Ich hatte mich in Noah getäuscht. Ich dachte, er würde für immer so schüchtern bleiben, aber nein. Keine 28 Später war er der gesprächigste und selbst bewussteste Mensch, den ich je kennenlernen durfte. Und dann viel es mir auch einfacher, mir vorzustellen, dass er Nashs Bruder sein sollte. Klar kannte ich nur Nash und Ari zu vor, doch beide waren so Offen und Aufgeschlossen, dass der Noah, den ich zu Anfang kennengelernt hatte, einfach nicht in Bild passte.
Die ganze Nacht lang hatte ich versucht zu verstehen, wieso er mir zuerst nicht mal in die Augen schauen konnte und dann später mit mir gelacht hatte, als würden wir uns schon unser ganzes Leben lang kennen. Erst als ich heute Morgen aufgewacht war hatte ich die Antwort, die schon zuvor wie auf einem Präsentierteller vor mir lag, ergriffen. Hatte verstanden, dass er wissen musste, wie viel Wert Enzo auf meine Meinung legte und hatte vermutlich gedacht, würde ich ihn nicht mögen, würde er Enzo verlieren.
Auch jetzt dachte ich lieber über Noah, Enzo, Nash, Ari und alles andere nach, während ich mich durch die drängende Menge, die genauso wie ich hektisch auf dem Weg zu ihrer Arbeit war, quetschte. Alles war mir lieber als daran zu denken, was mir bevor stand.
Pünktlich erreichte ich das Firmen Gebäude und verlangsamte meinen Schritt als ich zum Meeting raum ging. Vor der Tür erkannte ich ihn. Grant Corner. Seufzend trat ich zu ihm und versuchte mir nicht an merken zu lassen, wie unwohl ich mich fühlte. Ja Mr Corner war ein Arschloch, was aber nichts an seinen Fähigkeiten als Architekt änderte. Er war nun mal der Beste für diesen Job. Und ich konnte meine Arbeit vom Privaten trennen, dass hätte ich auch tun sollen, als er mich nach einem Date gefragt hatte. Ich verstand selbst nicht was mich da geritten hatte. War ich wirklich so verzweifelt gewesen, dass ich nicht gesehen hatte, was für ein Hochstapler er war.
„Audrey, schön sie wieder zu sehen." Seine Stimme klang wie immer, Charmant. Leicht schluckte ich, „Ich wünschte ich könnte dies erwidern, Mr Corner." Meine Stimme hingegen klang monoton und professionell, innerlich klopfte ich mir selbst auf die Schulter, normalerweise war ich nie gut meine Gefühle nicht zu zeigen.
Ohne ihm noch einen blick zu schenken betrat ich den Raum und begrüßte meine Chefin und all die anderen, von denen ich den Großteil nicht einmal kannte, was nicht verwunderlich war, da ich normalerweise nur mit der Marketing Abteilung zu tun hatte. Elegant nahm ich auf meinem Stuhl, direkt neben Mr Corner Platz und Mr Corner startete mit seiner Vorstellung.
Zufrieden setzte sich Mr Corner wieder neben mich, rutschte dabei, ob ausversehen oder nicht war gleichgültig, etwas näher an mich. „Haben sie noch irgendwelche Fragen?", mein Blick glitt über die Paar Personen, die die ganze Zeit Mr Corner gebannt gelauscht hatten, nichts ahnend, was für ein Idiot hinter seiner Maske steckte.
Während alle verneinten, spürte ich, wie sich eine Hand auf mein Bein legte. Schwer schluckte ich und versuchte mir die ekelerregende Gänsehaut, die meinen ganzen Körper bedeckte, nicht anmerken zu lassen. Vorsichtig, darauf bedacht, dass niemand anderes es mit bekam, entfernt ich Mr Corners Hand von meinem Oberschenkel und zu meinem Glück ließ er den Körper kontakt, den er heute nicht zum, ersten Mal suchte dann bleiben.
Mittlerweile hatten sich alle verabschiedet und nur noch Mr Corner und ich waren in dem Raum und packten unser Sachen zusammen. Ich beeilte mich so gut es nur ging, nicht nur, weil ich endlich in die Ferien wollte oder so weit weg wie möglich wollte, sondern auch, weil ich Nash, der vermutlich vor dem Eingang der Firma auf mich wartete, nicht zu lange warten lassen wollen.
Ich hatte gerade das letzte Dokument in meine Akten Tasche gestopft, als ich spürte wie Mr Corner direkt hinter mir stand. Mein Atem verschnellerte sich augenblicklich und die Angst kroch mir in die Knochen. Langsam und erhoben, als würde mir dass alles nichts ausmachen drehte ich mich zu ihm um und sofort trat er näher und stützte seine Hände rechts und links neben mir am Tisch ab.
Ich war gefangen. Leicht began ich zu zittern. „Wie lange willst du mich noch ignorieren? Wie lange willst du noch so tun, als wäre dir meine Anwesenheit egal? Wie lange willst du noch die Gänsehaut ignorieren, die sich auf deiner Haut ausbreitet, wenn ich dich berühre?" demonstrativ fuhr er mit seiner Hand langsam meinen Arm hoch und stoppte dann an meinem Nacken.
Ich war unfähig etwas zu sagen, wollte einfach nur dass dies Aufhörte, wollte nicht, dass sich die Vergangenheit wiederholte. Und meine Gebete schienen erhört worden sein, denn plötzlich entfernte sich Mr Corner von mir und starrt auf die Tür hinter mir.
Nur ein kurzer Blick nach hinten reichte und ich sah meinen Helden. Nash. Schnell schnappte ich mir meine Tasche und flüchtete zu Nash, der sofort einen Arm schützend um mich legte und würdigte Mr Corner keinen Blick mehr.
Ich wollte Nash danken, irgendwas sagen, doch die Worte verließen meine Lippen nicht. Zu groß war die Angst, dass würde ich etwas sagen, Nash sich einfach in Luft auflösen würde und ich immer noch in dieser aussichtlosen Situation stecken würde.
„Das war also Grant Corner?" ergriff er dann das Wort, als wir schon lange im Auto saßen, weg von der Gefahr, weg von den Geschehnissen. Leicht nickte ich. Das war das letzte Mal an diesem Tag, dass dieser Name ausgesprochen wurde, und dank Nash auch das letzte Mal, dass dieser Name in meinen Gedanken auftauchte.
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Finding love in a beautiful way
Fiksi RemajaSie hat es satt. Das schwarze Schaf zu ein ist niemals schön. Besonders wenn es um die Liebe geht. Jeder hatte Glück, jeder au ihrer Familie hat jemanden an ihrer Seite, nur sie nicht. Sie glaubt an die Große wahre Liebe, doch nicht daran, dass sie...