Das wäre gut. Vielleicht bringen die mir etwas... Kannst du nicht einfach nach der Schule mit zu mir kommen und wir lernen nochmal gemeinsam?", jammerte Misaki.
"Nein sorry, ich muss doch noch zum Training."
"Ach stimmt, voll vergessen", sagte Misaki traurig und ließ ihren Kopf auf den Tisch fallen.
"Oder wir telefonieren abends, wenn ich wieder zu Hause bin und ich erkläre dir die Themen. Die Pause ist nämlich gleich vorbei und in der nächsten Pause wollte ich kurz zu Suki gehen."
"Das wäre sehr nett von dir", sagte Misaki und schaute mich dankbar an.
"Aber du musst wissen, dass ich nicht so gut im Erklären bin -Aber ich gebe mein Bestes."
"Okay, und selbst wenn, dann ist es einfach so. Dann falle ich halt durch die Prüfung und bestehe dafür die nächste."

Der Unterricht war so langweilig, dass es sich wie eine Ewigkeit anfühlte. Als die Schulglocke endlich mein Leiden erlöste, verabschiedete ich mich von Misaki und rannte so schnell ich konnte aus unserem Klassenzimmer. Plötzlich lief ich in jemanden hinein und fiel fast zu Boden, aber es war zum Glück nur Bokuto und kein Fremder, sonst wäre mir das ziemlich unangenehm gewesen.

"Hey hey hey, (L/N). Alles gut bei dir? Hast du dir weh getan?"
"Hallo Bokuto, es tut mir leid, ich habe dich nicht gesehen. Es ist nichts passiert, alles in Ordnung."
"Schon gut, da bin ich ja froh. Da ist jemand aber sehr aufbrausend", stellte Bokuto fest und schmunzelte.
"Sagt der Richtige."
"HEY! Ich-"
"Der Unterricht war so unerträglich langweilig heute und irgendwann konnte ich nicht mehr still sitzen. Und deswegen bin ich jetzt mehr als glücklich darüber, dass ich gleich endlich trainieren gehen kann", unterbrach ich Bokuto, bevor er sich wieder beleidigt fühlte und die ganze Zeit rumschmollt.

In dem Moment trafen wir auch schon auf Akaashi und gingen gemeinsam zur Turnhalle.
"(L/N), jetzt warte doch mal auf uns, wieso gehst du denn so schnell?", fragte mich Bokuto.
"Ich gehe nicht schnell, ihr geht zu langsam", kicherte ich.
"Du gehst schnell, wir gehen normal.", stellte Akaashi unnötigerweise fest.
"Hast du es eilig oder warum rennst du so?"
"Ich möchte nur pünktlich zum Training erscheinen."
"Du hast doch aber noch eine Viertelstunde, bis dein Training anfängt", meinte Akaashi verdutzt.
"Ja, aber ich möchte vorher schonmal ein paar Aufschläge machen. Wir fahren doch am Donnerstag nach Miyagi zu einem Trainingsspiel und ich will unbedingt üben, um das richtige Gefühl dafür zu bekommen, versteht ihr?"
"Ja okay, aber du hast doch noch morgen und übermorgen Zeit um zu trainieren", sagte Bokuto.
"Ich weiß, aber ich will heute schon damit anfangen. Das ist mein erstes richtiges Spiel seit langem und ich möchte nicht direkt Fehler machen."
"Das wirst du schon nicht, denk nicht so viel darüber nach. Du kannst natürlich gerne ein wenig Aufschläge üben, aber setz dich damit nicht so unter Druck. Sonst machst du wirklich Fehler und gerätst außer Form", erklärte Bokuto mir beruhigend.

"Ich bin erstaunt so etwas Schlaues von dir zu hören, Bokuto, aber er hat Recht, (L/N). Wir haben dich zwar noch nicht wirklich richtig spielen sehen, aber es ist nie gut, sich zu stark unter Druck zu setzen", stimmte Akaashi Bokuto zu.
"Hey, willst du mir damit etwa sagen, dass ich sonst dumm bin oder wie?!"
"Nein Bokuto, nur, dass du selber so bist. Wenn du dich zu sehr aufregst, vermasselst du deinen Aufschlag meistens und triffst dabei fast deine eigenen Mitspieler."
"Ach, das eine Mal, Akaashi."
"Du hättest Konoha fast den Kopf weggesprengt", sagte Akaashi mit einer etwas finsteren Miene, die Bokuto zum Schweigen brachte. Ich schaute die beiden nur perplex an, konnte mir aber einen kleinen Lacher nicht verkneifen.

"Okay Jungs, beruhigt euch mal wieder, mir ist sowas zum Glück nur ganz selten passiert. Normalerweise bin ich vor Spielen recht entspannt und fokussiert, aber das ist halt mein erstes richtiges Spiel seit langem und ich möchte einfach nur gut da stehen und keine Fehler machen."
"Das verstehen wir, (L/N), aber Fehler passieren jedem. Bitte mach dir keinen Stress", bat mich Akaashi sanft.
"Ich versuch's", seufzte ich und lächelte ihn kurz an.
"Bis später dann", verabschiedete ich mich.
"Bis später!", riefen beide zurück.

Ich betrat fröhlich die Halle und traf schon auf Kurama, die gerade aus der Umkleide kam.

Akaashi x Reader🏐❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt