Kapitel 21

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Timeskip: Eine Woche vor dem Oberschultunier

Du bist nun schon seit einigen Monaten in Akaashi verliebt und deine Gefühle lassen dir keine Ruhe. Das Problem ist nur, dass du nicht weißt, was du tun sollst, da Akaashi sich so wie immer verhält. Obwohl ihr Freunde seid, hast du trotzdem manchmal das Gefühl, Akaashi zu nerven, weil er immer den selben ernsten Gesichtsausdruck hat und dich irgendwie ignoriert. Zusätzlich machst du dir Sorgen um das Tunier, denn bis auf die Kapitänin Moriyama, Suki, der du vertraust, und dir selbst, trainieren alle anderen nicht ernsthaft oder erscheinen nicht einmal mehr zum Training. Das nervt dich und macht dich sehr wütend, jedoch behältst du deine Gedanken für dich, bevor das Team sich wie früher gegen dich stellt.
Über die Zeit haben Misaki und du euch weiter mit den Jungs des Volleyballteams und Yukie angefreundet und esst nun mit ihnen in jeder Pause zusammen. Was du aber nicht weißt, ist, dass Misaki und das Team sich heimlich verbündet haben, um Akaashi und dich endlich zusammen zubringen.

                  Perspektive (Y/N)

Die letzte Stunde war eine Freistunde, weshalb Misaki und ich in der Bibliothek saßen und uns unterhielten.

"Misaki, langsam werde ich hier verrückt. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll", jammerte ich.
"Hast du denn schon irgendwie versucht, ihm mehr Anzeichen zu geben?"
"Das ist es halt. Ich weiß nicht wie. Akaashi verhält sich in letzter Zeit so komisch. Wenn wir an einem Tag kurz alleine sind, redet er fast gar nicht mit mir und guckt mir kaum in die Augen und am nächsten Tag verhält er sich so, als ob alles in Ordnung wäre. Manchmal habe ich das Gefühl, ich könnte ihn nerven."
"Wieso sollte er genervt von dir sein? Ihr seid doch Freunde", tröstete mich Misaki.
"Keine Ahnung. Er guckt immer so emotionslos. Ab und zu motivieren mich Bokuto und Akaashi, aber sonst... Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll. Ich würde zu gerne wissen, was Akaashi sich denkt."

"Vielleicht macht er sich momentan einfach mehr Gedanken über das Tunier. Bis dahin ist es nicht mehr lang und wenn du mal gerade nicht an Akaashi denkst, konzentrierst du dich ebenfalls nur auf das Tunier."
"Stimmt, daran habe ich nicht gedacht. Ich warte einfach noch ein bisschen ab, wie es nach dem Tunier weitergeht."

"Du willst ernsthaft noch weiter so lange warten? (Y/N), das führt doch zu nichts", sagte Misaki genervt.
"Was soll ich denn sonst tun? Das Tunier ist mir sehr wichtig, also bleibe ich erst einmal dabei. Und so lange ich mir unsicher bin, beobachte ich lieber die Lage, bevor ich sonst noch unsere Freundschaft zerstöre."
"Ich verstehe dich ja, aber...", seufzte Misaki und versuchte, passende Worte zu finden.

"Warum macht ihr es euch beiden so schwer? Seid ihr wirklich so blind, dass ihr beide nicht erkennen könnt, wie sehr ihr euch mögt oder wollt ihr es euch einfach nicht eingestehen?", beschwerte sie sich.
"Es tut mir leid, dass es noch wichtigere Dinge als meine Gefühle gibt. Warum sollte ich für so einen Mist meine Freundschaft riskieren?", entgegnete ich ihr patzig.
"Ganz ehrlich, wenn du nicht endlich Akaashi sagst, was du fühlst, dann werde ich es tun."
"Nein, wehe! Das machst du nicht."
"Doch! Langsam reicht es un- ähh mir reicht es, dass ihr seit Monaten eure Gefühle verbergt. Ständig redest du was von abwarten und die Lage beobachten. So wirst du niemals dein Ziel erreichen. Beim Volleyball wartest du doch auch nicht ab, bis der Ball perfekt zu dir fliegt, sondern rennst ihm hinterher."

Es herrschte für einen kurzen Moment Stille, in der wir einfach nur da saßen und ich meine Arme verschränkte und gereizt zur Seite schaute.

Sie hat ja Recht, aber es ist vielleicht einfach noch zu früh.

"Tut mir leid, dass ich kurz ausgetickt bin. Ich möchte dich natürlich nicht in eine unangenehme Lage bringen. Ich will dir doch nur helfen", entschuldigte Misaki sich.
"Das weiß ich doch und du hast vollkommen Recht", seufzte ich, "Ich denke aber, dass ich noch mehr Zeit brauche, um einen klaren Kopf zu bewahren. Normalerweise ist das Training für mich auch immer eine gute Ablenkung, aber heute habe ich irgendwie keine Lust darauf."
"Das verstehe ich, ich wollte dich auch wirklich nicht stressen. Aber wieso hast du denn keine Lust auf das Training? Sonst bist du doch immer topmotiviert", fragte mich Misaki besorgt.

"Fast alle Mädchen trainieren nicht ordentlich mit und nehmen das Oberschultunier auf die leichte Schulter. Weißt du, wie sehr mich das aufregt, wenn niemand Bock hat?", erklärte ich ihr.
"Wieso sprichst du es nicht an oder redest mit dem Coach?"
"Erstens ist unser Coach überaus beschäftigt und schafft es manchmal nicht zum Training und Zweitens traue ich mich nicht, was zu sagen."
"Weil du Angst hast, etwas Falsches zu sagen und dich dafür wieder niemand im Team haben möchte?", führte Misaki meine Gedanken fort.
"Richtig. Aber früher oder später wird es einfach aus mir rausplatzen. Das weiß ich jetzt schon. Dann ist es mir aber vollkommen egal, was die sich denken."

"Lass dir ruhig Zeit, (Y/N). Du bist die stärkste und mutigste Person, die ich kenne. Du schaffst das schon, ich glaube an dich", munterte mich meine Freundin auf und nahm mich in den Arm.

"Ich bin dir so dankbar, dass du für mich da bist, Misaki."
"Das ist doch das Mindeste, was ich für dich tun kann. Außerdem glaube ich, dass du dich so langsam mal auf den Weg zu Bokuto und Akaashi machen solltest. Die Stunde ist nämlich in einer Minute vorbei."
"Oh stimmt. Na dann bis morgen, Misaki", sagte ich betrübt und stand auf.
"Hey, es wird alles gut, ja?", sagte sie fürsorglich.
Ich nickte, lächelte kurz und ging zu den beiden Jungs.

Bevor wir anfingen zu trainieren, besprach der Coach mit uns die Aufstellung. Glücklicherweise wurde ich in der Startaufstellung als Mittelblockerin eingesetzt. Ist zwar nicht die Position, die mir am meisten Spaß machte, aber immerhin bin ich in der Startaufstellung, wofür ich sehr dankbar bin.

Danach begannen wir mit dem Training und wie erwartet, verschlechterte sich meine Laune. Ich habe mir beim Spielen die ganze Zeit Mühe gegeben, aber wurde von den Lästerschwestern häufiger herumkommandiert und angemeckert.

In der Pause setzte ich mich dann einfach nach draußen vor die Halle hin, um mich zu beruhigen, doch neben mir tauchte eine der beiden auf.

"Glaub bloß nicht, dass du was besseres als ich bist, weil du von Anfang an auf dem Spielfeld stehen darfst und ich nicht. Ich hoffe dir ist klar, dass du nur deswegen eingesetzt wirst, weil du größer als andere bist und gut Bälle abblocken kannst", giftete sie mich an.
"Keine Sorge, ich bin ja nicht so wie du und deine Freundin. Ich gebe mich mit allem zufrieden. Hauptsache ich habe diese Chance, auch auf dem Spielfeld spielen zu dürfen und schaffe es zu den Nationals", konterte ich.
"Frech und übermütig zu gleich. Was denkst du eigentlich, wer du bist. Hab mal mehr Respekt vor den Älteren."
"Habe ich auch, nur nicht vor solchen wie dir und deiner Freundin, die mich extra runtermachen wollen", antwortete ich mit einem finsteren Blick und ließ sie alleine draußen sitzen.

Das restliche Training schaute sie mich nicht mehr an und sagte auch nichts. Dann fing Kamiki an, mir immer in den Weg zu laufen und hinderte mich so an den Annahmen. Moriyama wies sie öfters zurecht, was aber keine Auswirkungen hatte.
Innerlich war ich außer mir vor Wut, ließ mir aber nichts anmerken.

Das Training war zu Ende und ich stapfte, so schnell ich konnte, aus der Halle und verabschiedete mich nur kurz von Suki. Bokuto und Akaashi bemerkten gleich, dass mir etwas auf dem Herzen lag, aber ich stritt es ab. Heute hatte ich wirklich keine Lust mehr, darüber zu reden.


Akaashi x Reader🏐❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt