Kapitel 15

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Ich stand heute ziemlich früh auf, da wir um fünf Uhr nach Miyagi fahren. Verschlafen machte ich mich fertig und packte die restlichen Sachen in meine Reisetasche. Ich ging in die Küche und entschied mich letztendlich dazu, nur einen Müsliriegel zu essen, da ich um so eine Uhrzeit irgendwie noch nichts runterbekommen konnte. Für die Fahrt schmierte ich mir einige Brote, packte sie mir ein und zog meine Schuhe an. Zusammen mit meinem Vater verließ ich das Haus und er brachte mich zu unserer Sporthalle, wo unser Treffpunkt war. Wir fuhren rechtzeitig mit dem Bus los und ich setzte mich in die vorletzte Reihe ans Fenster, Suki neben mir am Gang.
Ich holte meine Kopfhörer aus meiner Jackentasche, machte mein Lieblingslied an und nach einer Weile fiel ich in einen leichten Halbschlaf. Da vibrierte plötzlich mein Handy und ich schreckte hoch. Schnell schaute ich nach, wer mir geschrieben hatte. Es war Akaashi.

                   Chat mit Akaashi

Guten Morgen, (L/N). Bokuto und ich wünschen dir viel Spaß und Erfolg bei deinem Trainingsausflug nach Miyagi. Schreib mir, wenn du angekommen bist. Gib dein Bestes und pass auf dich auf. LG Akaashi

Danke, dass werde ich tun. LG <3

Danach ploppte direkt die nächste Nachricht von Misaki auf:

                    Chat mit Misaki

Guten Morgen, (Y/N). Ich hoffe du bist nicht eingeschlafen und ich habe dich mit meiner Nachricht geweckt. Hab viel Spaß in Miyagi und vernichte sie alle. Du musst mir nächste Woche unbedingt von Allem erzählen. LG Misaki <3

Keine Sorge, das hast du nicht. Und danke, ich werde dir jedes einzelne Detail erzählen. Viel Spaß in der Schule <3

Okay gut xD. Ich werde hier verwahrlosen ohne dich :(

"Hey (Y/N), was ist los? Ist alles okay?", fragte mich Suki.
"Ach nichts, alles gut. Ich bin aufgewacht, weil meine Freunde mir nochmal eine Nachricht geschickt haben, in der sie mir viel Glück wünschen."
"Wie lieb von denen. Dann ist ja gut."
"Was ist mit dir? Warst du die ganze Zeit wach?"
"Ja, ich kann irgendwie nicht einschlafen. Ich bin einfach nicht müde. Aber wir fahren ja noch so um die fünf Stunden. Vielleicht schlafe ich dann irgendwann ein."
"Puh, das ist eine lange Zeit. Du darfst dich dann gerne an mich ran lehnen, um es bequemer zu haben."
"Aww, du bist so nett, dankeschön."
"Kein Problem."

Nach kurzer Zeit schlief ich endlich wieder ein und wachte erst wieder auf, als wir in Miyagi ankamen. Bevor ich ausgestiegen bin, habe ich Akaashi schnell Bescheid gegeben, dass wir angekommen sind. Nachdem nun alle draußen vor dem Bus standen, wurden wir freundlich von dem Ausrichter des Trainingscamps empfangen und ein wenig durch die Gegend geführt. Danach gingen wir zurück zum Bus, nahmen unsere Taschen und wurden in einem kleinem Hotel untergebracht. Ich teilte mir ein Zimmer mit Kurama und Kamiki. Uns wurde zwei Stunden Zeit zum Essen und Ausruhen gegeben und danach hatten wir auch schon unser erstes Trainingsspiel.

Insgesamt war es sehr anstrengend. Viele Spiele gewannen wir, aber einige verloren wir auch und als Strafe musste man immer eine Runde laufen. Aber dadurch hatte ich das Gefühl, mich verbessert zu haben.

Mit Kamiki in einem Zimmer untergebracht zu sein, war ebenfalls anstrengend, weil sie die ganze Zeit laut war und jede kleine Sache ein riesiges Drama war. Für Kurama und mich war es manchmal schwierig mit Kamiki zu reden, denn sobald wir ihr etwas sagten, was nicht ihrer Meinung entsprach, war sie direkt beleidigt. Generell redete ich mit einigen Mädchen aus meinem Team nur dann, wenn ich es musste oder etwas wichtiges sagen wollte.

Mit Kurama und Kamiki sprach ich manchmal über die Trainingsspiele, aber sonst war ich die meiste Zeit still. Anfangs bin ich immer etwas schüchtern und öffne mich erst nach einiger Zeit, doch irgendwie ist es dieses mal anders.
Aber im Großen und Ganzen kamen wir alle gesund und munter am Sonntagabend wieder an unserer Schule an und wurden herzlichst von unseren Eltern empfangen. Endlich zu Hause angekommen, schlurfte ich direkt hoch in mein Zimmer, zog schnell meinen Pyjama an und fiel todmüde ins Bett.

Am nächsten Tag wurde ich freudig von Bokuto und Akaashi begrüßt.
"Dann erzähl mal, unsere coole Volleyballerin", sagte Bokuto und legte kumpelhaft seinen Arm um mich.
"Es hat sehr viel Spaß gemacht, aber es war auch ziemlich anstrengend, weshalb ich jetzt ungeheuerlichen Muskelkater habe. Gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall...
Wir haben viele, aber nicht alle Spiele für uns gewinnen können und wenn wir verloren haben, mussten wir als Strafe eine Runde laufen gehen. Außerhalb der Spiele sind wir auch ganz schön viel gelaufen... Ich hasse laufen", klagte ich.

"Das klingt super! Wir freuen uns sehr für dich, dass du so gute Fortschritte machst", sagte Bokuto fröhlich und umarmte mich so fest, dass ich kaum mehr Luft bekam.
"Bokuto, lass (L/N) am Leben", kicherte Akaashi.
"Sorry. Aber ich freue mich einfach für dich!", wiederholte sich Bokuto und drückte mich noch einmal ganz fest.
"Danke, aber wenn du mich weiter so stark drückst, liege ich gleich ohnmächtig auf dem Boden", keuchte ich.

Daraufhin ließ er mich endlich los und ich atmete einmal tief durch.

"Und, bist du mit allen gut zurecht gekommen?", erkundigte sich Akaashi.
"Ja, mehr oder weniger. Wir Erstklässler haben uns ein Zimmer geteilt und eine von beiden hat die ganze Zeit nur rumgejammert. Aber sonst war alles okay."

Akaashi sah mich besorgt an, aber ich lächelte ihm zu, um deutlich zu machen, dass er sich keine Sorgen machen soll.

In der Schule angekommen, wurde ich förmlich von Misaki angesprungen und erzählte ihr auch nochmal, was ich den Jungs ebenfalls erzählt hatte.

"Krass, ich könnte das nicht durchziehen. Und wie war die Gegend, die Leute und das Hotel?"
"Miyagi war wunderschön und das Hotel war zwar klein und rustikal, aber sehr gemütlich. Naja, ich habe mir mit den anderen Erstklässlern ein Zimmer geteilt und mit einer von beiden war es super anstrengend, weil sie nur rumgemeckert hat und total arrogant war. Das hat echt genervt."
"Oh, das tut mir leid für dich. Wenn solche Spannungen im Zimmer herrschen, kann das einen ja richtig belasten", stimmte Misaki mitfühlend zu.
"Das stimmt, aber ich habe die Zeit gut überstehen können und bin jetzt wieder voll für dich da", erklärte ich ihr freudig.

Daraufhin umarmte mich Misaki fröhlich von der Seite, bis sie geschockt aufatmete.

"Wir haben morgen Mathe!", rief sie laut.
"Ahhh, stimmt. Der Test! Den habe ich voll vergessen", erinnerte ich mich und klatschte mir meine Hand auf die Stirn.
"Ich will den nicht wiederhaben. Ich bin bestimmt durchgefallen."
"Nein, hör auf sowas zu sagen, Misaki. Du bist ganz sicher nicht durchgefallen. Irgendwas wirst du doch wohl richtig haben", ermahnte ich meine Freundin, positiv zu denken.
"Wenn ich mindestens eine Aufgabe richtig habe, hindert es mich aber auch nicht daran, wenn ich durchgefallen bin!", meinte sie hysterisch, während sie wild mit ihren Händen gestikulierte.
"Misaki, komm mal runter. So schlimm war es doch nicht. Also ich möchte schon gerne wissen, wie ich abgeschnitten habe."
"Du bist ja auch schlau und Akaashi hat dir geholfen."
"Das muss doch nichts heißen. Zwischendurch konnte ich mich gar nicht konzentrieren und habe einfach irgendwas hingeschrieben."
"Naja, ist jetzt auch egal, wir warten bis morgen ab und dann sehen wir, wie es war", beendete Misaki das Thema und fing an, mit mir darüber zu reden, was wir dieses Wochenende unternehmen wollten.

"Möchtest du bei mir übernachten und wir schauen ganz viele Filme und machen uns etwas super leckeres zu Essen?", bot ich Misaki an.
"Das klingt super! Ich bringe alle meine Kissen mit und meine kuscheligste Kuscheldecke und Snacks."
"Perfekt!"
"Oh mein Gott, ich freue mich jetzt schon soo sehr darauf, (Y/N). Ich habe dich lieb."
"Das wird bestimmt lustig. Ich habe dich auch lieb."
Wir umarmten uns glücklich und gingen dann fröhlich in unsere Klasse.

Akaashi x Reader🏐❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt