Kapitel 5 - Aussprache

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Nach einem letzten Kuss lösten wir uns voneinander und Kol brachte die Leichen weg. Ich merkte gar nicht, wie er das Zimmer wieder betrat, ich war zu sehr in Gedanken. Erst als Kol mit der Hand vor meinem Gesicht herumfuchtelte, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. „Ist alles in Ordnung?" wollte er besorgt wissen. „Ja, alles gut. Es macht mich nur nervös, wenn ich daran denke, dass ich Draco noch einmal sehen werde und er mich wahrscheinlich nicht erkennt." Gestand ich. „Du hast mir gestern anscheinend nicht zugehört. Er hatte Eisenkraut in seinem Organismus, die Manipulation hat also nicht gewirkt." Stellte er fest. „Dann muss ich die erste Manipulation also noch aufheben." Sagte ich betrübt. „Musst du auch nicht mehr. Das habe ich gestern schon für dich erledigt. Ich habe die Manipulation aufgelöst, er erinnert sich also wieder an alles." Sagte er mit einem leichten Lächeln „Das hast du für mich getan?" fragte ich verblüfft „Für dich würde ich sogar töten und auf Blut verzichten." Gestand er und sah mir tief in die Augen. „Wenn du nur wüsstest, wie dankbar ich dir bin." Flüsterte ich „Ich weiß es, mach dir darum keine Sorgen. Wir sollten die Zeit genießen, die uns noch bleibt, bis du in den Krieg ziehen musst." Bestimmte er und ich sah, dass ihm diese Tatsache nicht gefiel. „Ich bin eine Kämpferin, das weißt du besser als jeder andere. Ich lasse mir von ein paar Zauberern und Hexen doch nicht mein untotes Leben nehmen. Ich habe schließlich noch ein Versprechen einzulösen." Sagte ich lächelnd „Ach ja und welches? Ich hoffe doch sehr, dass du Malfoy nichts versprochen hast." Fragte er skeptisch. „Nein, du Idiot. Ich meine das Versprechen, mit dir nach New Orleans zu kommen." Lachte ich „Das wusste ich doch." Log er und grinste mich an „Natürlich, dann hast du die Eifersucht also nur gespielt." Meinte ich sarkastisch „Ich bin doch nicht eifersüchtig auf einen Zauberer." Meinte Kol entrüstet und grinste dann ebenfalls. „Warum solltest du auch." Meinte ich und legte mich bequem ins Bett. „Da würden mir ein paar Gründe einfallen." Meinte er jedoch nur und legte sich neben mich. „Welche denn?" wollte ich interessiert wissen. „Die bleiben geheim meine Schöne." Grinste er schadenfroh „Du bist gemein." Sagte ich und drehte ihm den Rücken zu. „Noch immer so stur wie damals." Lachte er und schlang seine Arme um mich. „Was bekomme ich denn, wenn ich dir die Gründe verrate?" fragte er und ich wusste, dass er in diesem Moment grinste. „Was willst du denn?" fragte ich nach kurzem Überlegen. „Ich habe dich schon lange nicht mehr singen gehört. Wie wäre es also, wenn du mir etwas vorsingst und dafür verrate ich dir ein paar Gründe." Schlug er vor „Warum nicht alle?" hakte ich nach „Den Rest verrate ich dir vielleicht ein anderes Mal." Grinste er und zog mich näher an sich. „Du weißt doch sowieso, dass ich schon längst nachgegeben habe." Sagte ich und drehte mich wieder zu ihm. „Ich hatte eine Vorahnung." Grinste er „So kann man es auch formulieren." Lächelte ich und stand auf. „Was hast du vor?" fragte Kol „Mich umziehen, ich habe noch immer meine Schlafsachen an." Lächelte ich und holte mir eine dunkle Jeans, ein rotes Top und meine schwarze Lederjacke aus dem Schrank. Schnell zog ich mich um und machte mich im Bad fertig und als ich wieder rauskam, lag Kol noch immer im Bett. „Wenn du hierbleiben willst, dann wirst du Klamotten brauchen." Schmunzelte ich und stellte mich vor ihn hin. „Es ist Sonntag, kein Laden hat heute geöffnet." Lehnte er ab „Du wirst doch in irgendeinem Hotel sein und hast dort deine Sachen abgestellt, oder?" fragend zog ich eine Augenbraue hoch. „Ja, das Hotel ist ein paar Straßen weiter, aber die Sachen können wir doch morgen holen." Sagte er, machte aber keine Anstalten aufzustehen. „Du hast dich seit du hier bist nicht umgezogen und auf deinem Oberteil sind Blutreste von heute Morgen." Sagte ich streng „Aber, wenn du nicht willst, dann gehe ich alleine etwas spazieren." Meinte ich und zog mir schwarze Sneakers an. „Wenn du das Risiko eingehen willst, von den Todessern gefunden zu werden, dann geh raus." Meinte Kol und beobachtete mich „Sie hätten mich schon längst geholt, wenn sie es wirklich wollten. Außerdem hätte Draco mich auch verpetzen können, schließlich hat er mich gestern gesehen." Sagte ich leichtfertig und nahm mir meine Handtasche und mein Handy. „Und sollten dort draußen wirklich welche auf mich warten, dann kann ich sie immer noch töten." Meinte ich schlicht und stand vor der Tür. „Dass du immer so leichtsinnig sein musst." Seufzte Kol und stand nun endlich vom Bett auf. Schnell zog er sich seine Schuhe und seine Jacke an und zusammen verließen wir das Hotel. Mies gelaunt lief Kol neben mir her „Ich habe doch gesagt, dass du nicht mitkommen musst." Sagte ich ihm und hielt ihm an seinem Arm fest. „Aber ich kann dich auch nicht alleine lassen." Seufzte er „Ich könnte es nicht ertragen, dich an diese Seite der Welt zu verlieren." Gestand Kol und legte meine Hand auf sein Herz. „Und noch schlimmer wäre es, wenn sie dir etwas antun, obwohl ich es hätte verhindern können." Sprach er traurig weiter. „In der menschlichen Welt sind wir die Bösen. In der magischen Welt könnten wir uns aussuchen ob wir die Guten oder die Bösen sind, obwohl die meisten vermuten würden, dass wir zu den Bösen gehören. Aber ich weiß, dass du dort für das Gute kämpfst und ich möchte dich nicht an die dunkle Seite verlieren." Ich sah ihm die Sorge um mich an. „Kol, mir wird nichts passieren." Versicherte ich ihm, wusste jedoch nicht, dass ich dem Tode geweiht bin. „Wie oft habe ich schon mein Leben riskiert und habe trotzdem überlebt?" fragte ich ihn lächelnd. „Schon einige Male, aber diesmal bist du im Krieg. Das ist kein normaler Kampf, dort werden duzende Menschen sterben." Sagte er aufgebracht. „Ja, Menschen werden sterben, aber nicht ich. Ich bin ein Vampir und könnte die toten Menschen aussaugen, um noch stärker zu werden während andere schon schwächeln." Versuchte ich ihn zu beruhigen, da wir gerade mitten in der Stadt sind. „Außerdem sollten wir hier nicht über solche Sachen sprechen." Sagte ich leiser und deutete auf die Menschen, welche uns neugierig ansahen. „Du hast recht. Komm, holen wir meine Sachen und gehen dann zurück ins Hotel." Bestimmte er und gingen in sein Hotelzimmer. Sein Zimmer war moderner als meines, aber dafür war meines wesentlich eleganter. „Schön ist es hier, aber das Bett wäre etwas zu klein für zwei Personen." Grinste ich „Deshalb bin ich auch in dein Hotel gekommen." Lächelte er „Du hättest mich aus meinem Zimmer sowieso nicht rausbekommen." Lächelte ich triumphierend „Ich hätte dich auch ganz einfach manipulieren können." Nun grinste Kol triumphierend und ich hatte keine Argumente mehr. „Warum konnte ich mich damals nicht in einen Vampir verlieben, der gleich alt ist wie ich." Seufzte ich ergeben und schmiss mich auf sein Bett. „Ich wurde mit 18 Jahren verwandelt und du mit 16 Jahren, also ist es gar kein so großer Unterschied." Meinte er und setzte sich neben mich. „Ich meine unser richtiges Alter. Du bist doppelt so alt wie ich und deshalb auch stärker und schneller als ich. Im Gegensatz zu dir bin ich noch ein junger Vampir." Meinte ich niedergeschlagen. „Ich bin einer der ersten Vampire, da ist es doch klar, dass ich stärker bin als du." Munterte er mich auf und lächelte mich liebevoll an. „Ich bin noch immer sauer auf dich, weil du mich manipuliert hast." Sagte ich bockig und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Ich muss dir echt mal deine Sturheit austreiben." Seufzte er und legte sich nun auch hin. „Du könntest auch aufhören, mich immer um deinen kleinen Finger zu wickeln." Gab ich zurück „Kannst du aufhören, immer das letzte Wort haben zu wollen?" fragte er mich gereizt „Bring mich doch dazu." Hauchte ich verführerisch „Wie du willst." Grinste Kol und beugte sich leicht über mich, um mich zu küssen. Als er sich wieder von mir löste, grinste er mich verliebt an und ich ihn. Dann standen wir auf und packten seine Sachen in eine große Reisetasche. Zusammen liefen wir dann in Vampir-Geschwindigkeit zurück in mein Zimmer und stellten die Tasche auf den Boden. Kol wollte sich gerade wieder ins Bett legen, jedoch hielt ich ihn auf. „Bevor du dich wieder ins Bett legst, solltest du dich umziehen." Sagte ich streng und deutete auf den Blutfleck auf seinem Oberteil. Seufzend stand er wieder auf und zog sich frische Sachen an, während ich mich ins Bett legte und den Fernseher anschaltete. Auch Kol legte sich in frischen Klamotten neben mich und ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Kol hatte uns einen Film ausgesucht, jedoch döste ich nach der Hälfte des Filmes ein. Durch ein ungutes Gefühl wachte ich auf und blickte mich verwirrt im Zimmer um. Der Fernseher war aus und Kol war nirgends zu sehen. Langsam stand ich auf und sah aus dem Fenster. Es war bewölkt und es schien so, als ob ein Sturm aufziehen würde. Dabei sollte heute ein schöner Tag werden und den ganzen Nachmittag die Sonne scheinen. „Hey, ich dachte du schläfst noch." Sagte Kol als er das Zimmer betrat. „Ich war nur schnell ein paar Blutbeutel holen." Erklärte er, da ich ihn fragend ansah. „Ich glaube, ich muss gehen." Sagte ich traurig und holte eine schwarze Jeans, ein schwarzes Top und meine Lederjacke aus dem Schrank. Dazu zog ich mir noch schwarze Lederstiefel mit einem niedrigen Absatz an. Schnell machte ich mir noch einen hohen Zopf und schminkte mich etwas, bevor ich mich vor Kol stellte. „Der Krieg beginnt gleich und ich muss es noch unbemerkt ins Schloss schaffen." Erklärte ich ihm „Ich finde das Ganze noch immer nicht gut, aber ich kann dich sowieso nicht aufhalten. Pass auf dich auf und komm heil wieder zu mir zurück. Wenn du Hilfe brauchst, ruf mich an." Sagte er besorgt und umarmte mich. „Versprochen." Flüsterte ich und gab ihm noch einen letzten Kuss, bevor ich nach Hogwarts lief.


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