Kapitel 20 - Klaus Mikaelson

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Nur kurze Zeit später klopfte es an der Tür und Klaus kam ins Zimmer. „Du hast gelauscht." Stellte er fest und setzte sich mit seinem typischen Grinsen neben mich. Aus Reflex rutschte ich ein Stück weg von ihm. „Ich weiß, dass du mich nicht besonders leiden kannst, Liebes. Aber da du meinem Bruder sehr wichtig bist, biete ich dir hiermit einen Waffenstillstand an. Noch dazu kommt, dass ich es nicht aushalte eine wunderschöne junge Vampirin leiden zu sehen. Also, solltest jemanden zum Reden brauchen, dann kannst du gerne zu mir kommen." Schlug er mir vor und streckte mir seine Hand entgegen. Zögernd griff ich nach seiner Hand, aber sobald ich sie ergriffen hatte, zog Klaus mich in eine Umarmung und drückte mich an sich. Aber schon nach einigen Sekunden musste ich mich aus der Umarmung lösen, da mein Handy klingelte. Draco. Schnell hob ich ab und setzte mich wieder normal hin. „Jasmin, bist du es?" fragte Draco „Ja, ich bin es. Warum rufst du um diese Uhrzeit an, ist etwas passiert?" fragte ich besorgt „Nein, hier ist alles okay. Aber was ist mit dir, geht es dir gut?" hakte er besorgt nach „Ja, mir geht es gut. Ich wollte mich noch bei dir entschuldigen, aber ich wusste nicht, ob du noch wach bist." Gestand ich und versuchte während dem Gespräch mit Draco nicht zu Klaus zu sehen. „Ist schon okay. Aber ist es wahr, was er gesagt hat? Bist du bei mir wirklich nicht glücklich?" fragte Draco nun „Nein, das stimmt nicht. Aber können wir das bitte besprechen, wenn ich wieder in London bin. Ich will das nicht über das Telefon klären, vor allem jetzt nicht, wo ich am anderen Ende der Welt bin." Bat ich ihn und hoffte, dass er zustimmen würde. „Natürlich. Dann bis in ein paar Tagen und vergiss nicht, ich liebe dich." Ich konnte sein Lächeln quasi vor mir sehen und schon ging es mir wieder etwas besser. „Ich liebe dich auch." Gab ich mit einem Lächeln zurück und legte auf. „Ich hoffe nur, dass Kol schon schläft und das jetzt nicht gehört hat." Grinste Klaus mich belustigt an. „Das hoffe ich auch. Ich will Kol wirklich nicht verletzen, aber Draco ist nun einmal derjenige, dem mein Herz gehört." Erklärte ich betrübt und lehnte mich gegen seine Schulter. „Ohne Gefühle war es nicht so kompliziert." Seufzte ich „Aber ohne Gefühle entgeht dir auch eine Menge, Liebes." Belehrte er mich „Du hast ja recht." Murrte ich zurück und schloss die Augen „Solltest jetzt besser etwas schlafen, meine Liebe. Und ohne Alkohol intus lässt es sich auch viel besser nachdenken." Grinste Nik mich an und ich legte mich ins Bett. „Gute Nacht, Liebes." Wünschte mir Nik bevor er mein Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss. Und nach wenigen Minuten schlief ich auch schon ein.

Ich war gerade mit Kol unterwegs, als auf einmal Draco vor uns auftauchte. Er schrie uns an, aber ich konnte ihn nicht verstehen. Ich hörte nichts außer meiner eigenen Stimme. Auf einmal wurde Draco von Kol angegriffen und sie fingen an miteinander zu kämpfen. Die Passanten um uns herum bemerkten das Geschehen gar nicht und gingen einfach weiter, als ob nichts wäre. Plötzlich wurde Draco zu Boden gerissen und Kol kniete über ihm. Immer noch schrien sie sich an und ich konnte kein Wort hören. Ich versuchte sie voneinander zu trennen und schrie, dass sie endlich aufhören sollten, aber nichts geschah. Auf einmal versenkte Kol seine Hand in Dracos Brustkorb und Dracos Augen weiteten sich aufgrund des Schmerzes. Mit einem Ruck zog Kol seine Hand zurück und hielt Dracos Herz in seiner Hand. Achtlos ließ er es zu Boden fallen und stieß Dracos leblosen Körper mit seinem Fuß aus dem Weg. Dann kam Kol wieder auf mich zu, nahm meine Hand und zog mich weiter. Auch als ich mich dagegen wehrte, Kol zog mich einfach weiter. Als wir dann auf ein weißes Licht zugingen und darin eintauchten, wurde alles schwarz.

Keuchend und schweißgebadet saß ich aufrecht in meinem Bett. „Es war nur ein Traum." Stellte ich glücklich fest und ließ mich wieder ins Kissen fallen. Aber an Schlaf war für mich nicht mehr zu denken. Also stand ich auf, zog mir etwas über und schlich mich in den Salon des Anwesens. Ich schenkte mir ein Glas Whisky ein und ließ mich dann erschöpft auf einen der Stühle fallen. „Zu dieser frühen Stunde schon Alkohol? Liebes, das hätte ich nicht von dir gedacht." Sagte Klaus als er den Raum betrat. „Also Liebes, was versetzt dich in so einen betrübten Zustand?" fragte Klaus und setzte sich neben mich, ebenfalls mit einem Glas Whisky in der Hand. „Hab nur schlecht geträumt und konnte nicht mehr einschlafen." Erklärte ich und blickte dabei auf meine Hände. „Und dieser Traum hat dir so sehr zugesetzt?" hakte Nik besorgt nach „Ich schätze schon." Gab ich leise zu „Wenn du mich in deinen Kopf lässt, kann ich dir vielleicht helfen." Schlug er vor und zögernd nickte ich. Nik sah mir tief in die Augen und hielt meinen Kopf fest in seinen Händen. Dann war er auch schon in meinem Kopf und ich durchlebte meinen Traum nochmal. Ich sah nochmal wie Kol und Draco miteinander kämpfen und Kol Draco das Herz herausriss. Zum Glück war das ganze schnell vorbei und Nik bemerkte auch schnell, dass ich mit den Tränen kämpfte. Sanft zog er mich in eine Umarmung und ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. „Liebes, du weißt doch, dass sowas niemals passieren würde. Es war nur ein Traum." Redete Nik beruhigend auf mich ein und strich über meinen Rücken. „Ich weiß, aber seinen toten Körper auf der Straße liegen zu sehen." Stotterte ich und sah wieder Dracos Körper vor mir liegen. Irgendwann bin ich dann in Niks Umarmung eingeschlafen und als ich wach wurde, lag ich in einem fremden Bett. Verwirrt setzte ich mich auf und sah mich im Zimmer um, als auf einmal Klaus das Zimmer betrat. „Gut, du bist schon wach. Wärst du schon früher aufgestanden, hättest du gesehen wie Kol komplett außer sich durch halbe Anwesen gerannt ist, weil er dich nicht finden konnte." Lachte Klaus und setzte sich zu mir ans Bett. „Dann ist das hier also dein Zimmer." Stellte ich schmunzelnd fest „Ist ja auch egal. Ich gehe mich jetzt erst einmal frisch machen und mich umziehen." Bestimmte ich und wollte gerade das Zimmer verlassen, als mir noch etwas Wichtiges einfiel. „Ach und Klaus, danke." Lächelte ich ihn an und verschwand dann in mein Zimmer. Schnell zog ich mich um und machte mich im Bad fertig, als auch schon Kol in mein Zimmer gestürmt kam. „Da bist du ja." Seufzte er erleichtert auf und umarmte mich. „Ich dachte schon, du fliegst frühzeitig zurück nach London." Gab er zu und drückte mich fester an sich „Tut mir leid, ich wollte dir keine Angst einjagen." Entschuldigte ich mich und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. „Ist schon okay. Aber wie geht es dir? Nik hat mir erzählt was heute Nacht passiert ist." Fragte er besorgt und musterte mich von oben bis unten „Mir geht es gut, mach dir keine Sorgen." Beruhigte ich ihn und lächelte ihn an. „Als du das das letzte gesagt hast, warst du anschließend von irgendeinem toten Zauberer besessen." Sagte er ernst uns sah mich leicht belustigt an. „Ich bin schon von Hochhäusern gesprungen und hab es ohne Verletzungen überlebt und da war ich betrunken." Lachte ich „Ich weiß, dass du ziemlich leicht auf dumme Ideen kommst, wenn du betrunken bist. Aber das war was Anderes, du warst besessen." Sagte er aufgebracht und fuhr sich durch die Haare. „Das ist schon über zwei Jahre her, reg dich also bitte nicht darüber auf." Bat ich ihn und setzte einen unschuldigen Gesichtsausdruck auf. „Wie du willst." Gab Kol nach und ließ sich in mein Bett fallen „Ich wollte mich auch noch wegen dem Kuss entschuldigen." Sagte mein bester Freund nach einiger Zeit der Stille, in der ich mich neben ihn legte. „Du musst dich dafür nicht entschuldigen. Wir haben beide sehr viel getrunken und da ist einfach der Alkohol mit uns durchgegangen." Beschwichtigte ich ihn und sah ihn von der Seite an. Eine Weile herrschte Stille zwischen uns, jeder war in seinen eigenen Gedanken versunken. „Irgendwie finde ich das ganze komisch, du nicht?" meinte ich und durchbrach die Stille. „Was meinst du?" wollte Kol wissen „Diese ganze Situation. In London habe ich ein gewöhnlich, fast schon menschliches, Leben, so wie ich es mir gewünscht habe. Aber hier, in New Orleans, bei dir, da ist es wie früher. Ein aufregendes Vampir-Leben ohne Anzeichen von Langeweile. Jeder Tag ist anders, jeden Tag passiert etwas Anderes. In London ist jeder Tag gleich und manchmal fast schon langweilig. Mein Leben in London wird langweilig, ich mache jeden Tag so ziemlich das Gleiche." Erklärte ich meine Gedanken „Du bist früher viel gereist und warst fast jede Woche wo anders. In Hogwarts war auch ständig irgendetwas los. Aber jetzt hast du eine Familie. Draco und du seid zwar Vampire, aber Scorpius ist ein Mensch, naja Zauberer. Außerdem ist Scorpius noch ein kleines Kind, wenn er zur Schule geht, dann wird es auch wieder anders werden. In London hast du eine Familie und dadurch gewisse Verpflichtungen. Hier in New Orleans hast du keinen frisch Verwandelten Vampir und kein kleines Kind und dadurch auch keine Pflichten zu erfüllen. Immerhin bist du in diesem Anwesen der mit Abstand jüngste Vampir, denn ich und meine Geschwister sind schon über 1000 Jahre alt." Erklärte er. „Themawechsel, was willst du heute Abend trinken?" grinste Kol mich an und legte seinen Arm um mich. „Ist diese Frage wirklich ernst gemeint?" lachte ich und sah ihn herausfordernd an. „Also das übliche." Grinste er und stand auf, um sich fertig zu machen. „Wenn du heute auch wieder so lange für deine Haare brauchst, dann geh ich allein." Drohte ich ihm gespielt ernst und machte mich dann ebenfalls fertig. Wieder war ich früher fertig als Kol und wartete im Hof auf ihn. „Lässt dich mein Bruder etwa schon wieder warten?" lachte Klaus und stellte sich zu mir „Kol und seine Haare. Während er nur mit seinen Haaren beschäftigt ist, mache ich mich komplett fertig und muss dann auch noch immer auf ihn warten." Seufzte ich ergeben und wartete ungeduldig auf Kol. „Ihr könnt aber auch immer nur über mich reden. Ich weiß, dass ich unwiderstehlich bin, aber, dass meine beste Freundin und mein Bruder über mich reden, ist doch etwas übertrieben." Kam Kol arrogant wie eh und je die Treppe herunter stolziert. „Natürlich Kol, schließlich gibt es kein spannenderes Gesprächsthema als dich." Sagte ich sarkastisch und hakte mich bei ihm ein. „Na dann, wünsche ich euch viel Spaß. Und dass du sie mir ja heil zurückbringst." Ermahnte Klaus uns und ging wieder seiner Wege. „Also Darling, dann lassen wir den Alkohol mal fließen." Grinste Kol und führte uns in die nächste Disco. Die Disco war brechend voll und es standen haufenweise Leute vor dem Eingang, die alle darauf warten, reingelassen zu werden. Aber da Kol den Türsteher manipulierte, mussten wir nicht warten und wurden sofort reingelassen. „Zweimal den besten Whisky des Hauses!" befahl Kol dem Barkeeper, welcher uns zuerst skeptisch ansah, aber uns dann die Drinks vor die Nase stellte. „Wenn du mir weiterhin nur so hartes Zeug zu trinken gibst, werde ich nicht mehr lange unter den lebenden wandeln." Scherzte ich „Wir sind doch schon längst tot. Also kannst du so viel von dem harten Zeug trinken wie du willst." Grinste Kol mich an und leerte sein Glas in einem Zug, was ich ihm nach kurzem Zögern gleichtat. „Noch eine Runde!" rief Kol, aber als der Barkeeper mit der Flasche zu uns kam, um uns nachzuschenken, hielt Kol ihn auf. „Wenn ich es mir recht überlege, lassen sie gleich die ganze Flasche hier." Manipulierte Kol den Kellner und schickte ihn dann wieder weg. Kol machte unsere Gläser wieder voll und das ging noch ein paar weitere Runden so, bis ich ihn dabei unterbrach. „Genug getrunken fürs erste. Jetzt wird getanzt." Befahl ich lachend und zog Kol mit auf die Tanzfläche. Ausgelassen tanzten wir zur Musik, bis Kol mich zum Hinterausgang zog. Hinter uns liefen eine junge Frau und ein junger Mann, welche Kol manipuliert hat. „Wird Zeit, dass du wieder einmal frisches Blut trinkst. Direkt aus der Ader." Grinste Kol und zog das Mädchen zu sich. Grinsend drückte ich den Jungen gegen die Hauswand und biss ihm in den Hals. Im Augenwinkel bemerkte ich, wie Kol mich beobachtet und dann ebenfalls das Blut des Mädchens trank. Kurz bevor unsere Opfer ohnmächtig wurde, ließen wir von ihnen ab und schickten sie nach Hause. „Frisches Blut ist so viel besser als ständig aus diesen Blutbeuteln zu trinken." Seufzte ich glücklich und sichtlich angeheitert vom ganzen Alkohol. Aber auch Kol war nicht mehr ganz nüchtern und wirkte sehr angeheitert. Lachend betraten wir wieder die Disco und tranken einen Drink nach dem anderen und schon bald waren wir beide leicht betrunken, aber da ich schon lange nicht mehr in solchen Mengen Alkohol getrunken habe, war ich natürlich sichtlich mehr betrunken als Kol. Gegen 3 Uhr morgens zog ich Kol aus der Disco und quer durch die Straßen New Orleans.

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