Kapitel 4 - Manipulation

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Als ich in meinem Hotelzimmer ankam, schmiss ich mich ins Bett und hätte ich Gefühle, würde ich heulen. Trotz des umgelegten Schalters habe ich Schuldgefühle und fühlte mich einsam. Plötzlich klopfte es an der Tür und riss mich aus meinen Gedanken, verwirrt, wer das sein könnte, richtete ich schnell meine Haare etwas und öffnete dann die Tür. „Kol, was machst du hier?" fragte ich überrascht „Ich habe dich mit diesem Jungen gesehen und dachte, du bräuchtest jetzt etwas Gesellschaft." Erklärte er und ich ließ ihn ins Zimmer. „Was machst du eigentlich noch in London?" wollte ich wissen „Na ja, das letzte Mal war ich nur hier, weil ich gehört habe, dass du in Hogwarts bist. Aber jetzt wollte ich mir die Stadt etwas genauer anschauen." Erzählte er und setzte sich in einen Ledersessel in der Ecke. „Ich habe dich im Club gesehen und wollte eigentlich zu dir, aber dieser Typ kam mir zu vor und dann habt ihr euch zu diesem blonden Jungen gesetzt, naja, du zumindest. Auch wenn ich ihn nicht besonders mag, tut es mir leid, dass du ihn verloren hast." Sagte er besorgt und musterte mich von oben bis unten. „Ich habe ihn nicht verloren, schließlich habe ich mit ihm Schluss gemacht und ihn manipuliert." Winkte ich ab und zog nun endlich die Schuhe aus. „Aber nur, weil er es wollte. Er hat das gesagt, weil er verletzt war, also sei froh, dass er Eisenkraut im Blut hatte, sonst hätte die Manipulation gewirkt." Meinte er und stand auf „Ich habe euer Gespräch mitgehört, deshalb weiß ich, dass du deine Gefühle abgeschalten hast." Gestand er und kam auf mich zu, weshalb ich zurückwich. „Tu das bitte nicht, du weißt nicht wie schlimm die letzten Wochen für mich waren. Bitte zwing mich nicht dazu zu fühlen." Bat ich ihn „Wenn du deine Gefühle freiwillig anschaltest, dann muss ich dich nicht dazu manipulieren." Ließ er mir die Wahl und drängte mich an die Wand. Seine Hände stütze er neben meinen Kopf ab, ich war gefangen, wie im Käfig. „Nein, bitte, ich will das nicht." Sagte ich leicht verzweifelt und versuchte ihn von mir wegzustoßen, aber er ist stärker. Jetzt weiß ich, wie sich meine Opfer immer fühlen, wenn sie gegen meine Kraft nicht ankommen. „Draco hat mir erzählt, was passiert ist und deshalb bin ich hier. Ich weiß, dass es weh tun wird, aber ich bin für dich da. Ich lasse dich das nicht alleine durchstehen." Versprach er mir und kam noch näher, jetzt würde kein Blatt mehr zwischen uns passen und ich spürte bereits seinen Atem auf meinem Gesicht. „Zwing mich bitte nicht dazu, dich manipulieren zu müssen." Sagte er und legte seine Hände an meine Wangen. „Ich kann nicht." Hauchte ich heißer. „Tut mir leid." Hauchte auch er und sah mir nun tief in die Augen „Schalt sie an." Sagte er bestimmt und manipulierte mich somit. Für einen Moment war es ganz still und dann kamen die ersten Tränen. „Komm her." Meinte Kol sanft und drückte mich an sich. Ich schlang meine Arme um ihn und fing an zu weinen. Kol strich über meinen Rücken und flüsterte mir immer wieder beruhigende Worte zu, während er mich festhielt. So standen wir einige Zeit, bis ich mich wieder etwas beruhigt habe. „Geht's wieder?" fragte Kol besorgt und nahm wieder mein Gesicht in seine Hände. „Ich denke schon." Flüsterte ich und sah ihm in die Augen. „Tut mir leid, dass ihr euch getrennt habt." Sagte er und strich über meine Wange. „Mir kommt es so vor, als ob die Trennung schlimmer ist, als die wochenlange Folter." Gestand ich traurig und löste mich von ihm. „Ich sollte mich umziehen, ich habe noch immer das neue Kleid an." Versuchte ich vom Thema abzulenken und zu lächeln, aber das Lächeln sah mehr als gezwungen aus. Fertig umgezogen legte ich mich ins Bett, wo Kol schon auf mich wartet und kuschelte mich an ihn. „Eigentlich wollte ich heute nur etwas Blut trinken und Spaß haben." Gestand ich mein Vorhaben „Und dann kamen die beiden in den Club und haben dafür gesorgt, dass ich nicht einmal einen Tropfen Blut sehe. Und dann stehst auch noch du vor der Tür." Sagte ich vorwurfsvoll „Ich habe dich auch vermisst." Lachte er, was mich ebenfalls zum Lächeln bringt. „Du weißt wie ich das meine." Sagte ich und schlug ihn auf die Brust. „Au, wie kannst du mich nur so verletzen." Jammerte er gespielt und tat so, als ob er Höllenqualen erleiden würde. „Hey, ich bin diejenige die gefoltert wurde, also hör auf zu jammern!" schrie ich ihn lachend an und schlug ihn mit meinem Kissen. „Das hast du nicht getan, dass du es wagst mich mit einem Kissen zu attackieren." Sagte er jetzt gespielt wütend. „Oh oh." Kam von mir und ich fing an, quer durch ganze Zimmer zu laufen, da Kol mich jagte, aber wie immer fing er mich. „Das wird Konsequenzen haben junge Dame." Meinte er und schubste mich aufs Bett. „Nein, bitte Gnade." Flehte ich und unterdrückte ein Lachen. Aber Kol zeigte keine Gnade und fing an mich zu kitzeln und das so lange, bis ich fast keine Luft mehr bekam. „Endlich lachst du wieder." Meinte Kol lächelnd „Das war kein Lachen, ich habe um Hilfe geschrien." Sagte ich und blieb erschöpft im Bett liegen. Auch Kol legte sich nun neben mich und schloss mich in seine Arme. Eine Weile blieb es still zwischen uns, bis ich die Stille unterbrach „Ich habe die Vorteile der Menschenwelt vermisst." Seufzte ich und schlang meine Arme enger um Kol. „Ach ja?" hakte Kol ungläubig nach „Ja, vor allem das Fernsehen und mein Handy habe ich vermisst. Ich habe mir heute deshalb ein neues gekauft." Erzählte ich „Dann gebe ich dir besser gleich meine Nummer, dann kannst du mich nämlich immer anrufen, wenn du mich brauchst." Lächelte er, schnappte sich mein Handy und tippte seine Nummer ein. „Du hast dich selbst mit vier Herzen eingespeichert." Schmunzelte ich „Ich bin eben unwiderstehlich." Grinste er „Du meinst, dass du kaum auszuhalten bist." Lachte ich ihn aus, wurde aber von meinem eigenen Gähnen unterbrochen. „Da scheint jemand müde zu sein." Lachte er „Kann schon sein." Lächelte ich ihn an. „Du bleibst doch hier, oder?" fragte ich ihn „Natürlich, ich bleibe die ganze Nacht an deiner Seite." Versicherte er mir und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Schlaf schön, meine Kleine." Lächelte er „Ich bin nicht klein." Gähnte ich und schlief ein.

Sie rannte und rannte, suchte einen Ausweg aus ihrer Lage. Jasmin hatte es geschafft, sich von den Fesseln zu lösen und suchte nun einen Ausweg aus diesem alten Haus, in dem sie gefoltert wurde. Aber es war verhext, nahezu unzerstörbar gemacht und die Türen konnten nur von außen geöffnet werden. Plötzlich öffnete sich die Tür und Draco kam herein, mit einem spitzen Holzpfahl in seiner Hand. „Nein, bitte." Flehte sie ihn an und wich immer weiter zurück, bis sie an eine Wand stieß. „Du hast lange genug gelebt. Seit du wieder da bist, hast du nur Unheil über uns gebracht und dafür wirst du nun bezahlen." Zischte er wütend und drückte Jasmin fest gegen die Wand. „Gute Nacht, Vampir." Zischte er verachtend und wollte mir den Pfahl mitten ins Herz rammen. Plötzlich wurde Draco aber das Herz herausgerissen und er sackte in sich zusammen. Geschockt sah Jasmin in das Gesicht ihres Retters und erkannte Kol. Überglücklich fiel sie ihm um den Hals und konnte die Tränen nicht mehr unterdrücken. „Es ist alles gut, ich bin da. Ich beschütze dich." Flüsterte er liebevoll und drückte sie fester an sich. „Und jetzt wach auf." Befahl er ihr sanft „Was?" fragte sie verblüfft „Du träumst nur, du kannst jederzeit aufwachen." Erklärte er und verschwand aus ihrem Traum. Er hatte sich in ihren Traum geschlichen, um sie zu beruhigen, was auch geholfen hat. Nun wartete er, dass sie endlich aufwachte, was auch schnell geschah.

Noch einmal sah ich mich im Raum um. Dracos Leiche war verschwunden, genauso wie Kol. Die Tür war weit geöffnet und ich hatte Hoffnung, dieses verfluchte Haus endlich verlassen zu können. Glücklich verließ ich das Haus, atmete die frische Luft ein und wachte auf. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und blickte in das besorgte Gesicht von Kol. „Du hast mich gerettet." Stellte ich schwer atmend fest. „Du hast nur geträumt." Sagte er und strich mit einem Finger über meine Wange. „Woher wusstest du, dass ich Hilfe gebraucht hätte." Wollte ich wissen „Du hast im Schlaf getreten und geschrien, deshalb habe ich mich in deinen Traum geschlichen." Gestand er „Und jetzt schlaf wieder, die Sonne geht erst in ein paar Stunden auf." Bestimmte er und zog mich wieder in seine Arme. Ich legte meinen Kopf wieder auf seine Brust und fiel nach einigen Minuten in einen traumlosen Schlaf. Der Geruch von frischem Blut weckte mich und verwirrt öffnete ich die Augen. „Guten Morgen, meine Schöne. Ich habe mir erlaubt, uns ein gutes Frühstück zu besorgen." Lächelte Kol mich an und reichte mir seine Hand, damit ich aufstand. „Ich habe sie bereits manipuliert, du kannst also in Ruhe zubeißen." Grinste er und stellte sich zu einer Blondine. Ich stellte mich ebenfalls zu einem gutaussehenden blonden Jungen und biss in seinen Hals. Wegen eines dumpfen Knalles löste ich mich von meinem menschlichen Blutbeutel und sah, dass die Blondine bereits tot am Boden lag. Kopfschüttelnd biss ich wieder zu und nur kurz darauf ließ ich ihn zu Boden sinken und biss den nächsten Jungen. Auch er fiel leblos zu Boden und nun beäugte ich das letzte Opfer. Kol hat insgesamt fünf Menschen geholt, weshalb wir uns den letzten teilen mussten. „Ladies first." Schmunzelte Kol und ich biss in die rechte Seite des Opfers. Nach wenigen Sekunden biss Kol in die linke Seite des Opfers und schnell fiel auch dieser Junge zu Boden. „Ah, da hat gutgetan. Endlich wieder frisches Blut." Seufzte ich glücklich und lehnte mich gegen die Wand. „Du hast noch etwas Blut am Mund." Schmunzelte Kol und kam auf mich zu. „Du doch auch." Lächelte ich und sah ihn provozierend an. Grinsend legte Kol seine Hände neben meinen Kopf ab und kam mit seinem Gesicht immer näher. „Hast du noch Gefühle für den Jungen?" hauchte Kol gegen meine Lippen „Er hat mich verletzt und gefangen gehalten, ich kann so jemanden nicht lieben." Gestand ich „Dann habe ich ja wieder eine Chance bei dir." Flüsterte er lächelnd „Die hattest du doch immer." Lächelte ich und im nächsten Moment drückte er seine Lippen auf meine. Nach einigen Sekunden mussten wir uns wegen Luftmangel voneinander lösen. „Komm mit mir, nach New Orleans. Ich habe die Sache mit meinen Geschwistern geklärt und du könntest sie kennenlernen. Wir bauen uns ein Leben auf, weit weg von dieser Zauberwelt." Hauchte er außer Atem. „Aber der Krieg." Sagte ich, wurde aber unterbrochen „Das ist nicht dein Kampf." Sagte er eindringlich „Das stimmt nicht. Ich stecke da mitten drin, außerdem habe ich noch eine Rechnung mit einigen Todessern zu begleichen." Erklärte ich „Das wird mein letzter Kampf in dieser Welt sein, das verspreche ich. Dann können wir nach New Orleans. Wohin du auch willst, ich werde mitkommen." Versprach ich ihm „Meinst du das ernst?" hakte er nach „Todernst." Lächelte ich und küsste ihn wieder.


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