Kapitel 19 - Geständnisse

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war das erste was ich sah ein Tablet mit köstlichem Frühstück. „Mein Morgenmuffel ist auch endlich wach." Wurde ich von Kol begrüßt, welcher mir das Essen unter die Nase hielt. Gähnend setzte ich mich auf und Kol stellte das Tablet auf meinen Füßen ab. „Ich habe mir erlaubt, für uns Frühstück zu machen. Kaffee, frischer Orangensaft, Toast und frisches Obst." Lächelte er mich an und setzte sich zu mir. „Du bist der Beste. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal menschliches Essen gekostet habe." Seufzte ich und genoss das Frühstück in vollen Zügen. Als Kol und ich fertig gegessen hatten, brachte er alles wieder in die Küche, währenddessen stand ich auf und zog mir eine schwarze Jeans, ein rotes Shirt und meine schwarze Lederjacke an. Dann machte ich mich noch schnell im Bad fertig und zog mir noch schnell schwarze Sneakers an. Kol wartete bereits im Hof auf mich und hielt mir seinen Arm hin, bei welchem ich mich selbstverständlich einhakte. „Also, wo geht es als erstes hin?" fragte ich neugierig und genoss die Musik, welche von überall zu hören war. Nach und nach lernte ich New Orleans kennen und verstand endlich warum Kol diese Stadt so sehr mochte. Am Abend kamen wir dann wieder im Anwesen an, aber nur um uns für eine der vielen Partys fertig zu machen. Kol verschwand in seinem Zimmer und ich in meinem. Schnell zog ich mir ein schwarzes Partykleid und High heels an, schminkte mich nochmal neu und ging dann wieder zurück in den Hof, um auf Kol zu warten. Männer und ihre Haare, dachte ich mir. „Was macht eine so schöne junge Vampirin alleine in unserem Hof?" hörte ich Klaus hinter mir und drehte mich ruckartig um. „Keine Angst, Liebes. Ich tue dir nichts, eigentlich wollte ich mich sogar für mein Verhalten gestern entschuldigen." Lächelte Klaus und kam mir immer näher. „Schon okay, ich war auch nicht gerade freundlich." Winkte ich ab und schritt etwas nach hinten. „Kol hat viel von dir erzählt. Eine Vampirin die sich in einen Zauberer verliebt hat. Und wie ich mitbekommen habe, habt ihr sogar einen Sohn, obwohl Vampire keine Kinder kriegen können." Fuhr er fort „Er ist kein Zauberer mehr, ich habe ihn verwandelt und ihm beigebracht sich zu kontrollieren. Und wegen unserem Sohn, da haben wir eine Leihmutter beauftragt." Sagte ich schnell und wich noch weiter zurück. „Nik, könntest du bitte aufhören meine beste Freundin zu bedrängen." Hörte ich Kol, welcher gerade den Hof betrat. „Ich bitte dich Kol, wir haben uns doch nur etwas unterhalten." Lachte der Hybrid und verschwand in einem der vielen Räume. „Ich muss mich für ihn entschuldigen." Meinte Kol und ich hakte mich bei ihm ein „Das musst du nicht. Und du musst auch nicht so hochnäsig reden." Lächelte ich ihn an und lehnte mich gegen ihn. Schon nach wenigen Minuten kamen wir an der Bar an und Kol öffnete mir die Tür. Die Bar war brechend voll, aber Kol wusste genau, wo er hinmusste und zog mich flink zur Theke. „Zwei Bourbon, aber zackig." Bestellte Kol und sein Tonfall ließ keine Widerworte zu. Schnell hatten wir unsere Drinks und setzten uns auf die Barhocker. Gemütlich tranken wir einen Drink nach dem anderen, bis Kol plötzlich aufstand und mich auf die Tanzfläche zog. Aber nur kurze Zeit später klingelte mein Handy, als ich sah wer mich anrief, stockte mir der Atem. Auch Kol bemerkte wer mich anrief und zog mich aus der Bar, dann nahm er mir mein Handy weg und hob ab. Mit meinem Vampir-Gehör konnte ich zum Glück jedes Wort von Draco verstehen. „Hey, Jasmin. Du hast dich nicht mehr gemeldet, ist alles in Ordnung?" hörte ich Draco „Ihr geht es gut. Sie hat nur etwas Spaß und feiert ein bisschen." Sagte Kol mit einem diabolischen Grinsen im Gesicht. „Kol, warum hast du ihr Handy?" ich merkte, wie Draco sich anspannte und ich versuchte Kol das Handy wegzunehmen. „Ich habe es ihr kurzzeitig abgenommen, als ich gesehen habe, dass du anrufst. Sie soll die Abende in New Orleans schließlich genießen." Antwortete Kol leichtfertig „Wovon sprichst du?" knurrte Draco am anderen Ende der Leitung „Sie hat mir alles erzählt. Und ich finde es nicht in Ordnung, wenn man meine beste Freundin nicht das machen lässt, was sie will." Meinte Kol nun mit einem bedrohlichen Unterton in seiner Stimme. „Was redest du denn da? Sie kann doch alles machen, was sie will." Verteidigte sich Draco „Ach ja? Sie hat mir aber gestern noch erzählt, dass du nicht willst, dass sie feiern geht. Außerdem hast du sie vor zwei Jahren mit einem Zauber in dein Zimmer gesperrt. Du weißt ganz genau, dass sie es hasst eingesperrt zu sein und trotzdem verbietest du ihr Sachen, die sie braucht um glücklich zu sein." Fuhr Kol aufgebracht fort „Und jetzt würde ich gerne weiter mir Jasmin Spaß haben. Und sie wird Alkohol trinken und feiern, ob es dir gefällt oder nicht." Mit diesen Worten legte Kol auf und steckte mein Handy weg. „Was sollte das? Jetzt wird er komplett ausrasten." Sagte ich aufgebracht und schlug Kol gegen die Schulter. „Ich habe ihm nur die Wahrheit gesagt." Antwortete Kol daraufhin nur und zog mich wieder in die Bar. „Und jetzt denkst du nicht mehr an ihn und genießt den Abend und deinen Urlaub in New Orleans." Befahl er mir gespielt streng und reichte mir schon das nächste Glas Whisky. „Du bist hier der Boss." Gab ich nach und trank das Glas in einem Zug leer. Nur kurz darauf zog Kol mich wieder auf die Tanzfläche und wir fingen an, wie verrückt zu tanzen. Nach einigen Minuten verschwand Kol kurz, aber nur um uns noch mehr Drinks zu besorgen. Gegen Mitternacht merkte ich auch schon den ganzen Alkohol und war sichtlich angeheitert. „Nicht schlapp machen, die Nacht ist noch jung." Meinte Kol und gab mir auch schon den nächsten Whisky. Schnell trank ich diesen leer und stellte das leere Glas auf einen der Tische. Als ich gerade mitten in der Menschenmenge war, wurde ich plötzlich an der Schulter umgedreht und keine Sekunde später spürte ich auch schon fremde Lippen auf meinen. Erschrocken riss ich meine Augen auf und erkannte Kol, eigentlich wollte ich ihn von mir wegschuppsen, aber durch den Einfluss des Alkohols wurde daraus nichts und ich erwiderte den Kuss sogar. Ich wusste nicht warum, aber der Kuss fühlte sich richtig an und das obwohl ich gerade Draco betrüge. Als wir uns wegen Luftmangel lösen mussten, sahen wir uns schockiert an und im nächsten Moment war Kol auch schon in Vampir-Geschwindigkeit verschwunden. Komplettverwirrt blieb ich noch ein paar Sekunden auf der Tanzfläche stehen, bis ich mich dann auf den Weg zurück zum Mikaelson Anwesen mache. Noch immer komplett neben der Spur kam ich im Anwesen an und sah Kol bereits im Salon auf einem der Sofas sitzen. „Kol, ich..." ich versuchte irgendetwas zu sagen, während ich schnellen Schrittes auf ihn zu ging. „Nein, es war mein Fehler. Ich hätte dich nicht küssen dürfen." Sagte Kol und sah mich voller Reue an. „Es war genauso meine Schuld, Kol. Ich habe schließlich erwidert." Sagte ich schnell und legte ihn meine Hand auf seinen Oberarm. Lange sahen wir uns tief in die Augen und keiner traute sich auch nur einen Mucks von sich zu geben, bis Kol mich einfach in eine herzzerreißende Umarmung zieht. „Ich verstehe einfach nicht, was dieser Zauberer an sich hat, was ich nicht habe." Schluchzte er und drückte mich fester an sich. „Kol, du und Draco seid komplett verschieden, das kann man nicht miteinander vergleichen." Versuchte ich ihn zu beschwichtigen, was zum Teil auch funktionierte. Dann erblickte ich plötzlich Klaus hinter uns, wie er uns schmunzelnd beobachtete. „Kol, dein Bruder beobachtet uns." Sagte ich so leise wie möglich und löste mich langsam aus seiner Umarmung. Auch Kol drehte sich nun leicht gereizt zu Klaus um und sah ihn genervt an. „Ihr müsst eure herzzerreißende Konversation wegen mir nicht unterbrechen. Ich wollte nur mal nach dem Rechten sehen." Grinste Klaus und kam auf uns zu. „Sieh doch nur Kol, du hast deine Freundin zum Weinen gebracht." Meinte Klaus und wischte mir mit seinem Daumen eine einzelne Träne aus dem Gesicht. Schuldbewusst sah Kol mich daraufhin an. Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen uns aus. „Ich sollte ins Bett gehen. Heute war anstrengender Tag." Sagte ich leise und ging in mein Zimmer. Trotzdem konnte ich es nicht lassen und belauschte die beiden Geschwister mit meinem Vampir-Gehör. „Was hast du dieses Mal angestellt, Kol?" hörte ich Klaus fragen „Warum sollte dich das interessieren?" antwortete Kol wütend „Nun, du sagst zwar immer, dass sie nur deine beste Freundin ist, aber in Wahrheit empfindest du doch viel mehr für sie, habe ich recht? Nicht zu vergessen, dass ihr eine Beziehung geführt habt, aber dann ist dir dieser Zauberer dazwischen gekommen und du hast sie gehen lassen." Sprach Klaus „Ich frage mich nur, warum du sie hast gehen lassen. Sie passt gut zu dir und sie sieht glücklich aus, wenn sie in deiner Nähe ist. Außerdem sieht sie auch noch hinreißend aus." Fuhr Klaus ohne auf eine Antwort zu warten fort. „Du hast nicht gesehen, wie sie diesen Zauberer ansieht. Sie hat ihre eigenen Bedürfnisse für ihn zurückgestellt. Sie hat ihn vor ein paar Wochen sogar in einen Vampir verwandelt, obwohl sie das eigentlich nicht wollte, aber damit sie weiterhin zusammen sein können, hat sie es trotzdem getan. Sie würde für ihn alles aufgeben und sogar für ihn sterben. Wenn sie nicht solch eine Überlebenskünstlerin wäre, dann wäre sie wegen ihm sogar schon längst tot. Verstehst du? Sie hat ihr Leben für ihn riskiert und würde es immer wieder tun!" Schrie nun Kol „Ich habe sie gehen lassen und bereue es jeden Tag. Aber lieber sehe ich sie glücklich und in Sicherheit an seiner Seite, als unglücklich und in Gefahr bei mir!" Schrie er immer weiter und es zerbrach mir das Herz. „Du hast ihr doch gestern selbst gesagt, dass sie bei ihm nie wirklich glücklich sein kann, da er ihr immer Sachen verbietet." Sagte Klaus nun ebenfalls aufgebracht „Ja, aber sie nimmt das in Kauf, weil sie ihn liebt. Und um sie nicht zu verlieren, muss ich das akzeptieren. Sie liebt das Leben als Vampir, aber trotzdem vermisst sie ihr menschliches Leben und nur er kann ihr einen Teil davon zurückgeben, zumindest eine Zeit lang kann er das. Ich kann ihr kein normales Leben bieten und hier wäre sie auch noch ständig in Gefahr." Hörte ich nun Kol wieder sagen und so wie ich ihn kannte, hielt er sicherlich mit aller Kraft die Tränen zurück, nur um vor Klaus stark zu wirken. Sie diskutierten noch eine Weile, aber eher über belanglose Dinge und dann war es still.

Leben mit einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt