Iduna - The Unknown Mikaelson ||The Originals

5.3* ~ 1513

1513 ~ Niklaus Mikaelson

Wütend schmiss ich die Tür zu. Rebekah kann so... argh! Mir kommt Elijah entgegen.

"Bruder, ich sehe du möchtest einen Spaziergang machen.", lächelt er und richtet sein Jackett. Elijah kommt sicher von einer seiner Bekanntschaften wieder. Seit wir wieder in Europa sind, und uns etwas sicher vor unserem Vater fühlen, entwickeln Elijah und Rebekah neue Persönlichkeiten.

Elijah gibt sich als Edel und Loyal für die Menschen aus, während Rebekah zum verzogensten Fräulein in ganz Dänemark sich entwickelt hat. Sie würde alles tun, um ein paar neue Kleider oder neuen Schmuck zu bekommen. Am besten noch von einen ihrer Liebhaber. Gott, ich hasse es, wenn einer dieser Nichtsnutze vor meiner Tür steht und ihr ein Geschenk schicken lässt. Elijah sieht mich immer noch abwartend an.

"Ich gehe jagen, Bruder. Unsere Schwester, wertester Bruder, bringt mich sonst noch in einen Jähzorn, den unsere Angestellten nicht erleben sollten.", erwidere ich etwas kühl.

Elijah nickt verstehend, während er mir viel Erfolg wünscht und in das Haus unserer Familie geht. Ich schüttle den Kopf und sehe mich kurz um. Niemand sollte mitbekommen, dass die Mikaelson-Brüder und deren Schwester Vampire sind. Als die alte Mrs Anderson sich wieder ihren Begonien widmet flitze ich los.

⚜
   
Im Süden von Dänemark bleibe ich in einem kleinen Waldstück hängen. Hier bin ich weit weg von meiner jüngeren Schwester und meinen Bruder, der alles besser zu wissen scheint. Beide könnte ich so einfach mit dem Dolch der Fünf töten. So einfach, wäre es, aber nein. Ich möchte nicht schon wieder meine Geschwister in ihren Särgen herumkutschieren lassen. Ich seufzte und schließe kurz die Augen, ehe ich diese wieder öffne und mich auf das Fokussiere, dem Jagen. Dennoch gerieten meine Gedanken immer wieder zu meiner Situation, dass ich nun meine Geschwister für einen Nachmittag, wenn nicht sogar für eine komplette Nacht mal links liegen lassen könnte. Ich schmunzle und lache auf. Gott ist das Herrlich. Endlich mal Ruhe und frieden von der nervigen Familie, dich so Zwangshaft zusammenhalten muss.

Der Wald ist entgegen meiner Erwartung sehr schön und wirkt nahezu gepflegt. Die Wege sind klar zu erkennen und ab und zu erkennt man Hufspuren einer Jagdgesellschaft auf den sonst so geraden Wegen. Ich muss nah an der Grenze zu Preußen sein. Preußen ist, wirklich, ein schönes Land. Besonders die Wälder und die wenigen Berge, die das Landschaftsbild prägen. Preußen hat meiner Meinung nach etwas harmonisches. Doch dieser Wald ist nahezu perfekt für eines meiner Bilder. Seit wir in Dänemark sind habe ich nicht mehr gemalt oder gezeichnet. Und dieser Wald sprengt gerade zu meine Motivation den Pinsel erneut in die Hand zu nehmen und zu malen.

Ich drehe mich im Kreis und betrachte die Umgebung. Die Blätter leuchten in einem kräftigen hellgrün. Der Waldboden ist mit Rostbraunen und noch spärlich mit Orangenen Blättern gefärbt. Die späte Nachmittagssonne bahnt sich ein Weg durch die Bäume und zieht somit Lichtstreifen und lässt dies Magisch wirken. Durch diesen Sonneneinfall wirkt der Wald wie in einem goldenen Zimmer eines Palastes. Solche Momente erfährt man nicht, wenn man nur im Haus ist. Meine Schwester verbringt viel Zeit in ihrem Zimmer oder im Haus. Solche Momente, wie diesen hier, wird sie weiterhin verpassen. Ich schließe die Augen. Lasse mir die Sonne auf das Gesicht scheinen. Im Hintergrund singen Amsel, Drossel, Finken und Starre. Ein Kuckuck ruft aus der Ferne. Alles erinnert mich an das Leben, als es noch so unbeschwert war.

Damals in den Kreisen meiner Eltern und Geschwistern, als die Welt noch für uns alle so klein war und dieses Fleckchen Dorf, was wir hatten, ausgereicht hat, um uns heimatlich wohl zu fühlen. Auch da ging ich gerne mit oder auch ohne Geschwister in den Wald und genoss die Stille der Natur, wobei die Natur niemals still sein wird. Wenn die Natur still sein sollte, dann sind wir alle längst verloren.