Weihnachten war heute und trotzdem konnte ich nur an Nash denken, nicht an das Familienessen heute Abend oder an sonst etwas. Nur Nash spukte in meinen Kopf rum, als wäre er dort zuhause.
In Gedanken verfluchte ich Enzo für das Oberteil, das er mir rausgelegt hatte, eins mit etwas größerem ausschnitt, breiter, nicht tiefer, seine Begründung, Nash müssen definitiv mein Tattoo sehen. Tja, nun hatte ich den Salat davon, dass ich auf meinen verehrten Kumpel gehört hatte und fror mir den Arsch ab. Dazu kam noch, dass der breite ausschnitt absolut unnötig war, da mein Mantel sowieso mein Tattoo verdeckte.
Noch dazu war es ja nicht einmal sicher, ob Nash kommen würde. Ich hatte mir selbst verboten daran zu denken, dass er kommen könnte. Zum einem, damit, sollte er nicht kommen die Enttäuschung nicht groß wäre, zum anderem, damit ich mich nicht die ganze Zeit mit den Gedanken quälen musste, was ich sagen würde, sollte er kommen. Spontan die richtigen Worte zu suchen, während ich ihm in die Augen blicken konnte, wäre sowieso das Beste.
Mein Blick glitt auf meine Armbanduhr, punkt vier. Ich seufzte, ich hatte Angst, dass konnte ich nicht leugnen, doch vor was, dass wusste ich nicht. Ich würde es verstehen, wenn er immer noch nicht genug Mut zusammen hatte, Liebe war nun mal etwas beängstigest, besonders, wenn man es zu ersten Mal empfand. Ich hatte schon zwei Mal zuvor geliebt, dass erste Mal zwar nur eine High-School Liebe, aber es war liebe. Ich wusste wie sich ein gebrochenes Herz anfühlte und noch besser wusste ich, dass es zwar schmerzte, aber einen nicht umbrachte, zumindest mich nicht.
Ein weiteres Mal glitt mein Blick auf die Uhr, viertel nach vier zeigte sei an. Kein Grund zur Sorge, nur fragte ich mich, wie lange ich warten sollte, bevor ich wohl oder übel mir eingestehen müsste, dass er nicht kommt. Ich brauchte ein Limit, ja ich würde warten, aber nicht bis an mein Lebens ende. So viel Verständnis, wie ich für seine angst auf brachte, sollte er auch dafür aufbringen, dass ich nicht mein ganzes Leben mit warten verbringen könnte.
Ich würde bis halb sechs warten. Länger konnte ich auch nicht, da ich mich noch für die Weihnachtsfeier fertig machen musste.
Mittlerweile zeigte die Uhr halb fünf. Ich steuerte auf die Bank zu, auf der bis vor ein paar Minuten durchgängig ein älteres verliebtes Paar gesessen hatte. Sie waren echt süß gewesen, die frau hatte ihren Mann die ganze Zeit angeregt von irgendetwas berichtet, während er sie nur verliebt an geschaut hatte und ab und zu ein leichtes nicken von sich gegeben hatte. So gerne ich sie auch beobachtet hatte, war ich um ehrlich zu sein etwas erleichtert, dass nun die Bank frei war. Meine Füße taten nach den ganzen stehen schon weh und dass sie schon lange eingefroren waren machte es auch nicht besser.
Viertel vor fünf. Die Sonne neigte sich dem Untergang und gab ein wunderschönes Himmelsbild ab, das ich staunend beobachtete. Enzo meinte immer, dass ich mich öfters in Sonnenuntergänge verliebte als in Menschen und ganz Unrecht hatte er nicht. Noch dazu kam, dass ich mich in einen Typen verliebt hatte, der sich wie Sonnenuntergang anfühlte. Nash gab mir das Gefühl, dass sobald er in meine Nähe kommt, alles entspannter und ruhiger wird, so wie die Nacht. Ich mochte schon immer die Nacht lieber als den Tag.
Mittlerweile zeigte die Uhr fünf. Die meisten Menschen waren von hier verschwunden und nur noch vereinzelt gingen Menschen an mir vorbei. Die meisten joggten. In der Kälte zu joggen oder jegliche andere Art von Sport zu betreiben stellte ich mir wie reinste Folter vor, aber nur weil ich es nicht mochte, hieß es ja nicht, dass andere daran keine Freude finden konnten.
Wieder eine viertel stunde war vergangen, als ich wieder auf meine Armband Uhr blickte. Ein sanftes lächeln hatte sich auf meine Lippen geschlichen und glücklich beobachtete ich die Schneeflocken wie sie sanft auf die Erde tänzelten und sofort schmolzen. Zwar blieb der Schnee nicht liegen, doch es reichte mir voll kommen, dass es überhaupt schneite.
Kurz vor halb sechs. Der Schnee war mehr geworden und hatte nun doch eine leichte weiße decke über den Boden gelegt. Langsam erhob ich mich, er würde nicht, mehr kommen und dass war okay. Leichten Schrittes ging ich doch den Central Park und versuchte mir den Anblick genauestens ein zu prägen. Der central Park an sich war auch schon so wunderschön, doch wenn es schneite war es noch einmal ein ganz anderes Level an Besonderheit, beinah wie ein Winterwunderland.
Schritte, die immer schneller und immer näher kamen und dann die Stimme, die mein Herz für einen wimpernschlag stoppen lies, „Audrey...". Seine Stimme würde ich unter tausenden wieder erkennen. Ich machte mir nicht die Mühe mich um zu drehen, da ich sowieso schon wusste wer dort war. Auch stehen blieb ich nicht, nur verlangsamte ich meine Schritte ein wenig.
Die Schritte wurden wieder langsamer und dann spürte ich auch schon seine Präsenz neben mir. Ein lächeln schlich sich auf meine Lippen und als ich kurz zu ihm linste, sah ich, dass auch er lächelte.
Ich war stolz auf ihn, stolz dass er seine angst überwunden hatte, aber auch glücklich, glücklich darüber, dass sich das Warten gelohnt hatte. Mein Herz schlug fröhlich, als würde es versuchen ein eigenes liebes Lied zu komponieren.
Wir schwiegen, wussten dass Worte unnötig waren, denn wir wusste das wichtigste. Nash liebte mich. Ich liebte Nash.
Immer noch schweigend, zögerlich und trotzdem fest entschlossen griff er dann nach meiner Hand. Eine so einfache Geste, die doch so viel bedeutete. Eine Geste die zeigte, dass er endlich bereit war zu springen.
Im selben Augenblick, als hätten wir uns abgesprochen oder als hätten wir die Gedanken des anderen gelesen, sprachen wir dann die Wörter aus, die viel zu lange unausgesprochen waren, „Ich liebe dich, Audrey Avens.", „Ich liebe dich, Nils Ashton Jenkins."
꧁The End꧂
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Ich wünsche euch allen win wunderschönes weihnachtsfest! Und dass ihr alles gesund bleibt! <3Eine Danksagung wir auch noch folgen, für alle die sie lesen wollen.
Xoxo the dramaqueen
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Finding love in a beautiful way
Teen FictionSie hat es satt. Das schwarze Schaf zu ein ist niemals schön. Besonders wenn es um die Liebe geht. Jeder hatte Glück, jeder au ihrer Familie hat jemanden an ihrer Seite, nur sie nicht. Sie glaubt an die Große wahre Liebe, doch nicht daran, dass sie...