Kapitel 40

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Von dem altbekanntem, nervigem und tief durchdringendem Ton meines Weckers, wachte ich auf und bereute, wie jedes Jahr, nicht pünktlich ins Bett gegangen zu sein. Denn heute begann das neue Schuljahr, das heißt Akaashi, Misaki und ich gehen jetzt in die zweite Klasse und für Bokuto, Konoha und die anderen Jungs des Teams ist es sogar schon das letzte Schuljahr auf der Oberschule.

Nachdem mein Wecker ein drittes Mal geklingelt hatte, stand ich dann wirklich auf und machte mich, so schnell ich konnte, fertig. Leicht verspätet kam ich an der Ecke an, wo bereits mein Freund und Bokuto auf mich gespannt warteten.

So aufgeweckt, wie Bokuto nun mal ist, rannte er direkt mit offenen Armen und laut nach mir schreiend, auf mich zu. Akaashi wollte ihn aufhalten, um mich vor seiner festen Umarmung zu schützen, aber da war es schon längst zu spät.

"(Y/N), es ist so schön, dich wieder zu sehen. Ich habe dich so vermisst", freute er sich und quetschte mir fast die Seele aus dem Leib.
"Aber wir drei haben uns doch letzte Woche zusammen mit Konoha und Misaki getroffen", versuchte ich zu sprechen.
"Eine Woche?! Das kam mir vor wie eine Ewigkeit", sagte er überrascht.

"Bokuto, lass meine Freundin bitte am Leben", meinte Akaashi neutral und schaffte es, Bokuto von mir loszubekommen.
"Danke Keiji", atmete ich schwer und gähnte.

"Du warst wieder bis tief in die Nacht wach, habe ich Recht?", stellte er fest und schmunzelte leicht.
"Tatsächlich war ich schon um Mitternacht im Bett", sagte ich und stoppte kurz.
"Aber?", fragte Akaashi wissend.
"Aber ich konnte nicht einschlafen", beendete ich meinen Satz enttäuscht.

"Kein Wunder, wenn du immer so lange wach bleibst. Um deinen Schlafrhythmus wieder herzustellen, musst du schon ein paar Wochen vor Ende der Ferien damit anfangen. Ein Tag vorher bringt das nicht wieder in Ordnung ", belehrte mich mein Freund und nahm mich in den Arm.

"Ich weiß, es tut mir leid...,"nuschelte ich gegen seine Brust, "Nein, tut es nicht. In der Nacht machen manche Dinge viel mehr Spaß als am Tag. Von daher wird mein Schlafrhythmus wohl für immer kaputt sein", meinte ich unbekümmert und lächelte Akaashi an, der belustigt den Kopf schüttelte.

"Jaa, Gruppenkuscheln", rief Bokuto glücklich und umarmte uns beide.
"Uhm, Jungs... Wir sollten uns vielleicht mal so langsam auf den Weg machen", erwähnte ich vorsichtig.
"Wie viel Uhr ist es denn überhaupt", fragte Bokuto.

Akaashi schaute erschrocken auf seine Uhr:
"Es ist zwanzig nach acht."
"Verdammt, nur noch zehn Minuten! Jetzt aber schnell", rief ich hektisch und wir rannten so schnell wie wir nur konnten zur Schule.

Rechtzeitig und völlig außer Atem, kamen wir an und gingen in unsere Klassen.

"Gott (Y/N), ich dachte schon, du kommst nicht", sagte Misaki erleichtert und umarmte mich, "Wieso bist du so spät?"
"Du kennst mich doch. Ich bin lange aufgeblieben, deswegen später aufgestanden und habe noch ein bisschen Zeit mit Akaashi und Bokuto vertrödelt", erzählte ich ihr.
"Verstehe, das erklärt es auch, warum du so rot bist."
"Ach, ein wenig Sport am Morgen tut auch mal gut", sagte ich und wir lachten.

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Die letzte Unterrichtsstunde war vorbei und so ging ich mit Akaashi und Bokuto fröhlich zum Training. Dort angekommen, verabschiedete ich mich von den beiden und betrat unsere Halle.

"Hallo Kapitänin", rief ich laut in die Halle hinein, als ich Suki sah.
"(Y/N)! Schön dich endlich wiederzusehen", lief sie auf mich freudig zu und umarmte mich.

Wir lösten uns und unterhielten uns so lange, bis der Rest des Teams dazu kam.

"Ich realisiere es immer noch nicht, dass ich jetzt einfach Kapitän dieses Teams bin", sagte Suki.
"Von den damaligen Zweitklässlern bist du auch die einzige, die das Potenzial dazu hat, ein Team zu leiten", entgegnete ich Suki.
"Aww, du bist so süß, (Y/N)", meinte sie, nahm mich kurz in den Arm und danach beäugte sie mich.

"Uhm... Suki, ist irgendwas? Wieso starrst du mich jetzt so an?"
"Kann es sein, dass du über die Ferien ein Stück gewachsen bist? Ich habe dich kleiner in Erinnerung."
"Keine Ahnung, ich habe mich nicht gemessen. Für mich bist du aber genau so groß wie vor den Ferien auch."
"Hmm, wenn der Coach und die anderen da sind, dann messen wir uns alle einmal", lächelte sie und in dem Moment betraten Kamiki und Kurama die Halle.

"Hallo ihr beiden", begrüßte Suki sie mit einem strahlenden Lächeln.
Die Mädchen grüßten zurück und gingen sich umziehen. Dann kamen sie fertig angezogen wieder zurück und wir fingen schon mal mit dem Aufwärmen an. So langsam wunderten wir uns alle, warum wir vier bisher die einzigen beim Training waren, bis der Coach endlich ankam und uns zusammenrief.

"Es tut mir sehr leid, dass ich so spät bin. Da gab es leider noch etwas Wichtiges zu klären", erzählte der Coach.
"Wo sind denn die anderen beiden Zweit- ähh Drittklässler?"
"Gab es eigentlich auch Neuanmeldungen?", fragten ihn Suki und ich.

"Darauf wollte ich gerade hinaus. Und zwar haben die beiden Mädchen mit Volleyball aufgehört... Beziehungsweise die eine hat die Schule gewechselt und wird nun vermutlich für eine andere Oberschule spielen und die andere hat ganz aufgehört", teilte er uns mit.

"Aufgehört?!", riefen wir alle geschockt.
"Warum haben die beiden aufgehört und warum erfahren wir das erst jetzt? Ich meine, die haben ja nie in der Richtung etwas erwähnt und sind plötzlich einfach so weg? Nicht mal verabschiedet haben sie sich von uns", sagte Suki aufgewühlt.

"Ich konnte es auch kaum glauben, als ich das gerade eben erfahren habe. Sie waren immerhin ein wichtiger Bestandteil des Teams und nun seid ihr nur noch zu viert", meinte der Coach.
"Gibt es denn keine Neuanmeldungen?", fragte ich vorsichtig nach.

"Bisher haben wir leider noch keine bekommen, aber es ist auch heute der erste Schultag, also müssen wir uns noch ein wenig gedulden und hoffen. Die Tage werden wieder die Stände für die Neuankömmlige aufgebaut. Also müsst ihr als Team so viele Schüler wie möglich zu euren Stand locken und sie davon überzeugen, dem Club beizutreten. Mehr können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht tun."

Ich bemerkte, wie nachdenklich und traurig zugleich Suki auf den Hallenboden starrte.

"Hey, lass den Kopf nicht hängen. Wir werden bestimmt genug Leute finden, die Interesse an Volleyball haben", munterte ich sie auf.
"Und was, wenn nicht? Was machen wir dann? Wenn wir nicht genug Leute sind, dann verlieren wir hier unseren Anspruch in der Halle an andere Clubs und können nicht mehr vernünftig trainieren. Außerdem sind wir zu viert und beim Volleyball braucht man sechs Spieler", sagte sie besorgt und angespannt.

"Richtig, jetzt sind wir zu viert, dementsprechend brauchen wir noch mindestens zwei Spieler. Treib dich bloß nicht selbst in den Wahnsinn. Du, als Kapitänin, musst in schwierigen Situationen immer einen kühlen Kopf bewahren. Und wir sind ein Team, also werden wir das gemeinsam durchstehen", machte ich Suki weis und schaffte es sie zu beruhigen.

"Du hast Recht, (Y/N). Ich weiß nicht, was gerade in mich gefahren ist. Es tut mir leid", seufzte Suki.
"Kein Grund, dich zu entschuldigen. Wir werden das hinbekommen, keine Sorge."

"Nun gut, genug Trübsal geblasen. Dann lasst uns jetzt schön hart trainieren, so lange wir es noch können", motivierte uns Suki und lächelte wieder.
Wir Zweitklässler stimmten ein und so begannen wir mit dem Training.

Akaashi x Reader🏐❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt