Kapitel 19

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"Schön, dass du für Yukie einspringst. Das freut uns sehr", sagte Akaashi.
"Ich freue mich auch schon, euch beim Training zusehen zu dürfen. Schade aber, dass Bokuto nicht da ist. Ich hätte gerne euer Zusammenspiel betrachtet", antwortete ich ihm.
"Es wird sicher weitere Gelegenheiten geben, bei denen du uns zuschauen kannst. Ich bringe dich zum Coach und er wird dir erklären, was du zu tun hast."
"Danke. Weiß er überhaupt, dass ich für Yukie einspringe?"
"Nein, aber das sollte kein Problem sein. Er nimmt gerne jede Hilfe an, die er bekommen kann. Mach dir da keine Sorgen", meinte Akaashi liebevoll.

Irgendwie wird mir ganz warm, wenn ich in seiner Nähe bin.

Wir betraten die Halle und sahen schon den Coach auf der Bank mit einem Klemmbrett sitzen.

"Guten Tag, Herr Yamiji. Das ist (L/N) (Y/N). Sie ist eine Freundin von Bokuto und mir. Ist das in Ordnung, wenn sie uns heute und morgen beim Training zuschaut?", fragte Akaashi den Coach höflich.
"Natürlich, kein Problem. Hast du vor hier Managerin zu werden?", richtete sich Herr Yamiji nun zu mir.
"Oh, nein nein. Yukie hat mich gefragt, ob ich sie für die zwei Tage vertreten möchte und ich habe zugestimmt. Ich bin schon im Volleyballclub der Mädchen."
"Du spielst Volleyball?"
"Ja, seit der Grundschule schon."
"Perfekt, dann muss ich dir ja nichts zu unseren Strategien erklären. Du musst dir lediglich Notizen zum Spiel machen, die Wasserflaschen auffüllen und den Jungs ihre Handtücher reichen. Hier, für deine Notizen bekommst du ein Klemmbrett, was du mir nach dem Training wiedergeben kannst. Ich freue mich, dass du uns unterstützt", erklärte mir der Coach freundlich.
"Vielen Dank. Auf gute Zusammenarbeit!"

In dem Moment betraten Konoha, Komi und Sarukui die Halle.
"(Y/N), cool, dass du da bist. Du siehst heute bezaubernd aus", bewunderte mich Konoha.
"Konoha, du sabberst", merkte Komi an und lachte.
"Uhmm... danke?", kicherte ich etwas verstört.
"Jungs, hört auf (Y/N) so zu bedrängen. Sie hat jetzt etwas wichtigeres zu tun, als sich mit uns zu unterhalten, also kommt. Lasst uns in die Umkleide gehen und noch auf den Rest warten", wies Sarukui sie zurecht.

Die drei wandten sich ab, während ich noch kurz mit Akaashi da stand und bemerkte, dass er etwas angespannt aussah.

"Akaashi, alles in Ordnung?", fragte ich ihn besorgt. Er schnaubte kurz und meinte, dass alles okay sei und er sich auch schnell umziehen gehen würde.

Die Jungs liefen sich warm und begannen zu spielen. Ich beobachtete jeden einzelnen und machte mir fleißig Notizen. Als ich schaute, wohin der Ball flog, blieb mein Blick bei Akaashi hängen. Unbewusst achtete ich nur noch auf ihn, bis Herr Yamiji mich aus meinen Gedanken riss.

"Irgendwie scheint Akaashi unkonzentriert zu sein. Meinst du nicht auch, (L/N)?"

Mist! Ich habe Akaashi voll angestarrt. Hoffentlich ist das niemandem aufgefallen.

"Er spielt ganz anders als sonst. Seine Zuspiele sind entweder zu schnell oder zu langsam und seine Annahmen sind unsauber", merkte der Coach an. "Hatte er heute vielleicht einen schlechten Tag gehabt?"
"Nein, eigentlich war Akaashi heute so wie immer. Aber wo sie es so sagen, fällt mir seine Unkonzentriertheit auch auf. Er macht zu viele unnötige Schritte, die sein Zuspiel verzögern."
"Gut erkannt, (L/N). Wir werden hier mal eine kurze Pause einbauen. Holst du die Wasserflaschen und Handtücher?"
"Klar, das mache ich."

"Okay Jungs! Macht kurz Pause und dann erkläre ich euch etwas zu euren Techniken", rief Herr Yamiji.

Ich überreichte jedem der Jungs ihre Trinkflaschen und Handtücher. Als Akaashi seine gerade aus meiner Hand nehmen wollte, berührte er diese ausversehen und errötete ein wenig.
"Danke, (Y/N)", sagte er in seiner normalen Stimmlage.
"Bitte."

Der Coach fing an, einigen ihre Technik zu erklären und sie zu verbessern. Ich stand direkt neben ihm und hörte aufmerksam zu. Als er erwähnte, dass Akaashi unkonzentriert spielte, wanderte sein Blick zu mir, bis er schnell wieder wegguckte, als ich dies bemerkte.

Nachdem Herr Yamiji mit der Besprechung fertig war, gingen die Jungs wieder auf ihre Positionen und ich begab mich zum Waschbecken, um die Wasserflaschen aufzufüllen.

Ich drehte mich um und wollte gerade zurück in die Halle reingehen, da stand plötzlich Konoha hinter mir.

"Na? Hat da jemand ein Auge auf unseren Zuspieler geworfen?", grinste er.
"Hm, was meinst du?", fragte ich unschuldig und begann etwas zu schwitzen.
"Ich habe mitbekommen, wie du Akaashi die ganze Zeit beobachtet hast."
"Was redest du da? Ich habe mir euch alle angeschaut und dazu Notizen gemacht. Mehr nicht."
"Ja ja, das kannst du jemand anderem erzählen. Ich hab's genau gesehen. Du hattest so ein gewisses Funkeln in den Augen", neckte Konoha mich und hielt seine Finger vor meine Augen.
"Was für ein Funkeln. Was laberst du für einen Unsinn", sagte ich genervt und drückte seine Hand weg.
"Das ist so offensichtlich, (Y/N). Weißt du wie oft Akaashi zu dir rübergelinst hat, als du nicht hingeschaut hast? Und außerdem spielt Akaashi normalerweise sehr konzentriert, nur heute ist er zufälligerweise mit seinen Gedanken anscheinend wo anders."
"Ach, das bildest du dir bestimmt nur ein, Konoha. Musst du nicht eigentlich schon zurück sein? Die anderen warten bestimmt schon auf dich", stritt ich ab und verschaffte mir ein wenig Luft zum Atmen, indem ich ihn wegdrückte.

"Hey, lenk jetzt nicht vom Thema ab."
"Konoha, wo bleibst du so lange? Bist du ins Klo gefallen oder wie?!", rief Komi.
"Sorry, ich komme doch schon!", rief Konoha zurück und wandte sich noch kurz zurück an mich.
"Du musst deine Gefühle nicht verheimlichen. Sei nicht so schüchtern", zwinkerte er mir zu und ging zurück.
"Ich bin nicht verliebt!", rief ich ihm hinterher, was er aber gekonnt ignorierte.

Das Training war zu ende. Ich verabschiedete mich von Herr Yamiji und wartete draußen auf Akaashi. Aus der Halle kamen Komi und Konoha und beide grinsten mich an.

"Bis morgen, (Y/N)", trällerte Komi.
"Bis morgen und hab noch viel Spaß mit Akaashi", ärgerte Konoha mich und machte einen Kussmund.
"Ihr Idioten!", rief ich zu ihnen und ich hörte die beiden nur lachen. In dem Moment kam Akaashi und legte den Kopf schief.

"Was ist los, (Y/N)?"
"Ach nichts, alles gut", brachte ich verärgert hervor, "Komm, lass uns gehen."

Am nächsten Tag in der kurzen Pause erzählte ich Misaki von gestern.
"Und dann stand auf einmal Konoha hinter mir und konfrontierte mich damit."
"Puh, schwierige Lage. Und Akaashi hat echt die ganze Zeit zu dir geguckt?", fragte Misaki mich gespannt.
"Das weiß ich ja nicht, Konoha meinte das. Aber vielleicht könnte da etwas wahres dran sein, weil als der Trainer Akaashi ansprach, hat er kurz zu mir geguckt und wurde etwas rot, als wir uns ausversehen berührten... Oh man, verliebt sein ist so anstrengend", seufzte ich.

Misaki atmete aufgeregt auf und ich merkte, was ich da gerade gesagt habe.
"Du hast es zugegeben! Du hast zugegeben, dass du verliebt bist!", rief sie durch den gesamten Gang.
"Nein nein nein, halt! So meinte ich das nicht!"
"Meine (Y/N) ist verliebt, meine (Y/N) ist verliebt!", sang Misaki laut, woraufhin ich ihr auf den Arm schlug.
"Misaki sei leise! Soll das hier jeder mitbekommen?", zischte ich erbost.
"Aua, musste das denn so doll sein?", maulte sie ein wenig beleidigt.
"Ja, sonst wüsste es jetzt die gesamte Schule... Okay, ich glaube, ich bin verliebt. Zufrieden?", gab ich gereizt zu.
"Nicht wirklich", kam es stumpf von ihr.
"Was willst du denn noch von mir hören?"
"Egal, alles gut."

"Misaki, möchtest du nicht vielleicht heute mitkommen?", jammerte ich.
"Wohin denn?"
"Zum Training der Jungs."
"Was? Was soll ich da? Ich habe doch gar keine Ahnung von Volleyball."
"Das brauchst du auch nicht. Ich will da nicht alleine sitzen. Ich könnte deine Unterstützung gut gebrauchen, falls ich wieder von Konoha geärgert werde. Für den Trainer wäre das sicher kein Problem. Du kannst mit mir zusammen die Flaschen in der Pause verteilen und sonst sitzt du neben mir auf der Bank. Bitte Misaki, bitte."
"Aber da sind so viele Jungs", zögerte sie.
"Aber ich bin doch da. Vor denen brauchst du keine Angst zu haben."
Misaki ließ es sich kurz durch den Kopf gehen und stimmte letztendlich zu.

Akaashi x Reader🏐❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt