Day twentytwo

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Mit einem fetten Grinsen im Gesicht lag ich einfach nur da. Zu faul meine Augen zu öffnen und wissend, dass wenn Nash und ich heute nicht noch über unsere Gefühle sprechen würden, wir es vermutlich nie würden. Auf der einen Seite machte mich das nervös ohne wirklichen Grund, auf der anderen Seite wusste ich, dass er dasselbe empfand.

Schließlich entschloss ich mich doch meine Augen zu öffnen. Sie brannten und ich verfluchte mich, dass ich gestern Abend nicht mein Augen Makeup entfernt hatte. Mein Blick huschte durch den Raum, blieb kurz an meinem Kleid, dass an einem Kleiderbügel an meiner Kleiderschrank Tür hing und absolut nicht ins Bild passte hängen und sofort vergrößerte sich mein grinsen.

Mein Blick glitt weiter, alles bis auf Nashs Anzug, der sorgfältig über der lehne meines Schreibtischstuhls hing, passte ins Bild. Ja sogar die leere Betthälfte sah wie unbenutzt aus, so wie immer eigentlich.

Bei jedem anderen typen hätte ich mir sorgen gemacht, dass er abgehauen wäre. Nur Nash war nicht wie jeder anderer, er war Nash, etwas ganz besonderes. Wie ein Edelstein, den es nur einmal auf der Welt gab und wenn man ihn einmal besaß nie wieder weg geben wollte. Nur war Nash nichts was man besitzen konnte. Und trotzdem hatte er sein Herz in meine Hände gelegt. Und auch er trug nun die würde meins zu hüten. Und ich voller Zuversicht, dass er der richtige war, um auf mein Herz acht zu geben. Und auch ich würde alles versuchen um seins nicht fallen zu lassen.

Weiter Minuten brauchte ich, um schließlich genug Motivation auf zu bringen, um auf zu stehen. Schließlich tappte ich dann  nur mit meinem Schlafshirt bekleidet, dass eigentlich irgendein Shirt von Enzo war, durch die Wohnung, auf der Suche nach Nash.

Nach dem Nash sowohl im Wohnzimmer, als auch in den anderen räumen nicht zu finden war, betrat ich den letzten Raum, in dem ich noch nicht war, mit Ausnahme von Enzos Schlafzimmer, aber es war schon ziemlich offensichtlich, dass er sich nicht in dem Zimmer befinden würde, besonders weil Enzo nicht hier sondern bei Noah war.

Ein schreckliches ziehen durchzog mein Herz, als ich Nash selbst in der Küche nicht auffand. Erst dachte ich darüber nach, dass er sich eine der Jogginghosen und einen der Hoodie, die er zum Notfall hier hatte, angezogen hatte und zum Bäcker oder sonst etwas gegangen war, doch als mein Blick, auf einen Briefumschlag, der penetrant auf dem Küchenherden lag viel, wurde aus dieser Vermutung nur noch ein kleiner Hoffnungsschimmer, an dem ich mich wie ein hilfloses wrack festhielt.

In seiner unverwechselbaren Handschrift stand auf dem Umschlag Für Audrey, der mein Herz gehört. Man konnte sehen, dass er sich wirklich Mühe gegeben hatte, um leserlich zu schreiben.

Mit zitternden Händen öffnete ich den Briefumschlag, holte einen Zettel raus und entfaltete ihn vorsichtig. Ein wunder, dass er nicht sofort in zwei riss, so sehr zitterten meine Hände.

Hey Audrey, ich weiß du wirst mich hassen und glaub mir, da bist du nicht die einzige. Ich hasse es zu wissen, dass ich dein Herz grade zerbreche.

Oh wie recht er doch hatte, er brach mein Herz, ganz einfach, als hätte es ihm nie etwas bedeutet.

Und trotzdem tue ich es? Ist es egoistisch jetzt einfach zu verschwinden, als wäre nie etwas passiert? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Vielleicht, ist es für uns beide das Beste, vielleicht, wäre ich geblieben, hätte ich dir die Chance auf die große liebe verwehrt. Aber vielleicht, ja vielleicht ist dies ein riesiger Fehler, vielleicht bist du meine große liebe und ich deine. Aber wer weiß das denn schon. Alles was bleibt ist ein vielleicht...

Es war nicht nur vielleicht egoistisch, es war egoistisch, ohne Zweifel. Doch war er nicht in der Lage dies zu erkennen.

War es egoistisch, dass ich schon vom ersten Tag an wusste, dass ich heute einen Flieger nach Colorado nehmen werde und trotzdem geschwiegen habe? Absolut. Ohne Zweifel.

Ich verstand es nicht. Es leuchtete mir nicht ein, wieso er, obwohl er wusste, dass es falsch war, trotzdem geschwiegen hat. Wieso er, obwohl er weiß, dass er uns beiden das Herz bricht, es trotzdem tat.

Du fragst dich sicherlich, wieso ich, obwohl ich mir meines Fehlers bewusst bin, es trotzdem tue.

Er kannte mich zu gut. Ich wollte ihn dafür hassen, doch mein Herz brachte es nicht über sich.

Die Antwort ist nichts spektakuläres, nichts was rechtfertig, was ich dir antue. Es ist angst. Ich habe Angst. Meine Schwester meinte mal, 'Du wirst dich eines Tages verlieben, glaub mir, du wirst dich fühlen als würdest du schweben. Doch egal wie sehr du dieses Gefühl auch genießen wirst, du wirst dich fürchte. Denn liebe ist nichts vorhersehbares, es ist nichts Tolles. Nein es ist nur dummes glück. Und diese Tatsache wird dir Angst machen. '

Wie recht sie doch hatte. Ich habe mich verliebt in dich, Audrey, diese Tatsache kann und will ich nicht leugnen. Doch genauso sehr kann ich nicht leugnen, dass ich ein Feigling bin.

Wenigstens sah er es ein. Tränen, egal wie sehr ich versuchte sie zurück zu halten, tropften auf das Papier, vermischten sich mit den Tropfen von Nash, die schon längst das Papier zierten.

Ich habe Angst, dass du nicht die eine bist. Ich habe Angst, dass wenn ich weiter hin bei dir bleibe, ich dir nur noch mehr verfalle und dann, sollte es zu einer Trennung kommen, diese nur noch mehr schmerzen würde.

Eine 50/50 Chance, dass du die eine bist.

Zu lieben bedeutet ein Risiko ein zu gehen. Dass habe ich nun verstanden, nur bin ich nicht mutig genug einen Sprung ins ungewisse zu machen.

Stattdessen springe ich in bekannte Gewässer, fliege zurück nach Colorado, dorthin wo ich studiert habe. Ich habe ein wirklich tolles Jobangebot bekommen. Werde in einer großen Firma arbeiten, als kleines unbedeutendes Zahnrad.

Meine Beine gaben nach, ohne es zu merken, rutschte ich an dem Küchentresen runter und fand mich schließlich auf den kalten fliesen wieder.

Ich weiß nicht, ob wir uns eines Tages wieder sehen werden. Ich weiß nicht, ob ich dann bereit sein werde zu springen. Ich weiß nicht, ob du auf mich warten wirst. Ich weiß nicht ob wir dann einfach nur fremde mit Erinnerungen sind. Ich weiß nicht was die Zukunft bringt.

Ich werde nicht auf ihn warten. Nein, ich werde nicht warten, doch sollten sich unsere Wege kreuzen, sollte er dann bereit sein und sollte ich dann immer noch was für ihn empfinden, dann würde ich nicht zögern und seine Hand nehmen. Vielleicht mochte dass naiv sein, doch ich war ihm nicht böse. Ich war verletzt, doch war ich auch voller Verständnis. Ich wusste selbst, wie angsteinflößend die liebe sein konnte. Und es war okay, dass er nicht bereit war. Angst war nichts, wo für man jemanden verurteilen sollte.

Ich weiß nichts, bin nur ein einfacher Mann, der von nichts eine Ahnung hatte. Doch eins gibt es, das ich weiß.

Ich liebe dich Audrey Avens.

Ich liebe dich auch, Nils Ashton Jenkins. Ein zartes zerbrechliches lächeln schließ sich auf meine Lippen, er hasste seinen ganzen Namen.
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Und schon wieder zu spät. Dieses mal ist meine Entschuldigung, dass ich die hälfte des Kapitels schon gestern abend fertig hatte, mich dann aber um entschieden habe und nochmal von vorne anfangen musste. Eigentlich gar kein Problem, da ich damit gerechnet hatte, dass ich heute genug zeit haben würde, tja, dann sind aber meine Hörgeräte kaputt gegeangen und ich war deswegen fast den ganzen Tag unterwegs. Und um den ganzen noch eins drauf zu setzten, habe ich diesen brief dann auch zweimal geschrieben, weil ich dann noch eine viel besser idee für Audreys Reaktion hatte, der alte brief hat aber nicht gepasst...

Naja, jetzt mal zum wichtigen, wie fandet ihr Audreys Reaktion? Verständlich oder untertrieben oder übertrieben?

Xoxo the dramaqueen

Finding love in a beautiful wayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt