Day twenty-one

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Zögerlich, aber mit einem sanften lächeln betrachtete ich meine Spiegelung in der Fensterfront des modernen Firmen Gebäudes. Ich hatte meine Pechschwarzen Haare gelockt und nun fielen sie leicht über meine Schultern, die von einem extrem leichten Mantel, der mich nicht einmal im geringsten warm hielt und einfach nur über meine Schultern hing, da ich die Ärmel meines Kleides nicht verknittern wollte, bedeckt waren. Mein Makeup hatte ich auch Enzos Künsten zu verdanken. Es gab wirklich nichts besseres, als einen besten Freund, der in seiner Freizeit gerne Makeup Looks ausprobierte und darin auch noch gut war. Ich für meinen Teil war was schminken anging eher weniger talentiert und beließ es für den Alltag nur bei Concealer und Mascara.

Dafür war ich aber was haare anging einfach nur spitzte. Mein Blick huschte zu Enzo, der den Blick auf die Straße gerichtet hatte und sehnsüchtig auf unsere Begleiter wartete. Ich hatte seinen Haaren einen 90er Leonardo DiCaprio Look verpasst, der perfekt zu seinem Outfit passte. Ich konnte mir einfach nicht helfen, ich war besessen von Leonardos haar style damals und Enzo war der, der darunter leiden musste. Obwohl von leiden doch wirklich schwer die Rede sein konnte, da ihm dieser haar Stil auch sehr gefiel.

Mein Gedanken über Haare und schminke wurden aber dann schließlich unterbrochen, als ein mir allzu bekanntes Auto auf den Parkplatz fuhr und anhielt. Ein gut aussehender Noah stieg auf der Fahrerseite aus und ein noch besser aussehender Nash auf der anderen Seite. Und vom letzteren konnte ich meinen Blick einfach nicht nehmen. Natürlich hatte ich ihn in diesem Anzug schon im Laden gesehen, aber jetzt wo er seine Haare gemacht hatte und nur das Mondlicht und das einer weit entfernten Straßenlaterne auf ihn fielen, schien es als würde er nahe zu leuchten.

„Ich glaub da ist ein bisschen Sabber an deiner Lippe.", gluckste Enzo belustig und zeigte mit einem Finger auf meinen Mundwinkel. Ich konnte ihm noch gerade so unauffällig in die Seite zwicken und ihm einen bösen Blick schenken, da kamen Noah und Nash auch schon bei uns an.

Während sich die zwei verliebten mit einem innigen Kuss begrüßten, stand Nash einfach nur vor mir und betrachtete mich von unten nach oben ganz genau, ich war mir sicher, dass er grade versuchte sich jedes noch so kleines Detail ein zu prägen. Ich tat es ihm gleich, sog den Anblick förmlich in mir auf. Vom nahen sah er nur noch besser aus.

Seine Augen blieben schließlich bei meinen Augen stoppen. Und auch ich erwiderte den intensiven Augenkontakt. Ich konnte seine Augen lesen, wie ein offenes Buch und ich wusste, dass auch er durch alle Schutzwände hindurch bis zu mein Herz blicken konnte. Doch es machte mir keine Angst mehr, denn ich erkannte etwas in seinen Augen, ein funkeln, dass auch immer in meinen Augen leuchtete wenn ich ihn ansah.

„Sollen wir jetzt mal rein gehen, denn es ist verdammt kalt oder wollt ihr euch weiter mit euren Blicken aus ziehen?", fragte Noah belustig und sofort unterbrachen Nash und ich unseren Blick kontakt und gleichzeitig zog sich die Wärme, die sich in mir aus gebreitet hatte, zurück und zurück blieb die Kälte des Windes der durch meine Klamotten drang.

Ich sah Enzo im Augenwinkel, meine Blick hatte ich auf den Boden gerichtet, damit man mir die röte nicht sofort ansah, den Kopf schüttelte, Noahs Hand ergriff und ins Innere des Firmengebäudes ging.

„Du siehst wirklich...", durchbrach er dann die keineswegs unangenehme stille. Wieder hob ich meinen Blick und verlor mich sofort in dem braun seiner Augen. „Ich weiß. Du auch.", unterbrach ich ihn lächelnd. Ich fand es wirklich schön, wie wir uns auch ohne Worte verstanden.

Er ergriff meine Hand. Ein Stromschlag durchzog meinen Körper und die Wärme kehrte zurück. Mit einem Mal war jeder Zweifel verblasst. Ich wusste er fühlte dasselbe, seine Augen konnten nicht lügen.

Seine Hände an meiner Taille brennen sich durch den zarten Stoff meines Kleides. Meine Hände um seinen Nacken fühlen sich so passend an, als wären sie nur dafür gemacht dort zu ruhen. Seine Brust ist nah, viel zu nah an meiner. Diese Nähe raubt mir den Atem, macht mich schon fast schwindelig. Trotz dessen wollte ich keinen Abstand zwischen uns bringen, dafür fühlte es sich zu gut an, zu richtig.

Die blicke meiner Familie ignorierte ich. Sie waren all geschockt gewesen, als ich ihnen Nash als meine Begleitung vorgestellt hatte. Seit der Trennung von Kian vor drei Jahren, hatten sie mich mit keiner anderen Begleitung als Enzo gesehen. Aber, zu meiner Erleichterung, schlossen sie alle Nash sofort ins Herz.

Es fühlte sich an als würden Nash und ich schweben, dabei tanzten wir nur zu irgendeiner ruhigen Musik. Es fühlte sich so unwirklich an, zu perfekt um wahr zu sein. Schon die ganze Zeit lag sein Blick auf meinen Augen und ich scheute mich nicht seinen Blick zu erwidern. Ich schätze, ich wäre auch gar nicht in der Lage den blickkontakt zu durchbrechen, selbst wenn ich wollte, zu sehr hielten mich seine Augen gefangen.

Das Lied neigte sich dem Ende und sein blick senkte sich langsam, bis er an meinen Lippen hielt. Ein Kribbeln durchzog diese. So gefangen in diesem Moment, hatte ich gar nicht gemerkt, dass wir ein wenig abseits stehen geblieben waren.

Sein Kopf senkte sich langsam, wie als hätte jemand die Zeit auf Zeitlupe gestellt. Nur noch wenige Zentimeter trennten unsere Lippen. Wenige Zentimeter, die ich verfluchte. Mein Atem traf flach auf seine Lippen, ihm schien es nicht besser zu gehen. Wir waren einander so nah, doch fühlten sich diese paar Zentmeter an wie Meilen die uns trennten.

Ich hielt diese Spannung nicht mehr aus, sie war schlimmer, als wenn man einen Horrorfilm schaute und jede Sekunde erwartete, dass etwas passiert, doch es passierte nicht. Fest entschlossen schloss ich die Lücke, wusste, dass dies in diesem Moment das einzig richtige war.

In selben Moment, in dem ich seine Lippen zum aller ersten Mal auf meinen spürte, löste ich mich auch schon wieder von ihm und versteckte mein lachendes Gesicht an seiner Brust. Verstand selbst nicht, wieso ich ausgerechnet jetzt lachen musste. Doch zerstörte das nicht den Moment, ganz im Gegenteil, diese Reaktion machte diesen Moment zu unserem Moment, zu etwas ganz besonderen, das sich von anderen ersten küssen abhob.

Seine Hand legte sich in meinen Nacken und vorsichtig strich er mit dem Daumen über meine Haare. „Bin ich so ein schlechter Küsser?", seine Stimme klang belustig. Belustigung stand ihm, wie alles eigentlich. Leicht schüttelte ich meinen Kopf und löste mich ein wenig von ihm, so dass ich wieder freie Sicht auf seine wunderbaren Lippen hatte. Konnte man die kurze Berührung, die nicht länger als eine Sekunde angedauert hatte überhaupt Kuss nennen?

„Nein das ist es nicht.", ich war wie hypnotisiert von seinen Lippen, „Du musst  mir nur nachher dein Geheimnis verraten." Ich wusste nicht, wann wir uns wieder so nah gekommen waren, doch seine Lippen hingen wieder verlockend nah über meinen.

„Welches Geheimnis?", fragte er dann und es fühlte sich so an, als könnte ich das Vibrieren seiner Wort an meinen Lippen spüren. „Weshalb deine Lippen so extrem weich Sinn. Wenn ich nicht aufpasse, werde ich süchtig.", ich verschwieg ihm, dass ich tief im inneren schon längst süchtig nach dem Gefühl seiner Lippen, die so weich wie eine Feder waren, war.

Ein belustigter laut verließ seine Lippen, bevor sie sich sanft auf meinen pressten. Eine Mischung auf Vanille und Honig. Kein anderer Geschmack hätte besser zu ihm gepasst. Unsere Lippen bewegten sich aneinander, als hätten sie ihr Lebtag nichts anderes getan. Als wäre dies deren einzige Bestimmung. Ich hatte schon oft Personen geküsst, doch dieser Kuss...

Ich wusste nicht was, aber er hatte etwa, was kein anderer hatte. Etwas Besonderes, dass mich von Tag eins in den Bann gezogen hatte. Er gab mir das Gefühl zu schweben. Das Gefühl einer Leichtigkeit. Es fühlte sich so verdammt gut an bei ihm zu sein, seine Lippen schmecken zu dürfen, so gut, dass es schon beinah schmerzte. Diese liebe zu ihm war ein süßsanfter schmerz. Ich liebte ihn so sehr wie ich noch nie jemanden geliebt hatte. Ich war mir nicht einmal mehr sicher, ob das mit Kian damals überhaupt liebe war. Das Gefühl damals schien im Gegensatz zu diesem Feuerwerk, das Nash in mir auslöste, wie eine einfacher Schwärmerei, so unbedeutend, dass es bei nah wie nichts schien.
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Hach es hat wirklich viel Spaß gemacht, dieses Kapitel zu verfassen und ich hoffe ihr hattet mindestens halb so viel Spaß beim lesen.

Ich kann irgendwie noch gar nicht fassen, dass diese Geschichte sich langsam dem Ende nähert. Wir haben einfach schon den 21ten... es fühlt sich an als hätte gerstern erst die Adventszeit angefangen...

Xoxo the dramaqueen

Finding love in a beautiful wayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt