Kapitel 25

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Langsam öffnete ich meine Augen und streckte mich zunächst.

Lange nicht mehr so gut geschlafen.

Ich schaute zur Seite, um zu gucken, ob Akaashi auch schon wach geworden war, doch er lag nicht mehr neben mir. Plötzlich stieg mir ein verlockender Duft in die Nase und ich ging hinunter in die Küche.

Ich vermutete, dass mein Vater vielleicht gerade Frühstück machte, jedoch war es Akaashi, der gekocht und den Tisch gedeckt hat.

"Akaashi, hast du das gemacht?", fragte ich ihn erstaunt und näherte mich dem Esstisch.
"Guten Morgen (Y/N), dein Vater musste für jemanden einspringen und bei der Arbeit deiner Mutter gab es einen Notfall. Du hast noch tief und fest geschlafen, da dachte ich mir, dass ich uns Frühstück mache", erklärte mir Akaashi mit einem Lächeln.
"Wow, das...", brachte ich benommen heraus und bewunderte weiter das zubereitete Frühstück, "das ist unendlich lieb von dir. Ich- ich weiß nicht, was ich sagen soll. Sowas süßes hat noch nie jemand für mich gemacht."

Ich war so glücklich, dass ich nicht aufhören konnte, zu grinsen und mir Freudentränen in die Augen stiegen.

"Damit du nicht mehr so niedergeschlagen bist", sagte Akaashi sanft, hielt mein Gesicht in seinen Händen und wischte mir die kleine Träne weg. Wir schauten uns tief in die Augen und vor Freude flossen noch ein paar Tränen mehr.

"Danke Akaashi", schniefte ich, nachdem ich ihn fest umarmt hatte.
"Gern geschehen. Dann lass uns jetzt anfangen, bevor das Rührei noch kalt wird."

Ich stimmte ihm zu und gemeinsam setzten wir uns an den Esstisch und frühstückten. An meine Sorgen verlor ich keinen Gedanke, bis Akaashi und ich noch auf meiner Couch saßen und redeten.

"Gut, dass bald Ferien sind. Schule ist so anstrengend", ächzte ich.
"Übernächste Woche stehen ja noch die Abschlussprüfungen für dieses Semester an", merkte Akaashi an.
"Oh, bitte erinnere mich nicht daran. Ich habe doch schon genug Probleme", sagte ich zu mir selbst und grübelte ein wenig vor mich hin.
"Hey, denk nicht sofort wieder an Negatives. Ich werde wieder mit dir zusammen lernen und dir bei den Hausaufgaben helfen. Und morgen gehst du zum Coach und besprichst mit ihm, was dich zurzeit stört, okay? Lass dir nicht wegen solchen Streitigkeiten deine Vorfreude auf das Trainingscamp zerstören. Ich bin mir sicher, du wirst das schaffen."
"Wie bekommst du es eigentlich hin, mich immer wieder aufzumuntern?"
"Ich weiß nun mal, was ich zu dir sagen muss, damit du wieder glücklich bist", schmunzelte Akaashi.
"Gruselig, aber süß", kicherte ich. "Ich freue mich schon sehr auf das Trainingscamp. Ich hoffe wir bekommen genug Pausen, damit ich kurz bei euch vorbeischauen kann."
"Bestimmt. Dann kannst du auch Bokutos Stimmungsschwankungen mal live miterleben. Das ist echt schlimm", erklärte Akaashi, während er sich kurz mit beiden Händen übers Gesicht strich.
"Ich weiß zwar immer noch nicht, was du genau meinst, aber ich bin gespannt."

                  Perspektive Misaki

Ich saß auf meinem Platz und wartete wie immer auf (Y/N). Ich hätte gedacht, dass sie betrübt und genervt das Klassenzimmer betreten würde, weil sie mir letzte Woche nach der Niederlage so traurig vorkam und sich seitdem auch nicht mehr gemeldet hatte. Wie ich sie kenne, würde sie das eine lange Zeit beschäftigen, doch diesen Anschein machte es nicht.
Sie begrüßte mich mit einer heiteren Stimme und ein kleines Lächeln lag auf ihren Lippen.

"Hey, wie geht es dir? Du hast dich das ganze Wochenende gar nicht gemeldet. Ich habe mir Sorgen gemacht und wollte dir erstmal die Zeit lassen, dich davon zu erholen."
"Es tut mir so leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Ich wollte zu dem Zeitpunkt einfach nur alleine sein, aber Akaashi ist vorbei gekommen und war eine gute Ablenkung für mich", erklärte (Y/N), wobei ihr Mundwinkel kurz zuckte.

"Er kam zu dir? Einfach so?", fragte ich sie mit großen Augen und musste stark schmunzeln.
"Ach, das ist eine lange Geschichte", winkte sie ab.
"Nein, bitte erzähle es mir, wir haben doch noch genug Zeit, bis die Lehrerin kommt. Was ist passiert? Ich will alles wissen, bitte", flehte ich, woraufhin (Y/N) nachgab.
"Na schön. Also nach dem Turnier hatten wir noch eine Besprechung mit dem Coach in der Halle. In der Zwischenzeit, wo er noch nicht da war, beschwerten sich einige Mitspieler über unseren Misserfolg im letzten Spiel und machten mich dafür verantwortlich. Daraufhin bin ich wütend geworden, habe endlich mal meine Meinung gesagt und bin dann abgehauen, weil mir das zu viel wurde."
"Deine Teamkollegen haben dich dafür verantwortlich gemacht, dass ihr verloren habt? Wie gemein ist das denn?", fragte ich verständnislos.

"Das habe ich auch nicht verstanden. Am nächsten Tag stand plötzlich Akaashi vor meiner Tür und wollte nach mir sehen, weil er mich öfters angerufen hatte und sich auch Sorgen um mich machte. Er bestand darauf, dass ich ihm alles erzähle und schließlich konnte ich meine Gefühle nicht mehr zurückhalten. Ich habe mich bei ihm ausgeheult und ihm dann alles anvertraut. Seine Anwesenheit hat mir so gut getan, dass ich ihn bat, bei mir zu übernachten."
"Er hat bei dir übernachtet?!"
"Ja, ihn in der Nähe zu haben, hat eine beruhigende Wirkung auf mich und es hat mir gut getan, mir die Last von der Seele zu reden", gestand (Y/N) zaghaft und spielte dabei mit ihren Fingern.

"Und was ist weiter passiert", hakte ich gespannt nach.
"Na ja, dann haben wir uns einen Film angesehen und nebenbei noch geredet, bis ich irgendwann eingeschlafen bin. Und ähm... wir lagen Arm in Arm in meinem Bett", ratterte sie den letzten Teil runter.
"Oh mein Gott, ihr habt im gleichen Bett geschl- Aua!"
"Misaki, dir kann ich echt nichts erzählen, ohne die Gefahr, dass du etwas laut rumschreist", zischte (Y/N), mir bedeutend leiser zu reden.
"Es tut mir leid, aber das ist so aufregend. Du und Akaashi, Arm in Arm in deinem Bett..."
"Ja ja, ich weiß, du planst insgeheim schon unsere Hochzeit", sagte sie augenrollend und fuhr fort.
"Auf jeden Fall bin ich kurz wach geworden und habe Akaashi im Halbschlaf leise etwas reden hören, während er meine Wange gestreichelt hat."

"Mach es nicht so spannend, was hat Akaashi zu dir gesagt?", fragte ich aufgeregt nach.
"Also... ich weiß es nicht mehr ganz genau, ich war halt nur halb wach, aber er fragte sich, wie man so ein tolles Mädchen nicht leiden kann, er mich vor allem beschützen möchte und er-"
In dem Moment kam die Lehrerin in die Klasse und bat um Ruhe.

Na toll, gerade dann, wenn (Y/N) etwas spannendes erzählt, kommt die Lehrerin. War ja klar.

Ich nahm einen kleinen Zettel und erkundigte mich, was Akaashi ihr noch gesagt hatte. Heimlich reichte ich (Y/N) den Zettel und sie schrieb mir zurück.

~Ich glaube, er hat noch gesagt, dass er mich liebt.~

Als ich ihre Antwort las, freute ich mich und zappelte auf meinem Stuhl wie ein kleines Kind.
"Kobashi, geht es wieder oder soll ich den Arzt rufen? Pass bitte wieder auf", ermahnte mich die Lehrerin.

Ich entschuldigte mich und spürte den erbosten Blick von meiner besten Freundin auf mir liegen. Sie schüttelte peinlich berührt den Kopf, aber kurz daraufhin musste sie lächeln und wir freuten uns still.

"Aber bitte erzähle das niemandem", flüsterte (Y/N) mir noch zu, woraufhin ich nickte.

Es tut mir leid, (Y/N), aber der Plan muss in die Tat umgesetzt werden. Sie wird mich wahrscheinlich hassen, wenn sie erfährt, dass ich und die Jungs heimlich versucht haben, die beiden zu verkuppeln.

Ich grinste schelmisch, nachdem ich über unseren Plan nachgedacht hatte und widmete mich dem Unterricht.





Akaashi x Reader🏐❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt